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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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passiert?«
    »Bei ihr zu Hause.«
    »Haben Sie irgendwelche Hinweise …« Grace konnte den Satz nicht beenden.
    »Wir untersuchen immer noch den Tatort.Wir haben sie gestern Abend spät gefunden, als ihr Mann, der sich auf Reisen befindet, anrief, weil er sie nicht erreichen konnte. Hören Sie, ich möchte Ihnen eine Zuteilung machen.«

    »Eine Zuteilung?«
    »Zwei meiner Männer. Zu Ihrem Schutz.«
    Ihr erster Impuls war, zuzustimmen, aber dann malte sie sich aus, wie sie von Polizisten umgeben auf der Titelseite irgendeines Klatschmagazins zu sehen war.
    »Keine Sorge«, versicherte Marks, als würde er ihre Gedanken erraten. »Sie sind nicht uniformiert.«
    »Ich möchte es mir erst überlegen.«
    Marks zögerte. »Okay. Sie wissen ja, wo Sie mich erreichen können.«
    Als Marks das Gespräch beendete, blieb sie erstarrt in dem Sessel sitzen, das Handy immer noch fest umklammert.
    Sie müsste etwas unternehmen, dachte sie. Jemanden anrufen. Sich irgendwo in Sicherheit bringen.
    Aber es gab keinen Ort, an dem sie sich verbergen konnte. Ihre Mutter bot kaum jemals Trost oder gute Ratschläge. Carter hatte sie schon zu sehr in Anspruch genommen. Außerdem war sie lieber alleine als mit Ranulf zusammen.
    Sie war völlig allein.
    Wie ironisch, dachte sie, dass sie den ganzen Morgen damit zugebracht hatte, eine Liste von Prominenten auf höchstens fünfhundert zurechtzustutzen.
    Als die Sprechanlage summte, zuckte ihr Kopf panisch herum.
    »Mr. Lamont muss gleich in eine andere Besprechung.«
    »Okay. Ich komme«, sagte Grace.
    Aber in Wirklichkeit bewegte sie sich nicht. Ihre Gedanken waren wie festgefahren, ihr Körper starr. Schließlich spürte sie ein enges Gefühl in der Brust, als hätte sie etwas Giftiges eingeatmet. Sie richtete sich auf, weil sie wusste, was nun passieren würde.

    Die Panikattacken erfolgten inzwischen immer häufiger und heftiger. Sie verspürte dabei das bedrohliche Gefühl, zu ersticken. Sie konnte nicht atmen, sie konnte nicht … nein … es war einfach keine Luft mehr in ihren Lungen.
    Grace öffnete den Mund und versuchte, sich zu überzeugen, dass sie tatsächlich einatmtete. Sie spürte die Luft auf den Lippen und der Zunge, aber sie schien nicht weiterzudringen. Ihr Körper entzog sich nun jeglicher Kontrolle durch den Verstand. Sie stützte sich auf den Schreibtisch, weil kalter Schweiß ausbrach. Ihr Atem ging stoßweise. Mit zitternder Hand wischte sie sich den Schweiß von der Stirn, als würde das etwas nützen. Ihre Finger waren taub und verfingen sich bloß in ihren Haaren.
    Grace wirbelte herum zu den riesigen Fenstern und dem überwältigenden Blick. Als ihr Kopf herumfuhr, stöhnte sie leise auf. Dann beugte sie sich über die hohe Rückenlehne und stützte sich mit beiden Händen auf den Armlehnen ab.
    Sie versuchte, an glücklichere Zeiten zu denken: ihr Vater bei der Universitätsabschlussfeier, wie er sie aus dem Publikum heraus angestrahlt hatte.Wie sie sich nach ihrem ersten Marathon gefühlt hatte. Das Thomas-Cole-Gemälde, das sie gerade gekauft hatte.
    Gute Dinge, glückliche Zeiten. Dinge, die überhaupt nichts mit dem Tod zu tun hatten. Mit Eindringlingen. Schrecken. Dinge, die das Bild von Cuppie verdrängten, wie sie tot auf dem Marmorboden lag.
    Allmählich und kaum merklich fiel ihr auf, dass ihre Beine zitterten. Ihre Hände bebten ebenfalls. Und am Schulterblatt juckte immer noch die kleine Schnalle.
    Dann normalisierte sich ihr Atem langsam. Ihr Puls schlug weniger panisch.

    Als sie sich endlich wieder dazu in der Lage fühlte, hob sie den Kopf und betastete unsicher ihre Aufsteckfrisur. Vorn hatte sich eine Strähne gelöst, die sie jetzt hinters Ohr strich.
    Unendliche Erschöpfung überfiel sie nun, aber das war eine Erleichterung. Alles war besser als diese überwältigende, namenlose Angst.
    O Gott.
    Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
    Einen Moment später trat Grace zu der breiten Doppeltür, die in den Empfang führte. Sofort begegnete sie dem gereizten Blick von Lou Lamont und musste sich schwer zusammenreißen.
    »Tut mir leid, dass ich Sie warten ließ.« Sie war stolz darauf, wie gelassen sie die Worte aussprach und dabei sogar lächelte.
    Lamont schritt an ihr vorbei und bellte im Vorbeigehen einen Befehl über die Schulter: »Katy, mach mir einen Earl-Grey-Tee, ja? Diesmal bitte heiß.«
    Kat schnitt ein Gesicht und stand hinter ihrem Schreibtisch auf. Grace schloss verärgert die Tür.
    Sobald Lamont sich gesetzt hatte,

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