Wer war ich im Vorleben?
die ursprüngliche ewige Einheit, das Göttliche, das Alles und Nichts ohne Form und Substanz, in unendlich viele kleinere Teile. Jedes einzelne davon ist ein Teil des Göttlichen und deshalb beseelt. Bestimmung und Ziel ist es, wieder zum Ganzen zurückzufinden und es durch mannigfaltigste Erfahrungen zu
bereichern. So sendet eine Seele, die als Mensch Erfahrungen sammeln möchte, einen Teil von sich auf die Erde, in Umstände, in denen sich dieser Teil z. B. als reicher Mann erfährt. Die Seele will damit finanzielle Macht und irdische Fülle kennenlernen sowie Freigiebigkeit und Hilfsbereitschaft entwickeln. All das wird sie dann, wenn sie ihre körperliche Hülle wieder abgestreift hat, als wertvolle Erfahrungen mit nach Hause, mit zu ihrer Gesamtseele bringen. Andere Seelenteile lernen anderes, und im Laufe der Zeit sammelt sich in der Gesamtseele ein enormes Spektrum an Erfahrungen an, das damit wiederum das Übergeordnete – Gott – bereichert.
Reicher zurückkehren
Fragt man nach dem Sinn des Aufspaltens der Seele, könnte man mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn antworten, der dem Vater lieber war als der, der nie weggegangen war. Das Weggehen, auch wenn es erst einmal aus der Sicherheit, der Schönheit und Einheit des Paradieses wegführt, ist letztlich eine Bereicherung. So kehrt auch die Seele schließlich durch ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse bereichert und noch heller leuchtend zur ursprünglichen Quelle des Seins, zu Gott, zurück.
Wie aber ist es möglich, dass die Einheit, das große Ganze, nach der Heimkehr seiner Teile, die es ausgeschickt hat, noch reicher geworden ist? Ist die Ganzheit dann »mehr«, als sie es zuvor war?
Natürlich kann das Alles-was-ist nicht »mehr« werden. In gewisser Weise aber eben doch, denn das »Mehr«, das »ewige Werden«, ist bereits in der Quelle angelegt. Das Göttliche ist kein statisches, sondern ein dynamisches Prinzip. Und deshalb irren wir auch, wenn wir glauben, dass jenseits von Zeit und Raum keine Veränderungen mehr stattfinden.
Diese Annahme stimmt vielleicht in Bezug auf die göttliche Quelle, auf die Grundessenz allen Seins – sie bleibt immer so, wie sie ist, sie wird nicht weniger und nicht mehr, da ja bereits alles
in ihr enthalten ist. Die Teile aber, die sich von der allumfassenden Einheit abgespalten haben – was letztlich wiederum eine illusorische Vorstellung ist –, bereichern durch ihre Individualität als Einzelne mit all ihren unendlich vielfältigen persönlichen Erfahrungen die Gesamtheit des ewigen göttlichen Seins. Es ist ein ewiges Werden und zugleich auch das, was in den heiligen Schriften als »Ich bin« benannt wird: das Unveränderliche, das Ewige, das Alles-was-ist, außerhalb dessen nichts existiert.
Sich als Teil einer Einheit begreifen
Insgesamt geht es für den Teil einer Seele, der auf der Erde als Mensch inkarniert ist, darum zu erkennen, dass alles, wirklich alles bereits in ihm selbst als Essenz vorhanden ist. Schließlich ist alles aus der allumfassenden Einheit hervorgegangen, und daher enthält jedes Teilchen auch das Ganze. Je mehr ein Mensch die Ahnung dessen in sein Bewusstsein aufnehmen kann, desto mehr schwindet in ihm das Gefühl des Getrenntseins und der Abgespaltenheit.
Es ist ein großes Projekt, das Wissen um all diese Zusammenhänge in das menschliche Bewusstsein zu bringen, und alle Seelen, die daran teilnehmen, tun das gerne und freiwillig. So ist also auch jeder Mensch freiwillig in einen Körper und in seine irdischen Erfahrungen gegangen.
Aber als »Spielregel Nummer eins« in diesem Projekt vergessen wir das erst einmal, wenn wir auf der Erde sind; so haben sehr viele Menschen das Gefühl, dass sie ganz sicher nicht noch einmal hierherkommen möchten. Das ist jedoch eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass sie noch nicht gelernt haben, sich mit ihrer Seele bewusst zu verbinden und sich an die tiefere Wahrheit zu erinnern.
Erschreckend viele Menschen ducken sich unter die Vorstellung, dass das Leben auf der Erde eine Art Strafe und die Erde »der Planet der Strafversetzten und Versager« und wie eine Hölle sei. Ja, auf der Erde kann es wirklich höllisch zugehen – aber das muss es nicht! Es geht darum zu entdecken, dass jeder Mensch
eine lichtvolle Seele hat und es die Aufgabe eines jeden Menschen ist, diese Seelenenergie und seine höchsten Visionen auf die Erde zu bringen.
Jede Seele ist wie das gesamte Sein in der spirituellen Welt von Licht, Frieden, Liebe, Güte
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