Wer gesund isst, stirbt früher: Tatsachen und Trugschlüsse über unser Essen (German Edition)
nicht gelungen, Nahrungsmittel ausfindig zu machen, die Diabetes begünstigen. Weder Zucker noch Weißmehl noch Pommes, Wurst oder Cola verursachen oder fördern Diabetes.
Im Gegenteil: Personen, die an Diabetes erkranken, essen in der Regel in den Jahren vor der Diagnose weniger Süßes als Gesunde. Als Hauptursachen haben sich stattdessen belastende Emotionen wie chronischer Ärger, Verzweiflung, Trauer und Angst erwiesen sowie tägliches mehrstündiges Fernsehen.
Quelle: Pollmer, U.: Eßt endlich normal! Piper, München 2005
> Verursacht Zucker Karies ?
Woher kommt dann die Diabetes -Epidemie?
Angeblich greift der Diabetes rasant um sich – natürlich als Folge unbotmäßiger Ernährung. Doch das Statistische Bundesamt und das für diese Fragen zuständige Robert-Koch-Institut kommen zu anderen Ergebnissen. Sie können »keine Zunahme der altersstandardisierten Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) des bekannten Diabetes« erkennen. Auch die »Daten aus Nordeuropa (Schweden, Norwegen) zeigen ebenfalls eine relativ konstante Erkrankungshäufigkeit… in den letzten 15 Jahren«.
Dennoch steigt die Zahl der Diabetiker. Haben sich die Behörden geirrt? Nein. Die Fachwelt hat die Grenzwerte für eine Diabeteserkrankung immer wieder gesenkt und dadurch die Zahl der Patienten in dem Maße erhöht, wie dies aus Sicht der interessierten Branchen wünschenswert war. Denn diese legen die Grenzwerte fest und entscheiden damit über ihre Umsätze (beispielsweise in Hinblick auf teure Medikamente, die dann verschrieben werden) und ihr Einkommen. Diese Praxis ist die Ursache der meisten »Epidemien« von denen die Gesundheitsredaktionen und anschließend auch die Ministerien zu berichten wissen.
Quelle: Robert-Koch-Institut: Diabetes Mellitus. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2005; H. 24
> Bekommt man von der Völlerei Gicht ?
Gibt es Speisen, die vor Alters diabetes schützen?
Es gibt in der Tat Lebensmittel, deren Konsum mit einer geringeren Diabeteshäufigkeit bzw. einer höheren Insulinsensitivität (Insulinempfindlichkeit) einhergeht. Dies gilt für den regelmäßigen Konsum alkoholischer Getränke und für Kaffee (allerdings erst ab zwei Tassen pro Tag). Diese statistischen Zusammenhänge sind (zumindest bisher) kein Grund, mit dem Picheln anzufangen oder Kaffee zu genießen, wenn er einem nicht bekommt. Aber diejenigen, die Kaffee mögen, können ihn nach Gusto trinken. Klar, dass es solche Botschaften angesichts der Hysterie um »falsche Ernährung« schwer haben, ihren Weg in die Medien zu finden.
Quelle: Pollmer, U., Warmuth, S.: Pillen, Pulver, Powerstoffe. Eichborn, Frankfurt/M. 2008
> Ist Kaffee trinken gesundheitsschädlich?
Stimmt es, dass Kaloriensparen dick machen kann?
Sobald der Körper merkt, dass ihm Kalorien fehlen, erhöht er den Appetit. Dabei ist es ihm egal, ob sein Mensch gerade Diät hält oder seinen Körper mit Fettersatzsubstanzen oder Süßstoffen abspeist. Schafft der Appetit keine Abhilfe, senkt der Körper seine Wärmeabstrahlung, indem er die Durchblutung der Außenareale des Körpers vermindert. Deshalb haben manche Menschen immer kalte Beine und Hände. So kann der Organismus die eingesparte Energie nutzen, um isolierende Fettpolster aufzubauen. Diese legt er sich vorzugsweise am Bauch an, um die inneren Organe, die stets auf Betriebstemperatur gehalten werden müssen, vor Unterkühlung zu schützen.
> Warum regt Süßstoff den Appetit an?
Es stimmt doch, dass dicke Menschen eher sterben als dünne?
Jeder aufmerksame Fernsehzuschauer ist in der Lage, auf Anhieb bald ein Dutzend Krankheiten zu benennen, für die Übergewicht als Risikofaktor gilt. Nicht wenige davon führen zum Tode. Das klingt furchtbar, gibt aber Anlass zu einer simplen Frage: Müssen Schlanke auch sterben? Ja – alle, ohne Ausnahme.Und woran bitteschön? Wenn Übergewicht zu den typischen Todesursachen der Dicken zählt, müssen die Schlanken logischerweise an etwas anderem sterben. Dafür ist dann Schlankheit der entscheidende Risikofaktor. Aber bis heute konnte uns noch kein Arzt sagen, woran seines Wissens Schlanke sterben. Da ist also etwas faul – oberfaul vermutlich.
In der Tat: Die Schlanken sterben im Durchschnitt früher als die Dicken. Das belegt eine aktuelle Meta-Analyse, die gerade in dem renommierten britischen Medizinjournal »Lancet« erschienen ist. Dabei wurden alle bisherigen Studien, die den wissenschaftlichen Mindestanforderungen genügen, nach den strengsten fachlichen
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