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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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war er auch nicht, aber sie wartete einen Moment ab.
    Alles war genauso, wie sie es zuletzt gesehen hatte. Die Chrysanthemen in ihren Kübeln wirkten genauso fröhlich - kleine weiße Blüten in dunklem, dichtem Grün. Der schmiedeeiserne Tisch mit den daruntergeschobenen Stühlen und dem eng zusammengewickelten Sonnenschirm standen noch an genau derselben Stelle wie vorher. Der Ausblick war der Gleiche wie gestern und vorgestern, mit dem Park und den hohen Gebäuden in der Nachbarschaft.
    Aber jetzt befand sich ein Geist in dieser vertrauten Landschaft. Sie sah ihn wieder vor sich, wie er sich im ersten Licht dort bewegt hatte.
    »Hat Ihnen gefallen, was Sie heute Morgen beobachtet haben?«, ertönte Smiths tiefe ironische Stimme hinter ihr.
    Grace fuhr herum und widerstand dem Drang, beide Hände vors Gesicht zu schlagen.
    Er stand mit einer dampfenden Tasse im Wohnzimmer.
Auch als er einen Schluck nahm, beobachtete er sie weiter über den Rand hinweg. Seine blauen Augen schienen sie zu durchbohren.
    Glücklicherweise hatte er sein Hemd wieder angezogen. Aber sie sah immer noch seinen nackten Oberkörper vor sich. Mit zusammengepressten Lippen glitt sein Blick an ihr auf und ab.
    Sie zog den Morgenmantel enger um sich und wünschte sich, etwas weniger Durchsichtiges zu tragen.
    Einen Parka vielleicht - oder eine dicke Daunenjacke.
    »Nun?«, fragte er.
    Er schien es wirklich auf eine Antwort abgesehen zu haben. Leider kamen ihr nur Sätze in den Sinn wie: Yeah, du bewegst dich wirklich elegant, aber könntest du nächstes Mal nicht ganz nackt üben ?
    Woher wusste er überhaupt, dass sie ihn beobachtet hatte? Er hatte völlig versunken gewirkt.
    Smith trank einen weiteren Schluck.
    »Sie haben also den Kaffee gefunden?« Grace reckte das Kinn vor in dem Glauben, er könnte sie nicht zwingen, etwas zuzugeben, was sie nicht zugeben wollte. »Reicht es für zwei?«
    Dann richtete sie sich auf und schob sich an ihm vorbei, um der Antwort auszuweichen.
    Da schoss seine Hand vor und erwischte sie am Arm. Sie spürte den Druck seiner Finger durch die dünne Seide hindurch, als wäre sie nackt. Als sie auf seine Hand blickte, staunte sie nur, dass dieser Kontakt ausreichte, ihren gesamten Körper reagieren zu lassen.
    Als er schwieg, hob sie zögernd den Blick.
    »Ich bin ein Mensch, dem sein Privatleben sehr wichtig ist, Gräfin.« Er setzte den Becher so lässig an die Lippen, als
hielte er sie nicht mit der anderen Hand fest. Sie roch, dass er Kräutertee trank, keinen Kaffee. »Ich habe es nicht gern, wenn man mein Privatleben stört.«
    Weder seine Stimme noch seine Miene verrieten auch nur eine Spur Wut, aber es klang trotzdem eindeutig wie eine Drohung.
    Grace war gezwungen, ihm direkt in die Augen zu blicken. »Ich war bloß neugierig, was Sie da machten.«
    »Wirklich?«, fragte er gedehnt, doch sie ließ sich davon nicht täuschen.
    »Ja, wirklich.«
    Sie versuchte, sich ihm zu entwinden, aber statt sie freizugeben, riss er sie enger an sich. Sein Blick hing an ihren Lippen, und sie sah erstaunt, wie Begehren in seinen harten Zügen auftauchte und ihn in einen völlig anderen Menschen verwandelte. Was sein Blick nun verriet, hatte nichts mehr mit Selbstdisziplin und Kontrolle zu tun.
    Grace leckte sich über die ausgedörrten Lippen, wandte den Blick ab und sah auf seinen Arm hinab. Die dicken Muskelstränge verrieten ihr, dass er sie so lange festhalten würde, wie er wollte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
    »Lassen Sie mich los.« Grace versuchte, herrisch zu klingen. Sie glaubte, sich wehren zu müssen, damit er nicht ahnte, wie es tatsächlich in ihr aussah. Leider verriet ihre gepresste Stimme mehr Zustimmung als Ablehnung.
    Er kniff die Augen zusammen, und sie ahnte eher, als es zu erkennen, dass sich etwas veränderte, so, als würde er ein Problem überdenken.
    Sie zog eher halbherzig an ihrem Arm, denn eigentlich war sie nicht sonderlich daran interessiert, freizukommen.
    Smith setzte den Becher auf einem Tischchen ab und
hob langsam die Hand. Dann strich er zärtlich über ihr Haar und ließ seine Finger an ihrem Schlüsselbein ruhen.
    »Beantworten Sie bitte meine Frage, Gräfin.« Es klang wie ein Knurren - verlockend und provozierend. »Hat Ihnen gefallen, was Sie gesehen haben?«
    Grace schluckte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, aber nicht wegen seiner Finger, die nun ihr Kinn hielten.
    Die naheliegende, die sichere Antwort müsste Nein lauten.
    Aber sie wusste auch, dass er sie bei dieser

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