Wenn Kinder um sich schlagen
ihre Ursachen zu verstehen (ursprünglich einengende Haltungen der Eltern, Enttäuschungen in der Clique, Versagensgefühle in der Schule) und für die Zukunft Vorsätze zu entwickeln und Strategien zu erarbeiten, seine neuen Ziele auch anzugehen.
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Die Pubertät ist die Lebensphase, in der viele »verbotene Dinge« ausprobiert werden, zum Beispiel der Konsum legaler (Nikotin, Alkohol) und illegaler Drogen (Cannabis, Ekstasy, Speed, LSD, Opiate, Kokain etc.), aber auch von »Magic Mushrooms« oder »Engelstrompeten« bzw. das Schnüffeln von Lösungsmitteln, Feuerzeuggas etc. Mitunter geschieht dieses Verhalten nur zufällig durch Ausprobieren in der Gleichaltrigengruppe (»Hey, mach doch mit, stell dich nicht an, du Weichei!«), um dazuzugehören oder als cool und angesagt zu gelten. Wenn dieses Probierverhalten jedoch damit verbunden ist, dass es den betreffenden Kindern und Jugendlichen gefühlsmäÃig nicht gut geht - da sie zum Beispiel gefrustet sind, enttäuscht von sich selbst und von anderen, verzweifelt, da es mit der Schule oder Freund/Freundin nicht klappt, traurig, da sich ihre Eltern nicht wirklich um sie kümmern -, dann besteht die Gefahr einer Suchtentwicklung . Denn viele dieser Suchtstoffe haben die Eigenschaft, dass sie unmittelbar nach dem Konsum, manchmal schon nach Sekunden, ein schönes Gefühl, ein Kick-Gefühl geben und es den Betroffenen erleichtern, Probleme anscheinend zu »vergessen«. Auch die Computer- und Internetsucht kann diese
Funktion haben, unangenehme Lebensgefühle zu vergessen oder erträglicher zu machen. Zudem gibt es auch eine genetische Veranlagung zur Suchtentwicklung. Aufmerksamkeitsstörungen und schon vorhandene Störungen des Sozialverhaltens erhöhen das Risiko erheblich.
Fast 30 Prozent der 16-jährigen Jungen und 17-jährigen Mädchen rauchen täglich Tabak. Unter den rauchenden Jugendlichen konsumiert fast die Hälfte auch Cannabis, während nur fünf Prozent der nicht rauchenden Jugendlichen Cannabisprodukte (Haschisch, Marihuana) konsumieren. Das Durchschnittsalter beim ersten Alkoholrausch liegt bei 15,5 Jahren. Wenn Schulschwierigkeiten, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Rückzug von Freunden und Hobbys, auffallende Stimmungsschwankungen oder Polizeikontakte in der Pubertät auftreten, müssen Eltern immer daran denken, dass ihr Kind möglicherweise eine Sucht entwickelt (Alarmsymptome). Dann ist professionelle Hilfe (jugendpsychiatrische Untersuchung, Psychotherapie, Elterntraining, Suchtberatung, JugendhilfemaÃnahmen) dringend notwendig, Hilfe, die die betroffenen Jugendlichen oft jedoch nicht annehmen wollen oder können. Auch hier gilt: Je früher man eingreift und den Jugendlichen Hilfe anbietet, desto besser die Erfolgschancen. Eltern sollten also nichts »anbrennen« lassen, sondern ihre Kinder mit einem möglichen Verdacht konfrontieren, ohne zu schimpfen oder zu drohen, und ein faires Gespräch über ihre Sorgen und über mögliche Ursachen führen, in welchem sie ihrem Kind anbieten, sich zu öffnen.
Auch die Computersucht ist ein immer häufigeres, ernst zu nehmendes Problem. Viele Jugendliche verbringen den gröÃten Teil der wachen Zeit des Tages vor Bildschirmen. Das führt zur Verkümmerung von wirklich gelebten sozialen Kontakten (Chatten ist kein Ersatz für die Pflege sozialer Kontakte) und zur Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens und der schulischen Leistungen. AuÃerdem erhöht dies
die Gefahr des Schulabbruchs und des sozialen Abstiegs. Zudem führt der Konsum gewaltträchtiger Spiele und Filme zu Abstumpfungsprozessen und erhöht die Nachahmungsbereitschaft, vor allem bei Jugendlichen mit sozialen und psychischen Problemen. Viele Nervenzellverbindungen, die für das Erlernen schulischer und lebenspraktischer Fertigkeiten notwendig sind, verkümmern, da sie nicht benutzt werden.
Was können wir Eltern tun? Wir können versuchen, weiterhin in gutem Kontakt zu unseren jugendlichen Kindern zu bleiben, auch wenn sich diese abweisend, »kratzbürstig« verhalten. Es ist wichtig, im Gespräch zu bleiben, aber auch klare Vorgaben zu machen, was Sie als Eltern akzeptieren können und was nicht. Verbote sollten nur sparsam ausgesprochen werden, denn sie bergen immer die Gefahr, dass sie unterlaufen werden, dass das Verbotene erst recht interessant wird und
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