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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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dann ist das etwas ganz anderes. Dann dürstet man nach mehr!
    In diesem ganzen ersten Sommer, den die beiden bereits verheiratet waren, hat sie im Haus gearbeitet oder draußen im Hof, und ich hab sie beobachtet. Ich bin ein gottesfürchtiger Mann. Wir waren von Mutter gut erzogen worden! Mutter war eine religiöse Frau, und sie ist regelmäßig in die Methodistenkirche gegangen. Großvater war sogar ein Laienprediger! Wenn ich also Eileen voller Wollust begehrte, dann nicht, weil ich absichtlich eines der Gebote brechen wollte. Es lag daran, weil es die Natur eines Mannes ist und sie mich gereizt hat! Sie hat sich das Haar in Locken gewickelt und Lippenstift benutzt, obwohl Frank es ihr verboten hatte! Sie wollte immer, dass Frank sie am Wochenende nach Bamford zum Tanzen ausführt. Sie war eine verheiratete Frau! Aber Frank hat sie nicht ausgeführt, und am Ende hat sie eingesehen, dass es sinnlos war, und aufgehört zu fragen.
    Ich hab sie jeden Tag beobachtet, und jeden Tag regte sich der Trieb stärker in mir. Ich konnte ihr Haar riechen, ein Geruch nach Seife und Blumen, wenn sie sich vorbeugte, um mir Tee einzugießen. Montags morgens hängte sie ihre Unterwäsche zum Trocknen auf die Leine im Hof, Schlüpfer und Petticoats und so. Und Strümpfe. Wenn sie sich gestreckt hat, um die Wäsche mit Klammern zu befestigen, rutschte ihr Rock hoch, und ich konnte ihre Strümpfe und ihre Oberschenkel sehen, weiß wie Elfenbein. Und dann pochte immer das Blut in meinem Schädel, und diese Bilder kamen mir in den Sinn! Es war Teufelswerk! Aber sie, sie hat sich nicht darum gekümmert, obwohl sie gewusst hat, was es bei mir bewirkt! Sie war ein ziemliches Flittchen!
    Ich hab Ihnen ja erzählt, dass Frank und ich, dass wir unser ganzes Leben lang alles geteilt haben. Kleider und Spielsachen und später die Arbeit auf der Farm und das Geld, das wir verdient haben. Eines Tages sagte Frank zu mir:
    »Ich hab gesehen, wie du Eileen ansiehst. Wir haben immer alles geteilt, du und ich, also ist es nur recht, wenn du auch einen Teil von ihr bekommst, zumal die Farm keine zweite Frau ernährt, die du heiraten könntest. Es ist recht und richtig, und ich werd’s ihr sagen.«
    Und das hat er dann auch gemacht. Zuerst hat sie sich rundheraus geweigert und ein gewaltiges Theater veranstaltet, obwohl Frank doch ihr rechtmäßiger Ehemann war und ihr gesagt hatte, was sie tun sollte. Mein Bruder Frank, er war ein stiller Bursche. Er ließ es ihr zuerst durchgehen, obwohl er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er mir ja gesagt hatte, es wäre in Ordnung.
    »Gib ihr Zeit«, sagte er zu mir.
    »Sie wird schon kommen.«
    Aber Eileen ist nicht zu mir gekommen. Sie war starrsinnig, und sie hätte niemals zugestimmt, jedenfalls nicht aus freien Stücken. Ich sah, dass Frank ihr zu viel durchgehen ließ und nicht darauf bestehen würde, also blieb mir nichts anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und ihr zu zeigen, dass sie zu tun hatte, was ihre Männer ihr sagten.
    Es war an einem Abend im frühen Herbst, ich erinnere mich noch ganz genau. Ich ging über den Kamm spazieren, und ich sah Eileen beim Brombeerpflücken in den Büschen bei dem alten Kasten, Mott’s Folly. Sie sah mich und rief:
    »Lionel! Komm her und bieg diesen Trieb für mich runter, damit ich an die Frucht komme!«
    Und ich, ich dachte, hier draußen gibt es mehr als eine Frucht zu pflücken! Also hab ich sie mir geschnappt und hab sie vor mir her in den alten Kasten geschoben. Sie hat sich gewehrt wie eine Verrückte und mich sogar gebissen! Und Schimpfworte benutzt, wie ich sie noch nie bei einem Weibsbild gehört hab. Eine anständige Frau wie Mutter hätte sich im Grab umgedreht, wenn sie das gehört hätte! Also verpasste ich ihr ein paar Ohrfeigen, und sie wurde still. Ich hab sie zu Boden gestoßen und an Ort und Stelle genommen. Hinterher hat sie nichts gesagt. Ein wenig geschnieft, das war alles. Dann ist sie aufgestanden, hat ihren Rock runtergezogen und ist nach draußen gegangen.
    Schätze, sie ist zu Frank gegangen und hat sich bei ihm beschwert, aber er hat nur gesagt, sie soll nicht so viel zetern und kein Theater deswegen machen. Danach hat sie keine Schwierigkeiten mehr gemacht, und wir haben sie uns geteilt, wie Frank es versprochen hatte. Sie wusste von da an, wer der Boss war. Eine Frau muss das wissen.
    Weniger als ein Jahr später wurde der Knabe Brian geboren. Frank und ich, wir haben ihn beide als unseren Sohn betrachtet. Er war

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