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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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e sicht gewann eine lebend i ge Farbe z urück, die ihr einen sexy und verführerischen Ei n druck verlieh. „Herzchen, S ie brauchen keine Tabletten, was S ie bra u chen, ist eine richtige Frau.“
    Die erotische Wandlung, die dieses Verhör durchg e macht hatte, wurde jäh vom Eintreten des Anwaltes unterbrochen. Dieser wü r digte Jérémie nur eines kurzen Blickes. Dann legte er seine Hand auf die Schu l ter seiner Mandantin und teilte ihr mit, dass sie ab sofort übe r haupt nichts mehr sagen würde. Ein bisschen ärgerlich war das Auftauchen des Rechtsvertreters, aber Jérémie gab sich vorerst zufrieden, mit den I n formationen, die er sich erschlichen hatte und versuchte damit, dem Puzzle einige neue Teile hinzuz u fügen.
    „Wie S ie meinen.“ Mit diesen Worten verschwand Jérémie ku r zerhand aus dem Ve r hörraum.
    Irene passte ihn im Korridor ab. „Der Durchsuchungs befehl ist da“, f lüste r te sie ihm zu.
    „Das sind doch hervorragende Neuigke i ten. Das Team steht?“
    „Jawohl, alles erledigt. Wir warten nur noch auf S ie.“
    „Sehr gut. Dann mal los!“ Mit schnellen Schritten steuerte er auf der Suche nach Beth durch die Polize i stati on. „Beth?“, r ief er durch den Raum .
    „Ja? Ich bin hier!“ Schuldbewusst äugte sie hinter der kleinen Küchenzeile he r vor.
    „Oh wunderbar, du hast auch hier die Küche gefunden! Sie ist zwar nicht ganz so elegant ausgestattet wie die bei mir, aber ich hoffe, du kannst dir die Zeit trotzdem ein bisschen vertreiben. Wir haben nämlich den Durchsuchungsbefehl bekommen und werden jetzt das Haus der Depruits auf den Kopf ste l len.“
    Mit den Filtertüten in der einen Hand und dem Kaffeepulver in der anderen stand Beth einfach nur da und schaute verblüfft aus der Wäsche. Eigentlich hatte sie damit gerechnet angeblufft zu we r den, weil sie sich ohne zu Fragen an der Kaffeemaschine des Pol i zeireviers vergriffen hatte. Diese beinahe beschwingte Variante der Kommun i kation war ihr natürlich wesentlich lieber, aber in Bezug auf Jérémie auch fremd.
    „Schö n, dann warte ich hier gespannt, bis ihr mit eurer Beute wi e der heimkehrt.“ Auf einmal beschlich sie das Gefühl, dass eine Hausdurchsuchung in Jérémie den kleinen Jungen weckte, der voller Vorfreude einer Schatzsuche entgegen fieberte. Ihre Fant a sie brannte wi e der einmal mit ihr durch und beinahe hätte sie bei der Vorstellung, wie Jérémie wohl mit Kopftuch, Augenklappe und Säbel aussehen würde, laut herausgelacht. Als ihre Vorste l lungskraft dann aber das Tuch durch sein dunkles wild zerzaustes Haar erset z te, noch das schmuddlige weisse, halboffene Hemd, und die schwarzen Hosen mit den typischen Sti e feln dazu dichtete, wurde ihr plötzlich etwas wärmer in der Mageng e gend und ein aufregendes Prickeln schoss durch ihren Körper. S ie musste ei n mal leer schlucken , um sich wi e der unter Kontrolle zu bringen . Warum musste er auch so ve r dammt attraktiv sein?
    Natürlich bemerkte Jérémie ihren ‚ich zieh dich gerade mit den A u gen aus’ Blick, mit dem er vor nicht allzu langer Zeit bereits das Vergnügen gehabt hatte. Als Gentl e men , der er sein konnte , lie s s er sich aber nicht s anmerken, sondern schmunzelte nur in sich hinein. Di e se Frau machte ihn noch verrückt. Es wurde Zeit, dass er sich auf den Weg machte, damit sich der Fall bald aufklä r te und sie aus seiner Nähe ve r schwinden würde, um zu Tee und Pfefferminz zurückz u kehren .
     
    Einige Stunden später trat Jérémie frustriert aus dem Haus der Depruits. Er stemmte seine Hände in die Hüften und bli n zelte in die Sonne.
    „Verdammt noch mal . Nichts! Nicht das Geringste! Das gibt’s doch nicht!“
    Paul stellte sich neben ihn, er konnte seinem Vorgesetzten in di e sem Moment ziemlich genau nachfühlen. „Wie stecken in einer Sackga s se.“
    „ Nicht ganz.“ Ein kleiner Schimmer der Hoffnung zeic h nete sich auf Jérémie s Gesichtszügen ab. Ohne Paul auch nur ein Wort zu verraten, ging er auf das Auto zu. Neugierig folgte Paul seinem Vorg e setzten und konnte gerade noch verstehen, wie Jérémie ‚ich bin gleich da’ in sein Telefon sprach und dann aufle g te.
    „Was haben S ie vor?“
    „Ich werde meine kleine Freundin unter den Arm klemmen und einen kleinen Au s flug mache n . Paul, S ie bleiben hier und sehen zu, dass alles seine Ordnung b e hält, auch wenn ich weg bin.“
    „Mach ich.“ Etwas enttäuscht war Paul schon, er hätte gerne g e wusst, was Jérémie

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