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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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welchem Preis?“
    Jérémie drückte dem Mann Geld in die Hand, Beth konnte nicht sehen, wie viel. Der Mann schien zufri e den. „Wer ist die Kleine? Kann ich die d a zu haben?“
    „Du kennst die Antwort. Ansehen, aber nicht anfa s sen.“
    „Ein hübsches Ding, wirklich.“ Es war Beth unangene h men, wie der Mann sie musterte, sie hatte aber eins und eins zusammeng e zählt und lie s s ihn gewähren, o b wohl sie nicht v erstand, was ihr Anblick mit dem geschloss e nen Deal zu tun hatte.
    „Genug jetzt.“ Jérémie lenkte die Aufmerksamkeit des Mannes wi e der auf sich.
    „Ist di r zu Ohren gekommen, dass in letzter Zeit jemand einer hübschen Madame zu tiefem Schlaf verho l fen hat ?“
    „ Tiefschlaf für eine Madame? Nö, d a von weiss ich nichts.“
    „Streng dich an , Tip . Ist in letzter Zeit etwas Besonderes vorgefa l len ?“
    „Naja, ich glaube in den hinteren Korridoren hat einer der Unte r händler erzählt, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Neuer au f tauchte und nach Wunderpillchen verlangte. Soll ein geschniege l ter Typ gewesen sein, nur mit grossen Scheinen b e waffnet .“
    „ Geht doch. Wann war das genau?“
    „Weiss ich nicht mehr, so vor ein paar Wochen?“
    „Kam er seither regelmässig?“
    „Jep, scheint aber auch auf Vorrat g e kauft zu haben.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Naja, der Unterhändler prahlte damit, dass er nach einigen ei n zelnen Röhrchen plötzlich zwei gekauft hat. Da blieb n a türlich doppelt so viel Kohle hängen.“
    „Die doppelte Kohle kam nur ein einz i ges Mal?“
    „Hab jedenfalls nichts mehr in die Ric h tung gehört.“
    „Du kannst den Kerl nicht zufällig b e schreiben?“
    „Wo denkst du hin, kenn ihn ja nur vom Hörensagen. Aber da fällt mir ein, der Verkäufer hat noch erzählt, dass der Kerl echt ein Neuling sein musste, denn er hatte wohl das Gefühl, seine Stimme ve r stellen zu müssen, was, wie mir zugetragen wurde, wie ein Junge vor dem Stim m bruch klang und abgesehen davon fragte er ihn scheinbar, wie viel man von dem Zeug nehmen muss, um sich zu tilten und ob es noch andere Einnahmemöglichkeiten gäbe, damit das Zeug noch schne l ler wirkt .“
    „Tatsächlich?“
    „Natürlich. W illst du mir etwa sagen, dass ich lüge?“
    „Nein, du bestimmt niemals.“ Ironisch zog Jérémie seine Auge n braue hoch . „ Gibt’s noch mehr? Hat der Verkäufer vielleicht auch noch mit den Antworten g e prahlt, die er dem Kerl gegeben hat?“
    „Und ob! Er hat ihm so Scheisse über zerkleinern und in Alk au f lösen erzählt , ist ja nur schwer wasserlö s lich und weil wir ja gute Berater sind, hat er auch noch erklärt, dass es nicht von Vo r teil ist, ein ganzes Röhrchen auf einmal zu nehmen. Wenn der sich we g schiesst, wollen wir schlies slich nichts damit zu tun haben. Nicht einmal, wenn der Kerl selbst danach g e fragt hat. “
    „Verstehe, der Ehrenkodex.“
    „Ganz richtig.“
    „Tip, du hast mir sehr geholfen. Lass dich nicht wegpu t zen.“
    Jérémie wandte sich zum gehen, als Tip in zurückrief. „Deal gilt noch?“
    Jérémie drehte sich für die Antwort nicht mehr um. „Wenn alles wahr war.“
    Mit Erstaunen hatte Beth die Szene ve r folgt. Diesmal setzte sie sich nicht zur Wehr, als Jérémie sie am Arm mitzog. Noch ei n mal schaute sie kurz zurück. Doch hinter ihnen war nichts mehr zu sehen , ausser Dunkelheit .
     
    Unbeschadet schafften sie es, das seltsame Gebäude wieder zu verlassen. Wieder im Freien warf Beth n e u gierig noch einmal einen Blick zurück , konnte aber ausser einer Wand und ein paar Holzbrettern in einer schrecklichen Gegend nichts A ussergewöh n liches e r kennen.
    „Sag mal, was war das denn eben?“
    „Was war was ?“ Jérémie schaute aus Augen, gefüllt mit kindl i cher Unschuld. Beinahe so, als wäre nichts gewesen. Nur hatte Beth keine Lust dieses Spiel mitzuspi e len.
    „Na da drin! Woher kennst du den Kerl? Was für ein Deal, wieso hast du ihm erlaubt, mich so zu mustern, alleine schon wie ihr mi t einander gesprochen habt, die Fragen , die du ihm stelltest… Irgendetwas scheint hier absolut an mir vorbei g e gangen zu sein und ich denke, wenn du mich hierher schleppst und wie eine Skl a vin vor dem Verkauf beäugen lässt, habe ich das Recht ein bis s chen genauer informiert zu we r den .“
    „Nicht hier und nicht jetzt. Komm schon.“
    Der naive Ausdruck hatte gänzlich ei ner besorgniserregenden Unr u he P latz gemacht. Beth stellte fest, dass dieses Unbehagen

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