Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
suchte sie in der internationalen Presse nach einem Hinweis auf Jamals Verlobung oder Hochzeit. Bis jetzt hatte aber noch nichts davon in den Zeitungen gestanden.
Liebevoll streichelte Delaney über ihren Bauch, in dem Jamals Kind heranwuchs. Ein Teil von ihm, den sie genauso lieben würde, wie sie ihn liebte.
„Delaney?“ Tara sah sie besorgt an.
Doch Delaney war noch nicht bereit, es ihrer Freundin zu verraten. „Es geht mir gut, Tara. Ich hatte nur ein bisschen viel Stress in der letzten Zeit. Du weißt doch, dass meine Brüder mich besuchen wollen, und ich habe so viel vorzubereiten. Ich habe dir ja erzählt, wie anstrengend sie sein können.“
„Wann kommen sie denn?“
„Irgendwann heute. Sie wollen noch auf Storm warten, bis er von der Arbeit kommt. Ich kann dir gar nicht genug danken, dass du ein paar von ihnen bei dir schlafen lässt. Ich bekomme auf gar keinen Fall alle fünf in meinem kleinen Apartment unter.“
„Ach, keine Ursache. Ich freu mich schon darauf, sie kennenzulernen.“
Delaney bezweifelte nicht eine Sekunde, dass ihre Brüder ebenso wild darauf waren, Tara kennenzulernen. Sie konnte die erste Begegnung von Tara mit ihren Brüdern kaum erwarten. Die Westmoreland-Brüder waren berüchtigt für ihren Hochmut, aber bei Tara würden sie sich die Zähne ausbeißen.
Jamal saß entspannt in dem Privatjet auf dem Flug in die USA. Dank seiner Beziehungen zu internationalen Sicherheitsfirmen hatte Asalum Delaneys Adresse in Bowling Green herausgefunden. Jamal wollte gleich nach seiner Ankunft zu ihrem Apartment fahren.
Bei dem Gedanken daran, Delaney wiederzusehen, lächelte er. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder in den Armen zu halten. In vier Stunden würde das Flugzeug endlich in Kentucky landen.
„Hier, für Euch, mein Prinz“, sagte Asalum und reichte ihm ein Kissen.
Dankbar nahm Jamal es ihm ab, um es sich hinter den Kopf zu legen. „Danke“, sagte er. „Ich bin übrigens nicht länger deprimiert.“
„Sondern, mein Prinz?“, fragte Asalum und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Jamal strahlte. „Vollkommen glücklich, Asalum, vollkommen glücklich.“
Tara stand gegen die Badezimmertür gelehnt und lauschte besorgt. „Delaney?“, fragte sie. „Und dir geht es wirklich gut? Dir ist heute schon zum zweiten Mal schlecht.“
Eigentlich schon das dritte Mal, dachte Delaney, schwieg aber wohlweislich. Bis eben hatte sie gedacht, dass Morgenübelkeit auf den Morgen beschränkt war. Weit gefehlt. „Es geht mir gut, Tara. Gib mir nur eine Sekunde.“
In diesem Augenblick klingelte es an der Tür.
„Tara, kannst du bitte hingehen? Das sind wahrscheinlich meine Brüder, aber sag ihnen bloß nicht, was ich hier im Badezimmer mache!“, bat Delaney ihre Freundin.
„Geht klar.“ Tara lächelte. „Ich tue mein Bestes, um sie hinzuhalten. Aber nur, wenn du mir versprichst, morgen Dr. Goldmann aufzusuchen. Du hast dir bestimmt einen Virus eingefangen.“
Es klingelte zum zweiten Mal, kurz bevor Tara die Tür öffnete und überrascht auf die vier Männer sah, die draußen warteten. Delaneys Brüder sahen einfach umwerfend gut aus. Sie trugen Jeans, und ihre T-Shirts spannten sich über muskulöse Oberkörper.
Schweigend musterte Tara die Männer eingehend von Kopf bis Fuß. Schließlich räusperte sie sich und fand, dass es an der Zeit war, etwas zu sagen. „Ihr seid also Delaneys Brüder?“
Der Älteste von ihnen lächelte. „Ja, ich bin Dare. Und wer bist du?“, erkundigte er sich neugierig, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
„Tara Matthews, Delaneys Freundin, Nachbarin und Kollegin“, erwiderte sie und streckte ihm die Hand entgegen.
Dare nahm sie und hielt sie länger fest, als notwendig gewesen wäre, bevor er sie schüttelte. Die anderen folgten seinem Beispiel, als ihr Bruder sie vorstellte.
Dann trat Tara einen Schritt zurück. „Bitte, kommt doch rein. Delaney ist gerade im Bad.“
Als sie die Tür hinter ihnen schloss, kamen ihr die Westmorelands sogar noch imposanter vor. Jeder von ihnen war wenigstens einen Meter achtzig groß. „Ich habe gedacht, dass ihr zu fünft seid“, sagte Tara und versuchte, die neugierigen Blicke der Männer zu ignorieren.
Stone, dessen Lächeln fast genauso sexy war wie das von Dare, übernahm es, ihr zu antworten. „Thorn hat noch einen Termin. Er kommt mit dem Flugzeug nach. Vermutlich trifft er morgen früh hier ein.“
Tara nickte und lehnte sich gegen die Tür. Unverwandt sahen die Brüder sie an.
Weitere Kostenlose Bücher