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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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kenne dich. Such dir eine Aufgabe. Engagiere dich in dieser Stadt, die du dir ausgesucht hast. Das lenkt dich ab. Du kannst das, was passiert ist, nicht mehr ändern.“
    Raouls gute Laune schwand. Hawk hatte recht. Die Vergangenheit konnte man nicht ändern. Diejenigen, die fort waren, blieben fort. Da halfen weder Geld noch gute Worte.
    „Ich kann es nicht vergessen“, gab er zu.
    „Das musst du aber. Vielleicht nicht heute, aber bald. Auch wenn es schwer zu glauben ist, Raoul, aber die Zeit heilt alleWunden. Öffne dich anderen Menschen.“
    Es schien unmöglich, aber er vertraute Hawk seit fast zwanzig Jahren. „Ich versuche es.“
    „Gut. Ruf Nicole an!“
    „Mach ich.“
    Sie verabschiedeten sich und legten auf.
    Raoul saß noch einige Sekunden lang im Auto und dachte über das nach, was Hawk ihm geraten hatte. Engagier dich. Such dir eine Aufgabe. Was Hawk nicht wusste, war, wie sehr Raoul genau das zu vermeiden suchte. Er hatte sich zu sehr auf etwas – besser gesagt, auf jemanden – eingelassen und damit die Probleme erst heraufbeschworen. Das Leben war aus einer sicheren Distanz heraus viel einfacher.
    Er stieg aus dem Wagen und nahm den kleinen Seesack, den er mitgebracht hatte. Immer wenn er eine Schule besuchte, brachte er ein paar offizielle Bälle der NFL, der nationalen Footballliga, sowie Autogrammkarten mit. Damit machte er die Kinder glücklich, und deshalb war er ja schließlich hier. Um zu unterhalten und vielleicht ein bisschen ihre Motivation zu erhöhen, wenn sie gerade nicht achtgaben.
    Er warf einen Blick auf die Schule. Es war ein älteres, aber gut erhaltenes Gebäude. Normalerweise sprach er vor Kindern im Highschoolalter, aber die Schulleiterin und die Klassenlehrerin waren beide so hartnäckig gewesen, dass es schon fast an Stalking gegrenzt hatte. Er war noch neu hier und an das Leben in einer Kleinstadt nicht gewöhnt, deshalb musste er die Regeln erst noch lernen. Da er vorhatte, sich dauerhaft in Fool’s Gold niederzulassen, hatte er sich für Kooperation entschieden, auch auf die Gefahr hin, damit einen Fehler begangen zu haben.
    Er ging zum Haupteingang und betrat das Gebäude. Anders als die Schulen in den Innenstädten, die er sonst besuchte, gab es hier weder Metalldetektoren noch einen Wachmann. Die Doppeltüren standen weit offen, die Eingangshalle war groß und hell erleuchtet, die Wände frei von Graffiti. Wie alles inFool’s Gold war auch die Schule fast zu schön, um wahr zu sein.
    Er folgte den Hinweisschildern zum Schulbüro und stand kurz darauf in einem großen offenen Bereich mit einem langen Tresen. Es gab die üblichen Anschlagbretter mit Flyern für Busfahrten und Nachmittagsprogramme. Eine dunkelhaarige Frau saß an einem Schreibtisch und tippte etwas in einen Computer, der uralt aussah.
    „Hallo“, begrüßte er sie.
    Die Frau – vermutlich in den Dreißigern – schaute auf und starrte ihn ungläubig an. Dann sprang sie auf und wedelte mit den Händen. „Oh Gott. Sie sind hier. Sie sind tatsächlich hier! Ich fasse es nicht.“ Sie eilte auf Raoul zu. „Hallo, ich bin Rachel. Mein Dad ist ein riesiger Fan von Ihnen. Er stirbt bestimmt, wenn er erfährt, dass ich Sie getroffen habe.“
    „Ich hoffe nicht“, erwiderte Raoul locker. Er zog eine Autogrammkarte aus dem Beutel und suchte nach einem Stift.
    „Was?“
    „Ich hoffe nicht, dass er stirbt.“
    Rachel lachte. „Wird er nicht, aber er ist bestimmt schrecklich neidisch. Ich habe schon gehört, dass Sie kommen. Und jetzt sind Sie da. Das ist ja so aufregend. Raoul Moreno in unserer Schule.“
    „Wie heißt Ihr Dad?“
    „Norm.“
    Er unterschrieb die Autogrammkarte und reichte sie ihr. „Vielleicht hilft ihm das über die Enttäuschung hinweg.“
    Sie nahm die Karte ehrfürchtig entgegen und legte sich die Hand auf die Brust. „Vielen, vielen Dank. Das ist fantastisch.“ Sie schaute zur Uhr und seufzte. „Ich muss Sie jetzt wohl zu Mrs Millers Klasse bringen.“
    „Ja, ich sollte wohl anfangen, mit den Kids zu reden.“
    „Richtig. Deshalb sind Sie ja hier. Es war toll, Sie zu treffen.“
    „Ich hab mich auch gefreut, Sie kennenzulernen, Rachel.“
    Sie kam hinter dem Tresen hervor und führte Raoul zurückin die Eingangshalle. Auf dem Weg zur Klasse unterhielt sie sich mit ihm über die Schule und die Stadt, während sie ihn immer wieder mit einer Mischung aus Bewunderung und Koketterie ansah. Raoul war daran gewöhnt, hatte aber schon vor Langem gelernt, die Aufmerksamkeit nicht

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