Wenn es ploetzlich Liebe ist
dabei wach. Sie nahm den dezent-herben Duft eines Aftershaves wahr, fühlte unter ihrer Hand kurzes Haar und hörte ein leises Schnarchen. Als Haley die Augen öffnete, entdeckte sie Luke neben sich.
Sie musste ihn geweckt haben, denn sie sah, wie seine Mundwinkel zuckten. Dann schlug auch er die Augen auf.
„Guten Morgen, Liebes“, begrüßte er sie freundlich.
„Was machst du hier, Luke?“, fragte sie erstaunt.
Er lachte leise, und der sonore Ton dieses Gelächters und die Schwingungen, die sich dabei auf Haley übertrugen, genügten, um ihr die Schläfrigkeit vollends zu nehmen. Haley verspürte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch.
„Wo soll ich sonst sein?“, entgegnete er. „Wenn ich mich recht erinnere, sind wir seit gestern verheiratet.“
„Ach, erinnerst du dich doch daran? Den Eindruck hatte ich gestern nicht.“ Sie rutschte ein Stück zurück. So leicht wollte sie ihm nicht verzeihen, dass er sie an ihrem Hochzeitstag versetzt hatte.
Sofort streckte Luke den Arm aus und zog Haley wieder an sich, und sie wehrte sich nicht. „Hör zu. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass ich dich gestern mit dem Dinner allein gelassen habe.“ Sacht strich er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und streichelte Haleys Wange. „Es hat bei Laurel Schwierigkeiten gegeben. Die Arbeiter waren durch die Übernahme verunsichert und ziemlich aufgebracht. Ich musste sofort eingreifen, sonst wären sie spätestens Montag in den Streik getreten.“
Überall, wo er sie berührte, verspürte sie ein Prickeln auf der Haut. Aber Haley bemühte sich, es zu ignorieren. Nach wie vor war sie davon überzeugt, dass es für sein Verhalten keine Entschuldigung gab. Ganz egal, aus welchen Gründen diese Ehe geschlossen worden war. Seine frisch angetraute Frau am Tag der Hochzeit allein zu lassen, das gehörte sich einfach nicht. Auch wenn sie eine sachliche Vereinbarung getroffen hatten, erwartete Haley ein Mindestmaß an Rücksicht und Feingefühl von ihm.
„Irgendetwas bei deiner Arbeit wird es doch immer geben, das dir wichtiger ist als alles andere“, erwiderte sie, seufzte resigniert und wollte sich aus seiner Umarmung winden. Vergeblich, denn er dachte offenbar gar nicht daran, sie loszulassen.
„Stimmt“, sagte er sachlich und unternahm damit nicht einmal den Versuch, es zu beschönigen. Stattdessen gab Luke ihr einen Kuss auf die Stirn. „Für heute und morgen steht etwas auf dem Plan, das auch wichtiger ist als alles andere. Möchtest du es wissen?“
„Eigentlich nicht“, antwortete sie. Sie hatte keine Lust, sich noch mehr Geschichten von Laurel Enterprises oder Garnier Construction anzuhören. Wenn es nach Haley ging, würde sie jetzt duschen, dann packen und zurück nach Nashville fahren.
„Schade, schade“, murmelte er lächelnd und strich mit dem Zeigefinger über ihre Taille zum Knie und wieder zurück, sodass er ihr das Nachthemd hochschob. „Aber ich erzähle es dir trotzdem. Wir werden uns hier zwei Tage Zeit lassen, und dabei stehst du allein ganz oben auf der Tagesordnung.“
Haley war überrascht. „Sagtest du nicht, wir bleiben nur eine Nacht lang?“ Sie musste sich zusammennehmen, um die Worte herauszubekommen. Denn vor Sehnsucht hätte sie fast laut geseufzt, während er mit der Hand unter ihr Nachthemd glitt und ihren Po streichelte.
„Ich habe es mir anders überlegt. Du hattest recht. Wir müssen uns wirklich Zeit nehmen, uns besser kennenzulernen, auf einer mehr – persönlichen Ebene.“ Sein unwiderstehliches Lächeln ließ in ihr keinen Zweifel daran aufkommen, was Luke damit meinte. „Wir bleiben ein verlängertes Wochenende hier und fahren dann nach Hause.“
„Nach Hause heißt … zu dir?“
Mit den Fingerspitzen strich er am Rand ihres Spitzenslips entlang. „Sagte ich nicht schon, dass du umziehst? Du willst doch nicht im Ernst in deine Wohnung zurück?“
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Das geht doch nicht. Ich muss wenigstens erst meine Sachen zusammenpa…“ Weiter kam Haley nicht. Denn Luke fuhr fort, sie zu liebkosen und sanft zu reizen. Sachte schob er die Finger unter den Rand ihres Slips.
„Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Ich habe meine Leute beauftragt, das für dich zu erledigen. Sie haben sich gestern nach unserer Abfahrt an die Arbeit gemacht.“
Haley war wie erstarrt. „Du hast – was ?“
Er gab ihr einen Kuss auf die Schulter. „Du wirst sehen, wenn wir Dienstag zurückkommen, ist alles ausgepackt und fix und fertig.“
Sie
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