Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
uns von dem fern, was wir wollen, vor allem von Macht. Wir betrachten uns dann als Opfer und halten das für einen Beweis dafür, dass Gott seine Elternrolle sehr mangelhaft ausübt, dass er eigentlich ein schlechter Gott ist und wir seinen Job haben sollten. Das führt zu einem Autoritätskonflikt epischen Ausmaßes, weil wir dann versuchen, Gott auszuweichen und unsere eigene Welt zu regieren. Dann müssen die versteckte Angst und die verborgenen Schuldgefühle, die den Autoritätskonflikt überdecken, zunächst geheilt werden, bevor wir in das Bewusstsein der Einheit mit all seiner Macht und Freude aufsteigen können.
Lösungen
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um Verschwörungen zu überwinden. Bereits die Erkenntnis, dass ein chronisches Problem wirklich eine Verschwörung ist, die vom Ego derart aufgebaut wurde, dass wir uns niemals daraus befreien können, erlaubt uns, das Problem als das zu betrachten, was es eigentlich ist. Und das öffnet den Geist für Alternativen und Lösungen.
Eine weitere ganz entscheidende Möglichkeit besteht darin, Gaben zu verschenken. Wir haben auf der Seelenebene Gaben erhalten, und zwar für jede Herausforderung, vor die wir jemals im Leben gestellt werden. Dann gibt es noch das Centering (die Erdung bzw. Zentrierung), das Bonding (die Herzensverbindung), die Entscheidung, in die Eigenverantwortung zu gehen, und natürlich Vergebung als zentrales Heilprinzip.
Trotz der Tatsache, dass Verschwörungen die besten Fallen des Egos sind, sollte man wissen, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. Natürlich ist immer die Falle die beste, mit der uns das Ego gerade fängt. Die erwähnten Lösungen und weiteren Methoden werden in den Kapiteln über Heilung (7, 8 und 9) näher erläutert. Manche Lösungen sind spiritueller und halten sich nicht an die Regeln des Egos. Das Allerwichtigste aber ist: Sobald wir erkennen, dass hinter einem Problem eine Verschwörung steckt, müssen wir aufhören, in dieses Problem »zu investieren«. Und wenn wir entdecken, welchen Anteil wir selbst am Aufbau unserer Verschwörungen hatten, können wir von da an andere Entscheidungen treffen.
Das Triumvirat der Herzensbrüche 11
Im letzten Jahr erlebten meine Frau und ich eine Reihe von Durchbrüchen in Form eines Erwachens für tiefere Ebenen der umfassenden Freude in der Beziehung zu anderen, zur Natur und zum Himmel. In den fünf Jahren zuvor hatte ich das Einheitsbewusstsein erforscht, ein Stadium, das auf jenes Erwachen folgt, das der Buddha erreicht hatte. Wir machen auf ganz natürliche Weise Erfahrungen mit diesem Zustand, und zwar lange bevor er zu einem alltäglichen Erlebnis wird.
Doch warum sind wir überhaupt aus der Einheit, der Bewusstheit und dem goldenen Leben »herausgefallen«? Drei Schichten oder Ebenen von Herzensbrüchen bzw. von Erfahrungen eines gebrochenen Herzens sind dafür verantwortlich. An der Oberfläche finden wir Kummer, Zerstörung, Entfremdung oder völlige Einsamkeit. Oder eine lebensbedrohende Krankheit. Darunter liegt jedoch eine Schicht aus Trotz und Wut. Wir sind wütend, weil wir unseren Kopf nicht durchsetzen können oder weil wir nicht als etwas Besonderes anerkannt werden. Sobald das geheilt ist, kehrt die Freude zurück. Doch schon bald taucht eine zweite Schicht auf, die Schmerz, eine Masche oder eine schlechte Lebenseinstellung enthält. Unsere »Masche« ist so etwas wie ein »Spiel«, eine unbewusste Manipulation. Ihretwegen erfahren wir nicht nur die Leiden eines gebrochenen Herzens, sondern echte Qualen. Mit unserer Masche machen wir uns selbst und andere runter. Sie ist voll von Verleugnung und passiver Aggression, was es doppelt schwer macht, sie zu überwinden. Bei vielen Menschen mit chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheiten stelle ich dieses Triumvirat der Herzensbrüche fest – stark verdrängt, aber sehr präsent. Da kann es beispielsweise passieren, dass ich für die Gesundheit des Menschen kämpfe, während er, nur um so sein Ego zu stärken, dafür kämpft, dass ich keinen Erfolg habe. Wenn dann doch ein Durchbruch gelingt, blüht die Lebensfreude auf dieser Ebene auf, bevor sich eine dritte meldet, die Leid und Angst mit sich bringt. Hinter dieser letzten Schicht versteckt sich die Geschichte der Widerspenstigkeit. Sie weist auf Bereiche hin, wo wir starrsinnig, verstockt und störrisch sind.
Alle drei Schichten enthalten Wut, die sich in direkten Attacken, passiver Aggression oder Rückzug äußern kann. Alle drei
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