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Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Titel: Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Hage
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beschließen bis zum nächsten Treffen in E-Mail-Kontakt zu bleiben.
    Ralf ist gerade erst wieder in Deutschland, da bekommt er schon die erste E-Mail von Mäo. Mäo hat den auf thailändisch geschriebenen Brief für Ralf in einem Übersetzungsbüro auf Deutsch übersetzen lassen. Sie schreibt, dass sie jetzt im neuen Bekleidungsgeschäft arbeitet, es viel zu tun gibt und sie sich einsam fühlt, so alleine ohne Ralf. Sie vermisst und liebt Ralf sehr.
    Ralf schreibt Mäo auf Deutsch zurück und Mäo lässt den Brief im Übersetzungsbüro wieder auf Thai übersetzen. Ralf schreibt, dass er in Deutschland auch sehr einsam ist, er vermisst Mäo ebenfalls und liebt sie sehr. Sie schicken sich dann oft E-Mails und Fotos und der Kontakt bricht nicht ab, sondern es entwickelt sich eine feste Liebesbeziehung. Nach einigen Wochen schreibt Mäo, dass sie jetzt anfängt, für Ralf Deutsch zu lernen, um sich dann bald mit ihm auf Deutsch unterhalten zu können. Ralf findet diese Idee super, denn schließlich kann er ja nicht so gut Englisch und erst recht kein Thai. Ralf fragt Mäo dann, ob er sie beim Sprachunterricht finanziell unterstützen soll, denn so ein Sprachunterricht ist ja nicht so billig. Doch Mäo antwortet, dass sie Ralf liebt und sich ihre Lebenshaltungskosten selbst finanzieren kann. Sie ist schließlich keine billige Barfrau, die nach Geld bettelt.
    Ralf weiß schon lange, dass Mäo keine Barfrau ist und dass die Liebe ehrlich ist. Ralf schreibt ihr, dass er es ohne sie nicht mehr aushält. Er möchte sie umgehend wieder sehen und schickt ihr die Unterlagen, die zur Beantragung eines Visums benötigt werden und überweist ihr 1.500,- Euro für das Flugticket und die Visavorbereitungen. Mäo freut sich sehr Ralf wieder zu sehen und kauft das Flugticket und beantragt anschließend das Visum auf der Botschaft in Bangkok. Alle Vorbereitungen sind erledigt und es sind nur noch drei Wochen bis sie nach Deutschland fliegt.
    Nach einer weiteren Woche passiert etwas ganz Schreckliches. Ralf bekommt ein sechs Seiten langes Fax von Mäo, wie immer mit Übersetzung auf Deutsch: Mäo hat auf dem Weg nach Phuket Town mit einem Mietauto mit Tempo 120 km/h ein kleines Kind angefahren. Mäo ist bei dem Unfall nichts passiert, aber das kleine Kind ist mit dem Kopf auf die Straße geschlagen und liegt jetzt schon seit vielen Tagen bewusstlos auf der Intensivstation im Krankenhaus. Die Ärzte sagen, dass, falls das Kind aus der Bewusstlosigkeit erwacht, es für immer behindert sein wird. Mäo und das Mietauto waren in keiner Weise versichert. Es tut Mäo wirklich sehr leid, aber sie konnte nichts machen, das Kind ist ihr direkt vor das Auto gelaufen. Mäo hat sich bei den Eltern entschuldigt, aber die Eltern des Kindes haben bei der Polizei Anzeige gegen Mäo erstattet. Daraufhin wurde Mäo von der Polizei verhaftet und ihr Reisepass wurde eingezogen.
    Auf der Polizeiwache wurde sie von drei Polizisten stundenlang zum Unfallhergang befragt und dann ging es mit Handschellen im Polizeiwagen nach Phuket Town. Im Gefängnis in Phuket Town hat Mäo vier volle Tage verbringen müssen. So schlimme Sachen hat sie noch nie erlebt, schreibt Mäo in ihrem Fax an Ralf. Im Gefängnis musste sich Mäo nackt ausziehen und sich auf den schmutzigen Boden legen. Dann wurden ihr schwere Ketten an Fuß- und Handgelenke angelegt. Mäo musste in einen Untersuchungsraum mitkommen und wurde nackt auf einem gynäkologischen Stuhl festgekettet und musste eine lange und schmerzhafte Unterleibsuntersuchung über sich ergehen lassen. So etwas Furchtbares hat noch nie jemand mit ihr gemacht. Anschließend wurde Mäo in eine dunkle Zelle geworfen. Zu essen gab es für Mäo zweimal am Tag eine kleine Portion trockenen Reis und zu trinken nur einen Becher Wasser. Die Zelle war karg und schmutzig und es gab kein Licht, kein Bett, kein Kissen und es war unerträglich warm. Wasser zum Waschen gab es auch nicht und als Toilette gab es nur einen Eimer. Neben dem Eimer sitzend verbrachte sie vier schlaflose Tage und Nächte. Durch den Schock musste sie sich nach jeder Mahlzeit übergeben und hat in vier Tagen vier Kilo abgenommen. Es waren die schlimmsten vier Tage und Nächte ihres Lebens.
    Erst nachdem Mäos Freunde zusammen 30.000,- Baht gesammelt haben um die Polizei zu bestechen und eine Kaution zu bezahlen, kam Mäo aus dem Gefängnis. Jetzt darf Mäo bis zur Gerichtsverhandlung Thailand nicht verlassen. Aus der Reise nach Deutschland wird wohl nichts, denn in

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