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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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stand und auf das starrte, was einmal ein hübsches altes Schulgebäude gewesen war. Jetzt züngelten die Flammen am Dach entlang und ließen die Glasfenster zerbersten. In der Luft hing dick der Gestank der Zerstörung.
    Sie hatte die Feuerwehrsirenen in ihrem Büro gehört und gesehen, dass dunkle Rauchwolken den Himmel verdüsterten. Sie hatte nur eine Sekunde gebraucht, um zu ahnen, wo es brannte und dass es ziemlich schlimm sein musste.
    Entsetzt schnappte sie nach Luft, als eine der Gebäudemauern bebte, bevor sie in sich zusammenbrach.
    Schon häufiger hatte Pia Menschen von Feuer so reden hören, als wäre es lebendig. Eine lebende Kreatur mit einer hinterhältigen Entschlossenheit und einem bösartigen Wesen. Bisher hatte sie nie daran geglaubt. Doch als sie jetzt sah, wie das Feuer systematisch die Schule zerstörte, entdeckte sie, dass diese Theorie mehr als nur ein Körnchen Wahrheit enthielt.
    „Das ist schrecklich“, flüsterte sie.
    „Schlimmer als schrecklich.“
    Pia schaute auf und sah Marsha Tilson neben sich stehen. Die Bürgermeisterin, eine Frau von Mitte sechzig, presste eine Hand auf den Mund und starrte mit fassungslosem Blick zur Schule.
    „Ich habe mit der Einsatzleiterin gesprochen. Sie hat mir versichert, dass sie jedes einzelne Zimmer im Gebäude abgesucht haben. Es ist niemand mehr drinnen. Aber das Haus …“ Marshas Stimme versagte. „Ich bin hier zur Schule gegangen.“
    Pia legte ihr einen Arm um die Schultern. „Ich weiß. Es ist furchtbar, das mit ansehen zu müssen.“
    Marsha rang um Fassung. „Wir müssen etwas finden, um die Kinder unterzubringen. Es geht nicht, dass sie wegen desFeuers nicht zur Schule gehen können. Aber die anderen Schulen sind voll. Wir könnten diese provisorischen mobilen Klassenräume aufstellen lassen. Es muss jemanden geben, den ich anrufen kann.“ Sie schaute sich um. „Wo ist Charity? Vielleicht kennt sie jemanden.“
    Pia drehte sich um und sah ihre Freundin bei der immer größer werdenden Menge der verzweifelten Eltern stehen. „Da drüben.“
    Die Bürgermeisterin blickte stirnrunzelnd in die Richtung, in die Pia zeigte. „Sie bekommt doch nicht zu viel Rauch ab, oder?“
    Pia verstand Marshas Sorge. Charity war nicht nur schwanger, sondern zudem auch die Enkelin der Bürgermeisterin. „Der Wind weht in die andere Richtung. Ich glaube nicht, dass sie Schaden nimmt.“
    Marsha starrte auf die Zerstörung. „Was den Brand wohl ausgelöst hat?“
    „Das finden wir heraus. Das Wichtigste ist, dass alle Kinder, die Lehrerinnen und das Personal rechtzeitig herausgekommen sind. Die Schule können wir wieder aufbauen.“
    Marsha drückte ihre Hand. „Du bist so rational. Im Moment brauche ich das. Danke, Pia.“
    „Wir stehen das zusammen durch.“
    „Ich weiß. Dadurch fühle ich mich auch besser. Ich gehe mal mit Charity reden.“
    Während die Bürgermeisterin davonging, blieb Pia auf dem Rasen stehen. Alle paar Sekunden wurde sie von einer Hitzewelle gestreift, die den Geruch von Rauch und Vernichtung mit sich brachte.
    Erst heute Morgen war Pia an der Schule vorbeigegangen. Da war alles noch in Ordnung gewesen. Wie konnten sich die Dinge so schnell ändern?
    Bevor sie darauf eine Antwort fand, sah sie, dass immer mehr Eltern am Unglücksort eintrafen. Mütter und auch einige Väter eilten zu den Kindern, die zusammenstanden und von ihrenLehrerinnen beschützt wurden. Man hörte Rufe der Erleichterung und auch der Angst. Kinder wurden gedrückt, nach Verletzungen abgesucht, den Lehrerinnen wurde gedankt. Die Schulleiterin stand bei den Kindern, in der Hand ein Klemmbrett mit einem ganzen Stapel Papieren.
    Wahrscheinlich die Liste aller Schüler, dachte Pia. Unter den gegebenen Umständen mussten die Eltern vermutlich unterschreiben, wenn sie ihre Kinder abholten, damit man sichergehen konnte, dass alle da und in Sicherheit waren.
    Zwei weitere Feuerwehrfahrzeuge trafen mit heulenden Sirenen ein. Der Feueralarmmelder der Schule war zwar endlich verstummt, doch der sonstige Lärm war noch immer ohrenbetäubend. Menschen schrien, die Motoren der Einsatzfahrzeuge dröhnten. Jemand warnte per Megafon, in sicherem Abstand zu bleiben, und wies dann auf den Standort der Krankenwagen hin.
    Pia schaute in die Richtung und war überrascht, einen großen, vertraut aussehenden Mann mit einer der Sanitäterinnen sprechen zu sehen. Raouls Haar war zerzaust, sein Gesicht schmutzig. Er hustete gerade, doch trotz allem sah er noch immer unverschämt

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