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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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entschlossen. „Alles in Ordnung. Fangen wir an.“
    Schweigend sah Haley ihn an. Sie war enttäuscht von diesem Mangel an Einfühlungsvermögen, aber die Chance, das Fiasko abzuwenden, war längst vertan. Haley stand zu ihrem Wort, und es war nicht ihre Art, ein einmal gegebenes Versprechen zurückzunehmen.
    Der Priester öffnete sein Buch. „Wir haben uns heute hier versammelt“, hob er an, „um diesen Mann und diese Frau in den heiligen Bund der Ehe …“
    Haley konnte sich kaum auf die salbungsvollen Worte konzentrieren. Immer wieder musste sie Luke ansehen, und sie war zwischen Zweifel und Vorfreude, Vorfreude nicht zuletzt auf das Kind, das sie bald bekommen sollte, hin- und hergerissen.
    „Haben Sie die Ringe bei sich?“, hörte sie den Geistlichen plötzlich fragen.
    Luke sah verstört auf. „Nein.“
    „Ist auch nicht so wichtig“, beeilte sich Haley zu versichern und riss sich zusammen, um sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer es ihr fiel, auch noch diesen Tiefschlag zu verkraften. Allmählich fragte sie sich, ob von Lukes Seite eine bestimmte Absicht hinter dieser Serie von – gelinde gesagt – Unachtsamkeiten steckte, aber sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Abhaken, dachte sie tapfer, in ein paar Wochen denkt niemand mehr daran.
    Der Mann im Ornat zog seine buschigen grauen Augenbrauen hoch, schüttelte kaum merklich den Kopf und fuhr mit der Zeremonie fort, indem er sich an Luke wandte: „So frage ich dich, Luke Garnier, willst du diese Frau, Haley Rollins, zur Frau nehmen, sie ehren und lieben in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?“
    „Ja, ich will“, antwortete Luke, ohne zu zögern und im Brustton der Überzeugung.
    Der Geistliche sah Haley an. „Und du, Haley Rollins, willst du diesen Mann, Luke Garnier, zum Mann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?“
    Haley schluckte. „Ja, das will ich“, antwortete sie dann mit leiser Stimme und versuchte dabei alle Gedanken daran zu verdrängen, unter welchen Voraussetzungen diese Ehe geschlossen wurde. Wenn es nach Haley ging, war sie jederzeit bereit, das Versprechen wortgetreu zu erfüllen, das sie gerade gab.
    Obwohl der Geistliche noch immer skeptisch wirkte, fuhr er feierlich fort: „So erkläre ich euch kraft der mir von der Kirche und dem Staat Tennessee verliehenen Autorität zu Mann und Frau.“ Er machte eine kurze Pause. „Mein Sohn“, meinte er dann in gedämpfterem Ton zu Luke, „wenn Sie mögen, können Sie jetzt die Braut jetzt küssen.“
    Im nächsten Augenblick war Haley überwältigt, es verschlug ihr den Atem. Sie hatte damit gerechnet, dass Luke höchstens flüchtig ihre Lippen streifen würde, um die Form zu wahren. Aber er umarmte sie fest, senkte den Kopf und küsste sie mit glühender Leidenschaft. Haley spürte seine Zungenspitze, gab sich seinem fordernden Kuss hin und zögerte nicht lange, bevor sie den Mund öffnete. Sofort zog Luke sie noch enger an sich. Es war, weiß Gott, weit mehr als ein bloß symbolischer Akt.
    Nachdem Luke den Kuss beendet hatte, rang Haley nach Atem. Jede Faser ihres Körpers schien vor Sehnsucht und Begierde zu vibrieren. Hätte Luke sie einen Augenblick länger so geküsst, wäre sie vermutlich wie Butter in der Sonne zusammengeschmolzen. Aber auch so glühten ihr die Wangen regelrecht. Und auch nachdem er den Mund von ihren Lippen gelöst hatte, weckten Lukes Nähe und die Tatsache, dass sie seinen festen warmen Körper spürte, sogar an diesem geweihten Ort die unkeuschesten Gelüste in Haley. Von allen Küssen, die sie bisher in ihrem Leben bekommen hatte, war dieser mit Abstand der unwiderstehlichste. Nicht einmal der erste Kuss, den Luke ihr gegeben hatte, reichte daran heran. Und so gesehen war es dann doch ein symbolischer Akt, denn mit diesem Kuss fühlte sich Haley endgültig und unwiderruflich erobert.
    Ein Fotograf trat vor, schoss ein paar Bilder und überreichte Luke darauf seine Visitenkarte für etwaige Bestellungen. Wenig später nahmen sie die Heiratsurkunde entgegen.
    „Jetzt muss ich mich aber sputen, wenn ich noch pünktlich zum Termin bei Laurel kommen will“, meinte Luke, als sie die Kirche verlassen hatten und in die Limousine stiegen.
    Sobald sie auf den Lederpolstern Platz genommen hatten, sah Luke auf seine Armbanduhr. Dann klopfte er gegen die Trennscheibe und wies den Fahrer an, zuerst zum Sitz von Laurel Enterprises nach Gatlinburg zu fahren und Haley

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