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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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aber wenig s tens zu einem Resultat geführt: Sie konnte keine Nacht lä n ger in diesem Haus bleiben.
     
     

Kapitel 23
     
    Wieder einmal klingelte Beths Telefon. Erstaunt stellte sie fest, dass sie es doch noch geschafft hatte ein i ge Stunden schlaf zu finden. Sie tastete nach der Ursache des Lärms und sah die franz ö sische Telefonnummer auf dem Display. E i gentlich wollte sie nicht rangehen, weil sie noch nicht bereit war, mit Jérémie zu sprechen. Als ihr dann aber der Gedanke kam, dass er Neuigkeiten im Zusammenhang mit der Wohnung haben kön n te, hielt sie ihr Telefon doch ans Ohr. Aber es war nicht Jérémie .
    „Du kleine Schlampe, was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Sei aber unbesorgt, das kommt kein zwe i tes Mal vor.“ Dann herrschte Sti l le.
    „Was…? Hallo?“ Doch es war nur noch das Freizeichen zu h ö ren. So schnell, dass ihr schwindelig wurde, sprang sie aus dem Bett und zog sich eilig das am nächsten liegende an. Dann rannte sie die Treppe hinunter, griff sich in letzter Sekunde noch den Schlü s sel am Brett neben der Haustür und stürmte zur Polize i wache. Sie wirbel te ung e bremst durch die Tür und sorgte damit für unnötig viel Aufmerksamkeit. Über Akten g e beugt stand Jérémie am Tisch von Irene und hob gleichzeitig mit den andern den Kopf, als Beth endlich zum Stil l stand kam.
    „ Jérémie , ich muss mit dir reden.“
    Abweisender hätte seine Haltung nicht mehr sein kö n nen. „Jetzt nicht, ich bin im Dienst.“
    Madeleine warf Irene einen allessagenden Blick zu, den Irene mit einem kaum merklichen Kopfnicken quittie r te.
    Beth trat zu ihm und funkelte ihn en t schlossen an. „Jetzt pack einmal kurz deinen verletzten Stolz weg. Es geht nicht immer nur um dich.“ Die Worte kamen leise über ihre Lippen, so dass nur er sie hören kon n te, denn sie zweifelte keine Sekunde daran, dass er sie aus seiner Wache werfen würde, wenn sie ihn vor seinen Le u ten blos s tell t e. Ein kaltes Kribbeln überzog seine Haut, als er ihre Nähe überdeutlich spü r te. Er packte sie am Arm und zog sie in sein Büro. Auch als die Tür b e reits hinter ihnen geschlossen war, lies s er sie nicht los. Er drehte sie zu sich um. Ihre Gesichter w a ren sich so nahe, dass sie meinte seine Haut sp ü ren zu können. Eine Mischung aus Aufregung, Empörung und wilder Entschlo s senheit liess sie nur in schweren Zügen atmen. Er schaute ihr fest in die Augen, doch wi e der hielt sie seinem Blick stand. Dann lies s er sie so schnell los, als hätte er sich an ihr verbrannt. Wie aus einer Trance erwachend begann ihre U m gebung jetzt erst klare Formen und Linien anzunehmen. Schwer schluckend zwang sie sich zur Ruhe. „Verfluchte Anzi e hungskraft.“
    „Was hast du gesagt?“
    „Nichts. Aber ich habe eine Mitteilung zu machen. Ich habe he u te nämlich einen äusserst charmanten Anruf erhalten. Man betitelte mich als Schlampe, ich wurde g e fragt, was ich mir dabei gedacht hätte und mir wurde mitgeteilt, dass ich unbesorgt sein solle, weil das kein zwe i tes Mal vorkäme.“
    „Ach , und deshalb stürmst du die Polizeiwache? Da hat sich b e stimmt jemand ve r wählt.“
    „ Jérémie , wo genau ist der Polizist in dir hingegangen? Hat der F e rien genommen? Hör mal, ich habe ja keine Ahnung, aber man verwählt sich doch nicht einfach zufällig auf ein englisches Mobi l tel e fon !“
    Da musste er ihr R echt geben. Sich zu vertippen war eine Sache, sich gleich auch zufälligerweise noch mit der Vorwahl eines engl i schen Netzes einzuwählen war eher unwahrschei n lich.
    „In Ordnung. Du hast R echt. Glaube mir, das ist aber nicht die einzige merkwürdige Erkenntnis der let z ten Tage. Paul und ich haben Henry gefunden und wir w a ren bei ihm.“
    „Ach was. Wann?“
    „Vorgestern.“
    „Was? Und warum sagst du mir das erst jetzt?“
    „Oh, bitte entschuldige, dass es mir nicht danach gelüstete diese I n formation als erstes einer Frau unter die Nase zu reiben, die ich knapp vor dem Tod durch eine Gasvergi f tung retten konnte.“
    „Aber…“
    „Willst du es jetzt hören oder nicht? Ich brauche es dir nämlich nicht zu erzählen. Es gehört zu meinen Ermittlungen und ich kann die stillschweigend weiterführen, wenn du dich nicht b e herrschen kannst.“
    Beth schnaubte, hielt dann aber schmo l lend den Mund.
    „So ist es schon besser. Wir haben Henry gefunden und wir w a ren bei ihm. Wir haben auch seine Frau kennengelernt.“ Beth wollte etwas s a gen, aber Jérémie

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