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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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»Genauer gesagt kannst du meinen Anblick jetzt überhaupt nicht mehr ertragen.«
    »Sasha, das kann nicht sein«, sagte er und konzentrierte sich. »Wir sind fast am Ziel. Du darfst jetzt nicht aufgeben.«
    »Jetzt, da du alles weißt, kannst du Belle doch zur Rede stellen und die Dinge klären. Ihr könntet zur Eheberatung gehen oder so.« Meine Worte klangen in meinen eigenen Ohren unglaubwürdig.
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Ich werde in einem Niemandsland verharren, wenn du nicht …« Er durchbohrte mich mit seinem Blick.
    »Ich. Werde. Heiraten«, sagte ich sehr langsam und stieß ihm den Finger in die Brust. »Morgen. Danke übrigens, dass du mich daran erinnert hast.«
    »Sasha, tu das nicht.« Der Schmerz in seiner Stimme war unerträglich. Er nahm meine Hände. »Sag die Hochzeit ab, jetzt sofort. Gib uns noch eine Chance.«
    »Elliot … bitte«, sagte ich und wünschte, ich wäre nüchterner. Die Dinge schienen sich in weiter Ferne abzuspielen, und ich hatte ein Brummen im Kopf. Das war die Band, klärte mich der funktionierende Teil meines Gehirns auf. »Dafür ist es viel zu spät. Rosie hat eine Torte gebacken, und meine Blumen wurden auch schon geliefert. Wir können doch Freunde bleiben«, schlug ich vor und ärgerte mich, dass ich so weinerlich klang.
    Er zuckte zusammen, als würde sich jedes meiner Worte direkt in sein Herz bohren. »Das glaube ich kaum«, flüsterte er und ließ die Arme hängen. Ich sah, dass die fluoreszierenden Zahlen an seiner Uhr den Countdown begonnen hatten. »Das ist dann wohl ein Lebewohl, Sasha.«
    Die Angst packte mein Herz. »Nein! Elliot, warte.«
    Er trat zurück.
    »Belästigt dich dieser Mann?«
    Ich fuhr herum und sah, dass Vivienne auf uns zuschoss, ihre Brüste wie zwei Torpedos unter der Seidenbluse. Mum folgte ihr dicht auf den Fersen, und auch Rosie trottete hinterher.
    »Ich habe versucht, sie zurückzuhalten«, sagte sie kläglich.
    Ich verschränkte die Arme, als Vivienne vor mir stand und offensichtlich versuchte, irritiert dreinzuschauen. Ihr Mund bewegte sich, aber es kam kein Laut heraus. Mum schloss zu ihr auf, fixierte einen Punkt hinter meinem Rücken und riss entgeistert die Augenbrauen in die Höhe. Rosie vervollständigte nun das Trio, ein kleines trauriges Lächeln auf den Lippen.
    Mein Herz schien auf dem Boden zu zerbrechen. Ich musste mich nicht umschauen, um zu wissen, was passiert war. Auf ihren Gesichtern lag ein orangefarbener Schein, und ein warmes Lüftchen kam auf und wehte Viviennes Pony durcheinander.
    »Ich … Ich …«, bekam Vivienne heraus und fuchtelte in der Luft herum. Mum klopfte ihr geistesabwesend auf den Rücken, während ihre Augen durch den schwach beleuchteten Raum huschten.
    »Wie sonderbar«, murmelte sie. »Wer war dieser Mann, Sasha? Wo ist er abgeblieben?«
    »Ich denke, wir sollten jetzt besser gehen«, sagte Rosie schließlich und griff so liebevoll nach meiner Hand, dass ich am liebsten geheult hätte. »Vor dem morgigen Tag brauchst du noch deinen Schönheitsschlaf.«

45. Kapitel
    Die Fahrt zur ›Notley Abbey‹ zog sich endlos hin, zumal der Wagen nicht richtig lief und stotterte und ungesunde Abgaswolken ausstieß.
    Entgegen der Wettervorhersage hatte der Tag heiter und mild begonnen, und die Sonne strahlte aus einem Bilderbuchhimmel herab.
    Als ich so auf der Rückbank des Rolls Royce meines Urgroßvaters saß und mein Blumenbouquet in der Hand hielt – eine duftende Masse in den Farben von Granat, Amethyst und Rosenquarz –, fühlte ich mich plötzlich hoffnungsfroh.
    Mit all dem Wissen, das ich mitbrachte, war ich mir sicher, dass ich mit Pete glücklich werden würde. Ich würde es schon verhindern können, dass wir nicht das Paar wurden, das ich in der Zukunft gesehen hatte.
    »Alles in Ordnung, Gürkchen?«, fragte Dad und legte seine Hand auf die meine. In seinem taubengrauen Anzug mit passender Weste, das Haar gebändigt und glattgekämmt, sah er ungewöhnlich elegant aus.
    »Ich … Mir geht es gut«, sagte ich, und er tätschelte meine Hand. Väterliche Liebe verschleierte seinen Blick.
    »Keine Reiseübelkeit?« Normalerweise konnte ich Autofahrten nur mit offenem Fenster überstehen, wenn ich nicht selbst am Steuer saß.
    »Nur ein kleiner Kater«, gab ich zu und schob eine Strähne hinters Ohr. Ich hatte ein paar Aspirin genommen, um das Pochen in meinem Kopf zu besänftigen. Aber das Bild des zukünftigen Elliot, der mich im ›The Crown‹ an

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