Wenn Kinder um sich schlagen
Verbote.
⢠Sie haben den Mut, Vorgaben zu machen (Zeitbegrenzung), begründen diese und achten darauf, dass diese eingehalten werden (gegebenenfalls Einleitung von logischen Konsequenzen).
Der Junge spürt wieder, dass er von seinen Eltern geliebt wird, dass sie jedoch nicht alles, was er macht, akzeptieren, ihm aber im Rahmen der Vorgaben eine gewisse Entscheidungsfreiheit lassen. Dadurch kann er sich wieder seinen Eltern nähern und ist in der Lage, sein eigenes Handeln wieder zu überdenken
und letztendlich eine eigene Entscheidung zu treffen. Mit diesen Haltungen können Eltern die verschiedensten Probleme in der Pubertät zusammen mit ihren Kindern meistern. Manchmal benötigen sie jedoch professionelle Hilfe:
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Ein 14-jähriger Junge lebt allein mit seiner Mutter. Zu seinem Vater besteht seit zwei Jahren kein Kontakt mehr. Mutter und Sohn sind vor einem Jahr in eine andere Gegend gezogen, 300 Kilometer von der alten Heimat entfernt.
Der Junge hatte es noch nie leicht, jahrelang erlebte er die lautstarken Konflikte der Eltern, die ihn sehr belasteten. Er hatte immer das Gefühl, nicht eingreifen zu können, da er groÃe Angst vor seinem Vater mit dessen Ausbrüchen gegenüber der Mutter hatte. Schon in der Grundschule fiel ihm das Lernen schwer, er konnte sich nicht konzentrieren, war schnell ablenkbar und wenn er sich geärgert fühlte, wurde er schnell wütend. Das merkten die anderen Kinder, sie machten sich einen »Spaë daraus, ihn zu ärgern. Immer wieder wurde er beschimpft, bedroht und ausgelacht. Er zog sich in der Grundschulzeit zunehmend zurück. Die Mutter und die Lehrerin vermuteten einen Zusammenhang zu den häuslichen Problemen. Aber auch die Trennung der Eltern (als der Junge in der 2. Klasse war) brachte keine Ãnderung.
Es wurde eine Spieltherapie anberaumt, er war nicht mehr so schnell »auf 180«, Lernen und Konzentrieren fielen ihm jedoch nach wie vor schwer. Im weiteren Verlauf wurde in einer kinderpsychiatrischen Klinik eine Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität diagnostiziert (ADS). Eine medikamentöse Behandlung in niedriger Dosierung führte zu einer deutlichen Besserung des Lernvermögens und der Konzentrationsfähigkeit. Der Junge schöpfte wieder etwas Selbstvertrauen. Der Vater, zu dem damals noch Kontakt bestand, war jedoch gegen die medikamentöse Behandlung. Leider nahm dieser nie an den ärztlichen Beratungsgesprächen teil, er war kaum über das Wesen
der Erkrankung und über die Wirkung der Medikamente informiert. Trotzdem schaffte er es, den Jungen massiv zu verunsichern, sodass sich dieser mit zwölf Jahren weigerte, weiterhin die Medikation einzunehmen. Es kam, wie es kommen musste: Die Schulleistungen verschlechterten sich wieder, er konnte wieder viel schlechter lernen, träumte stundenlang bei den Hausaufgaben vor sich hin, war gefrustet, wurde wieder aggressiv und wurde wieder gemobbt. In der Folge meldete sich der Vater nicht mehr, er brach den Kontakt zu seinem Sohn ab.
Die Mutter musste aus beruflichen Gründen umziehen und der Junge wurde in ein neues Umfeld »verpflanzt«. Auch in der neuen Schule kam er nicht zurecht, wurde wieder gemobbt, er zog sich zurück, hatte keine Freunde und wurde auch zu Hause mit einsetzender Pubertät aus Sicht der Mutter »unausstehlich«. Er zog sich vor den PC zurück, beteiligte sich nicht mehr gemäà der Absprachen an den Aufgaben im gemeinsamen Haushalt, lieà sein Zimmer vermüllen und abends, wenn die Mutter nach Hause kam, waren auch die gemeinschaftlichen Räume durcheinander, sodass der Mutter immer wieder der Kragen platzte. Sie schimpfte, schrie, drohte, alles ohne Erfolg. Ein 14-Jähriger müsse sich doch an die Absprachen halten, er müsse doch seine Aufgaben erledigen und ein Gefühl dafür haben, wie er sich zu verhalten habe, war ihre Einstellung. Die Beziehung zwischen den beiden wurde immer verfahrener. Der Junge wäre am liebsten ausgezogen und die Mutter war froh, wenn sie ihn nicht sehen musste.
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Die Mutter schaffte es jedoch, nach Gesprächen mit den Lehrern , zusammen mit dem Jungen zu einem Psychotherapeuten zu gehen. In den ersten Gesprächen offenbarte sich das ganze Drama zwischen Mutter und Sohn. Im Verlauf der therapeutischen Arbeit mit dem Jungen, zu der auch die Mutter immer wieder gebeten wurde, zeigte sich, wie unglücklich, traurig und verzweifelt
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