Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

vor, wo sich außer guten Möbeln auch Fernseher mit einem schönen DVD Player befinden. Zu der weiteren Ausstattung von Mäo gehört natürlich auch Goldschmuck und das neuste Handy. Für Mäo ist das ein persönliches Muss, wodurch der Farang denken soll, dass Mäo kein armes Mädchen aus der Gosse ist. Genau wie Mäo geplant hat, ist Ralf durch Mäos fortschrittliche und westliche Aufmachung positiv beeindruckt und Mäo gewinnt schnell Ralfs Vertrauen.
    Mäo verbringt jeden Tag ihres „Urlaubs” mit Ralf zusammen. Das ist nicht immer einfach, denn ein Farang-Tourist geht dummerweise gern an den Strand zum Sonnen und Baden. Mäos schöne blasse Hautfarbe wird mit den Tagen dann immer dunkler. „Zähne zusammenbeißen” heißt es für Mäo, die sich um vor Ralf westlich zu wirken, sogar einen Bikini am Strand angezogen hat und sich dabei unterm Sonnenschirm bei großer Hitze fast zu Tode langweilt. Ralf hatte sich dann noch ein buntes Renn-Motorrad gemietet und liebte es mit Mäo hintendrauf mit hoher Geschwindigkeit über die Beach Road zu rasen. Dabei hat sich für Mäo das thailändische Sprichwort bestätigt, wo es heißt: „Je bunter das Miet-Motorrad, desto dümmer der Farang.”

    Mäo achtet sehr darauf, dass sie sich vor Ralf vertrauensvoll und ehrlich gibt und fragt ihn natürlich nicht nach Geld. Mäo selbst hat von ihrem letzten Farang-Freier Piere und anderen Farangs noch Geld. Dieses Geld investiert sie, um bei Ralf Vertrauen aufzubauen, indem sie unter anderem manchmal die Rechnung im Restaurant bezahlt.
    Mäo kennt viele Anfänger unter den Frauen, die ihren Farang mehrmals täglich um wenige Hundert Baht anbetteln. Das ist zwar leicht, aber nicht schlau, denn dann weiß der Farang sofort, dass er nur eine wertlose Nutte neben sich hat. Wer sich als Thailänderin so einfallslos verhält, kann nicht reich werden.
    Mäo weiß aus früheren „Geschäften”, dass erst wenn der Farang seine thailändische Freundin zu kennen glaubt, und sie auch wirklich liebt und ihr vertraut, er ohne lange zu überlegen auch größere Summen Geld an sie zahlen wird. Für einen Farang hat nur echte Liebe einen echten Wert und das bedeutet für Mäo: Wer zuletzt zahlt, zahlt am besten!
    Als Ralfs Urlaub endlich um ist, begleitet Mäo ihn noch zum Flughafen. Am Flughafen fragt er Mäo, ob sie von ihm Geld haben möchte. Mäo lehnt mit einem etwas beleidigten Gesicht, aus taktischen Gründen, ab. Mäo hätte sich zwar an dieser Stelle gern von Ralf bezahlen lassen, aber dann wäre Ralfs Vertrauen und die Hoffnung auf eine echte Liebe an dieser Stelle ebenfalls für immer zerstört gewesen.
    Der Abschied am Flughafen war für Ralf sehr schmerzlich. Mäo beschließt mit Ralf bis zum nächsten Treffen in E-Mail-Kontakt zu bleiben.
    Nachdem Mäo vom Flughafen wieder zurück in Patong ist, bereitet sie den E-Mail-Kontakt mit Ralf vor. Da Hauptsaison ist und Mäo in der nächsten Zeit vor allem nachts viel zu tun hat, hat sie schon mal die ersten zwei Standardbriefe fertig geschrieben und auf Deutsch übersetzen lassen. Sie geht auch zum Fotoladen und lässt noch mal ein Paar neue Abzüge von einigen schönen Fotos von ihr machen, die Lars, ein Fotograf und Freier aus Schweden mal von ihr gemacht hat. Die erste E-Mail schickt sie dann sofort ab und eine andere E-Mail mit den Fotos etwas später. Sie schreibt ihm auch, dass sie jetzt angeblich Deutsch lernt, denn das hört sich für einen deutschen Farang immer gut an.
    Wie aus Ralfs E-Mails an Mäo zu erkennen ist, liebt er sie offensichtlich sehr. Nach einigen weiteren E-Mails schreibt Ralf ihr, dass er es alleine ohne Mäo nicht mehr aushält, und dass er Mäo gern zu sich nach Deutschland holen möchte. Er überweist Mäo 1.500,- Euro und schickt ihr die Unterlagen, die sie zur Visa Beantragung braucht.
    Jetzt ist für Mäo bald der Zeitpunkt gekommen um Ralf so richtig schön „zur Kasse” zu bitten. Doch zuvor schreibt Mäo an Ralf zurück, dass sie sich angeblich sehr freut zu Ralf nach Deutschland reisen zu können, kauft das Flugticket und fährt nach Bangkok und beantragt das Visum für Deutschland.
    Alles ist jetzt für die Reise vorbereitet und es sind nur noch drei Wochen bis Mäo nach Deutschland fahren wird.
    Jetzt kommt Mäo zum wichtigsten Punkt ihrer Beziehung mit Ralf. Mäo schreibt diesmal einen sechs Seiten langen Lügenbrief, den sie wie immer auf Deutsch übersetzen lässt.
    (Zum Inhalt des Briefes siehe bitte: „Ralf & Mäo“ )
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