Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
enthalten auch Trotz, ein Spiel, in dem es nur Verlierer gibt, und eine schlechte Lebenseinstellung. Wir sind stinkig, launisch, überempfindlich und stecken so tief im Leid, dass es aussieht, als ob wir unerreichbar seien. Dahinter verbergen sich unser Autoritätskonflikt und unsere Rebellion. Wir sabotieren unser eigenes Leben, stecken in Verleugnung und Abwehr fest und merken es noch nicht einmal.
Wenn Sie den Mut haben, all die Wut und sämtliche Gefühle zu spüren, die Sie auf der einen Ebene für Ihre Eltern und auf der anderen für Gott, werden Sie am Schluss erkennen, dass Sie nicht nur insgeheim eingewilligt haben, daran mitzuwirken, sondern dass es sogar Ihre Entscheidung war, Probleme und Traumen zu erleben, diese ihren Eltern anzulasten und sogar Gott in die Falle zu locken und auch ihn noch dafür verantwortlich zu machen. Der Lohn dafür ist das, was Ein Kurs in Wundern die »geheime Geschichte« nennt, ein psychologisches Skript, in dem wir Ereignisse wie diese dazu benutzen, unabhängig und abgetrennt zu sein. Das baut unser Ego auf, und zwar zulasten unserer Lebensfreude. Wenn wir diese tiefen Brüche in unserem Geist heilen, die meist zwischen der Geburt und dem dritten Lebensjahr entstanden sind, gewinnen wir die Freude zurück und nähern uns der geheimen Mauer unserer Aggression. Das ist ein Ort des Sturmlaufs und der reinen Bosheit. Das Ego sagt uns, dass wir sterben, wenn wir dorthin gehen, aber in Wahrheit ist es unser Ego, das stirbt, wenn wir diese Mauer durchdringen und jenseits davon nicht etwa den Tod, sondern nur Freude finden.
Das Triumvirat der Herzensbrüche lässt sich nicht so einfach und schnell erkennen und lösen. Normalerweise ist es unter einem großen Haufen emotionalen Mülls verborgen, der sich in Beziehungen und in der Familie angesammelt hat. Wenn Sie jedoch anfangen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, haben Sie die Basis der Familienverschwörung gefunden.
Die größten Fehler in Familien: I – Streit
Wenn es in einer Familie (oder in irgendeiner anderen Gruppe) Streit gibt, dann haben alle Angehörigen beziehungsweise Mitglieder Angst. Das war ja ohnehin der Auslöser der Auseinandersetzung. Als Folge der Angst werden weitere Kampf- oder Fluchtmuster eine Rolle spielen. Die Familie kommt nicht voran, weil der Streit jeden beschäftigt, die Aufmerksamkeit aller fordert und so alle von Erfolg und Intimität ablenkt, die sich ergeben, wenn sich jeder innerhalb der Familienbeziehungen weiterentwickeln kann.
Wenn diese Weiterentwicklung für alle möglich ist, werden Schwierigkeiten mit Leichtigkeit aus dem Weg geräumt, große Herausforderungen, die sich für einige Angehörige stellen, werden auf positive Weise gemeinsam gemeistert, es kommt zu Erfolg auf neuen Ebenen, statt Konkurrenzverhalten entsteht Teamarbeit und Ängste lösen sich auf, weil echte Herzensverbindungen bestehen.
Familienmitglieder müssen wissen, dass Streit, Auseinandersetzungen und Kämpfe destruktiv sind. Verletzungen und gebrochene Herzen sind Folgen von Streit. Es gibt fünf Hauptgründe, warum Menschen streiten.
Der erste Grund ist, dass sich jemand anders verhält, als es unseren Bedürfnissen entspricht. Das passt dann nicht zu unseren Glaubensmustern oder Absichten oder zu unseren Überzeugungen darüber, wie sich andere verhalten sollten. Das ärgert uns zwar, aber der andere Mensch verhält sich genau so, wie es unserem unbewussten Skript entspricht. Dieses versteckte Skript 12 folgt einem Ansatz wie beispielsweise diesem: »Wenn der andere sich mies verhält, kann ich aus der Opferrolle heraus, in der ich in der Familie stecke« oder »Jetzt kann ich endlich unabhängig sein und muss mich nicht mehr um die Familie kümmern« oder »Wenn die aggressiv sind, dann werde ich meine Schuldgefühle los beziehungsweise kann sie bei ihnen abladen«.
Der zweite Grund für Auseinandersetzungen ist: Wir erwarten, dass unsere Familie unsere Bedürfnisse erfüllt, aber das tritt nicht ein, sondern wird vereitelt. Selbstverständlich verbergen wir das vor uns selbst, aber es wäre Gold wert, wenn wir diesen Mechanismus erkennen würden. Wir alle erwarten, dass die Familie unsere Wünsche erfüllt, aber das ist ein Irrtum, der früher oder später zu Verletzungen oder Streit führt. Keiner ist auf diese Erde gekommen, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen – weder unsere Mutter noch unser Vater noch unser Partner oder unsere Partnerin. Es ist zwar ein Paradox, aber es verhält
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