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Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Titel: Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Gruber , Heinz Oberhummer , Martin Puntigam
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können wir selbst entscheiden. Der Geisterfahrer oder technische Gebrechen bei hohen Geschwindigkeiten werden ausgeblendet.
3) Wir wollen nicht, dass große Gruppen gefährdet werden. Das dürfte aus der evolutionären Erfahrung stammen. Stirbt ein großer Teil eines Stamms, hört der Stamm bald auf zu existieren.
     
    Wer dem Tod nahe kommt, aber weiterlebt, hat nicht nur Glück gehabt, sondern manchmal auch ein Nahtoderlebnis. Bei Nahtoderlebnissen gehen ja viele gern ins Licht, das am Ende eines Tunnels hell erstrahlt, und treffen ihren Schöpfer. Aber nicht alle gehen ins Licht, etwa zehn Prozent gehen in eine Hölle und sind froh, wenn es wieder vorbei ist.
    Warum, weiß man nicht genau. Dabei haben Nahtoderfahrungen mit Tod eigentlich sehr viel weniger zu tun als mit dem Gefühl der Angst, gleich zu sterben. Nur in etwa der Hälfte der Fälle befindet sich ein Patient während einer Nahtoderfahrung auch wirklich in Todesnähe, und bei langsam fortschreitender Erkrankung findet eine Nahtoderfahrung praktisch nie statt. Die Inszenierung einer solchen Erfahrung hängt ganz wesentlich vom kulturellen Umfeld ab. Im Mittelalter war sie von Höllenangst dominiert, heute herrscht vielfach ein mystifiziertes Bild des schönen Todes vor, und im Wesentlichen bekommt jeder den Himmel, den er sich vorstellt: voller Geigen, voller Blumen, voller Meer, voller Berge, voller Landschaft und so weiter. Je nach Prägung. Das Jenseits hängt vom Diesseits ab. Dass man bei einem Nahtoderlebnis weder an die Himmelspforte klopft noch ans Höllentor, das weiß man aber schon.
    Bei einer Nahtoderfahrung ist nicht eine bestimmte Hirnregion besonders aktiv, sondern fast alle gleichzeitig, was an sich logisch ist, für das Gehirn ist der bevorstehende Tod eine einzigartige Situation. Für den restlichen Körper natürlich auch.
    Wenn man stirbt, bekommt man als Erstes zu wenig Sauerstoff, weil die Lunge ausfällt oder das Herz. Dadurch können die Neuronen im Gehirn nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten. Im Bereich des Schläfenlappens führt Sauerstoffmangel dazu, dass man glaubt zu schweben. Im Sehareal, das sich im hinteren Teil des Gehirns befindet, führt Sauerstoffmangel dazu, dass man alles heller sieht. Daher das weiße Licht. Man meint, dass alles in eine Aura getaucht ist. Nimmt der Sauerstoffmangel weiter zu, entstehen Muster.
    Man sieht möglicherweise folgende Muster: Spinnennetz, Drahtgitter, Lichttunnel oder Spirale. Und praktisch gleichzeitig setzt Schmerzfreiheit ein. Man fühlt sich unbesiegbar und leicht und frei, weil körpereigene Opiate ausgeschüttet werden. Wozu Opiate? Gegen die Schmerzen. Hätte man keine Schmerzen, würde man wahrscheinlich nicht sterben.
    Interessanterweise ereignen sich Nahtoderlebnisse nur, wenn man bei Bewusstsein ist. Es gibt bis heute keine einzige Person, die während einer Vollnarkose gestorben ist und wiederbelebt wurde, die von solchen Erlebnissen berichten konnte.
     
Nahtodesanzeige Werner Gruber
*15.03.1970 – Nah† 28.10.2004
Der Experte der Science Busters für Nahtoderfahrungen ist Werner Gruber. Nicht nur als Neurophysiker, sondern auch als Zeitzeuge. Weil eine kalte Lungenentzündung für einen gestandenen Oberösterreicher offenbar noch lange kein Grund ist, ins Krankenhaus zu fahren, weiß er heute aus erster Hand, wie es sich anfühlt, wenn man stirbt.
Ob Sie es glauben oder nicht, es ist ein lässiges Gefühl. Zumindest, wenn sterben immer so geht, wie Werner Gruber es erzählt. Ein bisschen schlecht ist es ihm schon gegangen, Schweißausbrüche und dergleichen mehr, aber kein Grund zur Besorgnis. Bis auf einmal das Atmen nicht mehr funktionierte. Von unter Wasser kennt man das, da taucht man wieder auf und holt Luft. Dass auf der Erdoberfläche das Atmen nicht mehr geht, ohne dass man einen Plastiksack über dem Kopf hat, ist ungewöhnlich. Wenn einem das zum ersten Mal passiert, ist das Gefühl am Anfang natürlich nicht sehr toll. Werner Gruber versuchte einzuatmen, es ging aber nicht. Er versuchte es ein weiteres Mal, wieder vergeblich. Glaubhaft versichert er, sich in dem Moment gedacht zu haben: Wenn es beim dritten Mal auch nicht funktioniert, dann ist das sehr schlecht, weil dann sterbe ich vermutlich. Das Erstaunliche dabei war: Es war ihm egal. Als beim nächsten Versuch auch keine frische Luft in die Lunge wollte, wurde es auf einmal angenehm, das eigene Ableben besaß keinen Schrecken. Alles war ganz friedlich. Der Körper hatte in dem Moment so viele

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