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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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jetzt der Dank.«
    »Und was haben dir die vergangenen beiden Jahre bedeutet?«, fragte Pete und ließ die Schultern sacken, als der Ärger wich. »Du warst es doch, die mir einen Heiratsantrag gemacht hat.«
    »Ich weiß«, flüsterte ich und schämte mich zu Tode. »Und ich habe es auch ernst gemeint.«
    »Du bist zu gut für sie, Pete«, mischte sich Becky pathetisch ein.
    »Sash«, flehte Pete.
    »Wage ja nicht, ihr hinterherzulaufen«, warnte Vivienne. »Ein Treadwell bettelt nicht.«
    Ich sah ihn schwanken.
    »Sie sind doch gar keine Treadwell«, giftete ich sie an. »Pete sagt, Sie seien eine Dyke gewesen, bevor Sie Roger geheiratet haben.« Vivienne erbleichte, als alle kicherten.
    »In einer halben Stunde habe ich die nächste Hochzeit«, sagte der Standesbeamte und fuchtelte herum, weil ihn niemand mehr beachtete. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind.«
    »Die Torte ist lecker«, sagte Petes Neffe, der mit schokoladenverschmiertem Mund herbeigeflitzt kam.
    »O Gott, er muss im Speisesaal gewesen sein«, rief Rosie. Sie umarmte mich schnell und flüsterte: »Geh.«
    Ich wusste, dass es falsch war, Pete einfach so stehen zu lassen. Er sah aus wie ein zum Tode Verurteilter, der auf seinen Henker wartet, während ihm Becky Carmichael auf die Wangen klopfte, als wollte sie ihn aus dem Koma erwecken. Andererseits würde kein noch so umständlicher Erklärungsversuch wiedergutmachen können, was ich ihm hier antat. In gewisser Weise war es vielleicht sogar besser für ihn, wenn er mich hasste.
    »Geh!«, drängte mich Rosie, riss sich das Blumenkränzchen aus dem Haar und wedelte damit herum. Ihr Gesicht leuchtete aufgeregt, und so drehte ich mich um und stürmte ungeachtet der Pfiffe und Schreie hinaus.
    »Können Sie mich mitnehmen?«, fragte ich den erstbesten Fahrer, der außen an seinem Wagen lehnte und eine Zigarette rauchte. Schnell trat er sie mit der Hacke aus und öffnete mit kaum verhohlener Begeisterung die Tür. Eine solche Aufregung erlebte er sonst vermutlich nur selten.
    Ich kletterte hinein und ließ mich in den Ledersitz fallen, erschöpft, als wäre ich einen Marathon gelaufen.
    Ob Elliot überhaupt noch im Lande war und was ich zu ihm sagen sollte, falls es mir gelang, ihn zu finden, war mir noch nicht klar. Ich wusste nur eines.
    Unter gar keinen Umständen konnte ich Pete heiraten, weil ich doch wusste, dass ich einen anderen Mann liebte.

46. Kapitel
    »Hier können Sie mich rauslassen«, sagte ich zum Fahrer, und er stieg vor ›Frobisher Towers‹ in die Bremsen.
    »Soll ich warten?«, fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
    »Ist schon okay.« Ich war immer noch außer Atem, und mein Gesicht kribbelte. Hoffentlich bekam ich nicht einen Schlaganfall.
    »Viel Glück«, sagte er, als ich ausstieg. Dann setzte er zurück und jagte wie die fliegenden Männer in ihren tollkühnen Kisten davon.
    Ich blieb eine Weile unschlüssig stehen und starrte auf das Haus. Mein Herz klopfte wie verrückt.
    Was, wenn er schon fort war?
    Die Fenster starrten zurück und gaben nichts zu erkennen.
    Ich drückte auf den Knopf der Sprechanlage und lief ungeduldig auf und ab. Keine Reaktion. Ich drückte noch einmal, ließ den Finger auf dem Knopf liegen und zählte dabei bis zehn. Nichts.
    »Das kannst du mir nicht antun«, sagte ich und schlug mit der Hand dagegen.
    Ich betrachtete das Tor, als könnte ich es telepathisch zwingen, sich zu öffnen, dann rüttelte ich daran. Es gab keinen Millimeter nach.
    Ich würde wohl darüberklettern müssen. Als ich hochschaute und meine Augen abschirmte, entdeckte ich eine Reihe gefährlicher Spitzen am oberen Rand. Bei meinem Glück würde ich wahrscheinlich aufgespießt werden, und Mr. Frobisher würde morgen meinen zerfleischten Körper entdecken.
    Vermutlich wäre es besser, über die Mauer zu klettern.
    Schnell lief ich dorthin, suchte im rustikalen Mauerwerk nach einem Halt für meinen Fuß und hievte mich hoch. Meine Maniküre war nun für die Katz gewesen. Einen Arm auf der Mauer, schob ich mich wie eine Krabbe seitlich hoch und versuchte, ein Bein auf die andere Seite zu bekommen.
    Wie Paketband hatte sich das Brautkleid um meine Knöchel gewickelt. Keuchend versuchte ich es noch einmal, bis mit einem reißenden Geräusch irgendetwas nachgab. Mums Kleid! Bis hoch an meine Oberschenkel war nun die frische Luft zu spüren.
    »Mist!« Gott sei Dank trug ich einen neuen Seidenschlüpfer und nicht einen meiner üblichen Liebestöter.
    Ich betete, dass mich niemand

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