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Wenn´s schneiet rote Rosen ...: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte (German Edition)

Wenn´s schneiet rote Rosen ...: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Wenn´s schneiet rote Rosen ...: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Kunze
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ließ sie heißes Wasser in die Badewanne einlaufen und versuchte ihre Gedanken abzuschalten. Aber weder ihr Lieblingsbadezusatz mit Lavendel noch die leise Musik waren diesmal dazu angetan. Statt die wohlige Wärme, den Duft und die Musik zu genießen, grübelte sie.
    Sie ließ die Worte von Papillon aus dem Chat Revue passieren, aber Klarheit brachte ihr die Grübelei auch nicht.
    „ Komm, lass uns einmal einen ganzen Tag zusammen verbringen … und eine ganze Nacht!“
    So etwas hatte er nicht nur einmal verlauten lassen.
    Wie oft hatte sie ihm diese Bitte schon abgeschlagen. Warum, das wusste sie selbst nicht. Vielleicht hatte sie einfach Angst, dass alles beim ersten richtigen Treffen vorbei sein könnte? Schließlich wusste ja keiner vom anderen, wie er aussah. Nur, wer es wollte, stellte ein Bild von sich in den Chat. Sie wollten es beide nicht, und dabei war es geblieben.
    Als sie sich zu später Stunde doch noch entschloss, den Hans einzuschalten und in den Chat zu gehen, wollte sie ihn ganz unverblümt fragen, ob er womöglich ihr Jugendfreund sei. In den Chats tummelten sich einige Bekannte.
    Doch nach Papillon hielt sie vergeblich Ausschau. Er war gar nicht online.
    Sie fuhr den Hans (von wegen Hans im Glück!) wieder herunter und legte sich ins Bett, das leichte Gefühl von Enttäuschung mochte sie gar nicht erst zulassen. Sie wollte sich in Gelassenheit üben und schloss die Augen. Schließlich war es schon nach Mitternacht.
    Das Klingeln des Telefons ließ sie hochschrecken. Sie kannte die Nummer nicht, was sie zu so später Stunde sonst immer abgehalten hatte, Gespräche anzunehmen.
    Ihr Daumen hatte sich anscheinend selbständig gemacht, denn er hatte schon auf das kleine grüne Symbol gedrückt.
    Ungehalten meldete sie sich: „Anne Zellner …“
    Am anderen Ende der Leitung blieb es zunächst ganz still. Sie wollte schon auflegen, dann aber sagte eine Stimme: „Papillon – aus dem Chat…“
    Gleich darauf, diesmal etwas fester, noch einmal: „Papillon!“
    Ihr wurde schwindlig, und die Knie wollten ihren Dienst versagen.
    Diese Stimme! Nein, das konnte doch nicht sein … Und doch hatte sie ihn sofort wieder erkannt. Sie brauchte ihn nicht mehr zu fragen, wie er denn richtig hieße.
    „ Jean!“ schrie sie in den Hörer, als sei es möglich, allein mit der Lautstärke drei Jahrzehnte auszulöschen.
    „ Ann?“ Und nur eine Sekunde später: „Oui, oui, oui, mais naturellement!“
    Ja, ja, ja, aber natürlich! Sie konnte hören, wie er sich in Marseille (oder wo auch immer in Frankreich) mit der flachen Hand an die Stirn schlug.
    Alles andere war schnell ausgetauscht.
    „ Wann und wo treffen wir uns?“, fragten sie beide gleichzeitig. Sie konnte ja jetzt ebenso gut zu ihm fahren wie er zu ihr.
    „ Montag!“, schlug er lachend vor, „am Meer, an deinem, nein, an unserem, Meer!“
    Er hatte es also doch auch in Frankreich erfahren? Oder meinte er es ein bisschen spöttisch, weil er glaubte, dass hier noch immer die Kohle aus der Erde gekratzt wurde?
    *
    Die ersten Sterne zeigten sich am Himmel. Anne erhob sich und nahm noch einen tiefen Atemzug von der Seeluft. Ein Meer ist es nicht, aber ein wunderschöner See anstelle der einstigen
Mondlandschaft
. Die Wunden der Landschaft waren mit den Jahren immer mehr verheilt. Wie die ihren.
    Und morgen? Morgen würde Jean kommen ... Endlich!
    Es tat nichts zur Sache, dass Anne inzwischen auf die Fünfzig zusteuerte. Sie fühlte sich mit einem Mal wieder herrlich jung und lebendig …
     
    (Diese Geschichte wurde dem Kurzgeschichtenband "Wolke 8 … oder Plädoyer für die Liebe" entnommen)
     
     
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    Falls Sie nun aber Lust bekommen haben, weitere Erzählungen und Romane von Monika Kunze zu lesen? Natürlich kann Ihnen auch dann geholfen werden. Von meinen fünf Taschenbüchern sind von vier Titeln noch kleine Restposten bei den jeweiligen Verlagen oder bei mir vorhanden. Das betrifft:
"Das Steh-auf-Frauchen", Dosse-Verlag und bei mir
"Wenn die Liebe stirbt …", nur noch bei

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