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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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an die Zuschauer und die Jury, während ich mir mit beiden Zeigefingern die Tränen aus den Augen wischte, »dass ich mich nicht zur Quahog-Prinzessin eigne. Deshalb ist es es wohl das Beste, wenn ich disqualifiziert werde. Vor allem auch, weil ich für die Jugend von Eastport alles andere als ein leuchtendes Vorbild bin. Sie müssen wissen, dass ich vor vier Jahren …«
    » NEEEEEEIN !«, schrie Sidney so laut, dass Dave ihr eine Hand auf den Mund drücken musste, um sie zum Schweigen zu bringen. Gleichzeitig hielt er sie fest, damit sie sich nicht auf mich stürzen konnte.
    »Katie!«, brüllte sie, auch wenn ihre Stimme von der Hand ihres Freundes gedämpft wurde. »Sag es nicht!«
    »Tut mir leid, Sid, aber ich muss es sagen«, entschuldigte ich mich bei ihr und wandte mich wieder der Jury zu. Mittlerweile liefen mir die Tränen ungehindert über die Wangen. Ich konnte sie nicht mehr zurückhalten.
    »Es ist nun einmal die Wahrheit, dass ich mich nicht zur Quahog-Prinzessin eigne, weil ich vor vier Jahren etwas getan habe, was ich mittlerweile sehr bedauere. Damals …«
    » AAAAAHHHHHHHHHH !«, schrie Sidney, die Daves Hand abgeschüttelt hatte, so laut sie konnte, um meine Stimme zu übertönen.
    »… habe ich die Worte › Tommy Sullivan ist ein Freak‹ an die Mauer der neu errichteten Sporthalle unserer Middleschool gesprayt.«
    Diesmal war das Geräusch des Nach-Luft-Schnappens, das durch die Reihen der Zuschauer ging, so laut, dass man es wahrscheinlich noch im Weltall hören konnte, ganz sicher aber in Manhattan.
    Allerdings bekam ich das selbst kaum mit, weil ich mittlerweile so unkontrolliert schluchzte.
    »Ich war es!«, rief ich. »Ich ganz allein. Und das tut mir inzwischen wirklich sehr leid.«
    Sidney war schlagartig verstummt, als ich sagte: »Ich war es ganz allein!«, während meine Mutter gleichzeitig einen Schrei ausstieß. Klar. Das, was ich da gerade zugegeben hatte, würde meine Eltern vermutlich Tausende von Dollar kosten.
    Gut, dass ich einen Job hatte!
    Die Mitglieder der Jury blinzelten mich sprachlos an, Ms Hayes war auf dem Klavierstuhl zusammengesunken, fächelte sich mit ihren Karteikarten Luft zu und sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Mr Gatch tippte fieberhaft etwas in sein iPad.
    Und Tommy Sullivan – der Mensch, an dessen Reaktion mir, wie ich zugeben muss, am meisten lag – saß wie erstarrt da und sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick durch einen Tränenschleier hindurch und hatte auf einmal das Gefühl, als gäbe es nur noch uns beide auf der Welt. Als säße kein erregt murmelndes Publikum zwischen uns, als wäre kein Park um uns herum, keine Eltern, die beim Gedanken an die Kosten, die das Sandstrahlen verursachen würde, einen Nervenzusammenbruch bekamen, kein Bruder, der mich hasste, weil ich gerade öffentlich meinen Hass auf das Team erklärt hatte, in das er gerade aufgenommen worden war. Und keine Restaurantbesitzer, die schockiert zur Kenntnis nahmen, dass ich gerade vor Publikum verkündet hatte, die Spezialität ihrer Speisekarte ekelhaft zu finden.
    Es war, als gäbe es nur mich und Tommy. So wie es gewesen wäre, wenn ich mir selbst gegenüber schon vor vier Jahren die Wahrheit eingestanden hätte.
    »Es tut mir leid, Tommy«, schluchzte ich ins Mikro, während mir die Tränen vom Kinn auf mein rosa Rüschenkleid tropften. »Ich wollte es nicht tun! Ich weiß, das klingt bescheuert, wenn man bedenkt, dass … na ja, dass ich es getan habe, aber ich … « Meine Schultern bebten, und ich konnte ihn inmitten des Tränen-Tsunamis, der aus meinen Augen floss, kaum noch erkennen. »Es tut mir leid.«
    Dann wandte ich mich an Sidney, die immer noch von Dave festgehalten wurde, obwohl sie nicht mehr so aussah, als hätte sie vor, mich umzubringen. »Danke, Sidney.« Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen. »Jetzt geht es mir besser. Du hast echt recht gehabt, mit dem, was du gesagt hast: Liebe ist Wahrheit.«
    Zuletzt wandte ich mich wieder der Jury und den Zuschauern zu. »Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen die Veranstaltung verdorben habe. Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich jetzt gehe.«
    Dann legte ich das Mikrofon vorsichtig auf den Flügel, hob meinen Rüschenrock an, sprang mit einem Satz seitlich von der Bühne und rannte so schnell ich konnte zu meinem Fahrrad.

ZWANZIGSTES KAPITEL
    »Und jetzt herrscht echt Funkstille?«, fragte Jill, die neben mir auf dem Geländer der Außenterrasse des Gull’n’Gulp saß.

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