Wenn es ploetzlich Liebe ist
einem Juwel von einer Frau er zusammenarbeitete. Als sie ihn dann aus ihren blaugrünen Augen angesehen hatte, war ihm ihr Blick durch und durch gegangen. Plötzlich war Luke von dem Bedürfnis überwältigt gewesen, sie zu beschützen und ihr alles bedingungslos zu Füßen zu legen, was er ihr geben konnte. Und dann der Kuss, mit dem sie ihr Ehegelübde besiegelt hatten – ein Kuss, der alle Lebensgeister in ihm geweckt hatte. Nie hatte Luke sich einer Frau näher gefühlt.
Er überlegte, ob es möglich war, dass er es unbewusst deshalb so eilig hatte, zu dem Geschäftstermin bei Laurel Enterprises zu kommen, weil ihn diese Gefühle beunruhigten. Vielleicht hatte er Abstand zu Haley gesucht, da ihm diese Emotionen so fremd waren.
Jedenfalls war danach alles aus dem Ruder gelaufen. Das Meeting hatte viel länger gedauert als angenommen. Anschließend hatte es auf den Baustellen weitere Probleme gegeben. Die Arbeiter drohten mit Streik, und Luke hatte Mühe damit, sie davon abzuhalten, indem er immer wieder betonte, dass er persönlich für die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze garantierte. So war die Zeit verstrichen, und er hatte alles versäumt, was diesen Feiertag ausmachte – einschließlich der wunderbaren Aussicht, mit Haley die Hochzeitsnacht zu verbringen.
Luke schloss die Tür auf und fragte sich dabei, ob Haley trotz seiner zahlreichen Verfehlungen an diesem Tag wohl noch zu ihrem Wort stand. Aber er konnte es sich nicht anders vorstellen. Haley war immer ein Muster an Zuverlässigkeit und Gradlinigkeit gewesen. Dennoch musste ihre Enttäuschung riesig sein.
Er warf einen Blick ins große Schlafzimmer und runzelte die Stirn. Die Betten waren unberührt. Auch Haleys Koffer fehlte. Im Wohnzimmer war sie auch nicht. War sie doch des Wartens überdrüssig und nach Nashville zurückgekehrt? Luke war kurz davor, jemanden vom Personal zu rufen, um zu fragen, ob sie abgereist war, ob sie eine Nachricht hinterlassen oder vielleicht angedeutet hatte, was sie plante. Aber es gab ja noch weitere Schlafzimmer.
Besorgt begab er sich auf die Suche. Als er Haley endlich in einem der kleineren Schlafzimmer fand, war er mit einem Schlag besänftigt. Der Mond schien durch die deckenhohen Fenster und tauchte den Raum in ein unwirkliches Licht. Haley lag mitten auf dem Doppelbett. Sie schlief und sah für Luke in diesem Moment wie ein Engel aus. Zögernd ging er auf sie zu, um sie zu wecken und zu fragen, warum sie nicht in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer war. Er hielt jedoch inne, als er ihr Gesicht sah, auf dem die Spuren ihrer Tränen noch zu erkennen waren. Sie hatte geweint. Wieder ergriff ihn ein Gefühl von Reue, gleichzeitig erwachte in Luke derselbe Beschützerinstinkt, der ihn schon in der Hochzeitskapelle erfasst hatte.
Leise schloss er die Tür und zog sich bis auf die Boxershorts aus, wobei er sorgsam darauf achtete, Haley nicht zu wecken. Nachdem er die Decke zurückgeschlagen hatte, legte er sich neben Haley und umarmte sie. Als er sie sacht an sich zog, atmete sie einmal tief durch, und er glaubte zu verstehen, wie sie kaum hörbar seinen Namen flüsterte. Ohne aufzuwachen, schmiegte sie sich an ihn und legte ihm die Hand auf die Brust.
Er spürte ihre warme, weiche Haut, ihre Hand auf seiner Brust, und ihm stockte der Atem. Wie ein Stromschlag fuhr das Verlangen durch seinen Körper.
Die Erinnerung an ihren Kuss vor dem Altar überfiel Luke unversehens und versetzte ihn in einen Zustand äußerster Erregung. Wie hatte ihm seine Arbeit wichtiger sein können, als diese, gerade diese Nacht mit Haley zusammen zu sein? Vorsichtig rückte er dichter an Haley und betrachtete ihr Gesicht, das sie an seine Schulter geschmiegt hatte. Nichts täte er jetzt lieber, als diese Frau zu wecken und mit ihr zu schlafen, bis sie beide vor Erschöpfung nicht mehr konnten. Aber das war keine gute Idee. Es war abzusehen, dass sie, wenn sie aufwachte, nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen sein würde.
Und deshalb zog er sie ein wenig fester an sich und konzentrierte sich darauf, sich zu entspannen und einzuschlafen. Gleich am nächsten Morgen, das nahm Luke sich fest vor, wollte er sich bei Haley entschuldigen. War sie dann erst einmal besänftigt, konnten sie sich für die restliche Zeit ihres Aufenthalts hier in den Bergen immer noch voll und ganz dem Stammhalter-Projekt widmen.
Haley wollte den schönen Traum nicht zu Ende gehen lassen und rückte näher an den warmen, festen Körper. Aber Stück für Stück wurde sie
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