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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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es war ein Glück gewesen, dass Turner zurückgekommen war und Ninas Wagen auf der Straße gesehen hatte. »Als du nicht aufgemacht hast, begann er sich Sorgen zu machen.«
    »Warum hat sie mich nicht umgebracht?«
    »Simon war schneller. Er hat durchs Fenster geschaut und konnte wohl nur deine Füße sehen, die hinter einem Stuhl hervorragten. Also hat er die Tür aufgebrochen.«
    »Verstehe. Was war mit Nina?«
    »Sie ist durch die Hintertür entkommen, sagte jedenfalls Simon.« Wieder fragte er sich, was in dem Haus wirklich passiert
war, ob Turner und Nina miteinander gesprochen hatten und ob er sie hatte laufen lassen.
    »Aber ihr habt sie gefasst?«
    »Sie hat sich gestellt. Weißt du, ich glaube, Simon hatte vielleicht eine Ahnung, dass sie da sein könnte. Möglicherweise hat er sie davor schon gesehen.«
    »Nein«, sagte sie mit einem leichten Kopfschütteln, das sie zusammenzucken ließ. Sie schloss die Augen. »Das konnte er nicht wissen, sonst hätte er nicht …« Sie hielt inne und schaute stirnrunzelnd zu ihm auf, als hätte sie Mühe, das alles zu verstehen. »Wenn er wusste, dass sie da ist, warum ist er dann weggegangen? Ich bin sicher, er hat sie nicht gesehen. Unmöglich.«
    »Du hast sicher Recht«, sagte er beruhigend.
    »Und warum sollte er sich Sorgen um mich machen, wenn er ihr Auto gesehen hat - außer er wusste …« Wieder verlor sich ihre Stimme.
    »Denk jetzt nicht darüber nach«, sagte Tartaglia bestimmt und beunruhigt, weil sie mehr mit Turner als mit allem anderen beschäftigt zu sein schien.
    Insgeheim war er sich sicher, dass Turner entweder die ganze Zeit Bescheid gewusst oder vermutet hatte, dass Nina Rachel umgebracht hatte. Aber er konnte es nicht beweisen, und Turner hatte es in den zahlreichen Vernehmungen durch seine Vorgesetzten, die der Verhaftung Ninas folgten, wiederholt abgestritten. Die offizielle Sicht schien darauf hinauszulaufen, Turners Version zu akzeptieren, trotzdem leuchtete sie nicht ganz ein. Wer sonst hatte sowohl mit dem Mord an Catherine Watson als auch mit dem an Rachel Tenison zu tun gehabt? Darüber musste Turner sich doch Gedanken gemacht haben. Seine Behauptung, er habe über die Affäre geschwiegen, um seine Ehe zu schützen, war auch nicht stichhaltig. Die Ehe war gescheitert,
jedenfalls was ihn betraf. Es gab kein Risiko. Die einzig einleuchtende Erklärung, war, dass er Nina schützen wollte, weil er noch einen Rest Liebe für sie empfand oder aus einer Mischung aus Scham und Schuld. Seine Besessenheit hatte drei Leben zerstört, das musste schwer auf ihm lasten, allerdings war Tartaglia sich nicht sicher, ob er überhaupt ein Gewissen hatte. Aber er würde sich hüten, zu diesem Zeitpunkt offen auszusprechen, was für Donovan nur Verdächtigungen waren. Je weniger sie über Turner nachdachte, desto besser. Sie musste sich erholen, und dafür brauchte sie ihn hoffentlich nicht.
    »Nein. Das ergibt keinen Sinn«, fuhr sie mit Nachdruck fort, als hätte sie alles durchdacht. »Simon kann unmöglich gewusst haben, dass Nina Rachel ermordet hat. Erinnerst du dich, wie er war? Er war in einem schrecklichen Zustand, hat irgendwie die Tage und Nächte überlebt. Ich glaube nicht, dass er überhaupt logisch und klar denken konnte. Ich bin sicher, wenn er irgendwas vermutet hätte, hätte er was gesagt. Er hat Rachel geliebt.«
    »Ich hoffe, dass du Recht hast«, sagte er, obwohl er es nicht glaubte. »Wie auch immer: So, wie es aussieht, hat Nina sowohl Simon als auch Rachel eine ganze Weile verfolgt. Sowohl die Assistentin in der Galerie als auch der Portier in Rachels Wohnblock konnten sich an sie erinnern, als wir ihnen ein Foto von ihr zeigten. Sie war mehrmals in der Galerie gewesen und hat sich als potenzielle Kundin ausgegeben. Der Portier erinnert sich auch daran, dass sie mit der Behauptung, sie sei eine alte Schulfreundin, Fragen gestellt hat. Da sie eine Frau ist und sich nicht verdächtig benommen hat, fand es keiner der beiden erwähnenswert.«
    »Arme Nina. Sie hat eine Frau getötet, und das völlig umsonst. Simon wäre nie zu ihr zurückgegangen.«
    Er schaute sie einen Moment lang an und überlegte, was er sagen sollte. Ihr gesunder Menschenverstand schien sie völlig
verlassen zu haben; sie war nicht in der Lage zu akzeptieren, dass Turner sein Teil zu dem, was geschehen war, beigetragen hatte.
    »Wer weiß, was zwischen zwei Menschen vorgeht und was sie dazu getrieben hat?«, sagte er spitz, nicht bereit, Turner aus der Verantwortung zu

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