Wer war ich im Vorleben?
ist Bedingung für eine erfolgreiche Sitzung. Eine Rückführung ist keinesfalls etwas, das irgendjemand einfach so an einem Mitmenschen ausprobieren sollte. Schon allein deshalb nicht, weil sich sein Gegenüber sehr öffnet und dabei irritiert oder verletzt werden könnte. Die Rückführung ist als Methode und Chance
zum Wachstum ernst zu nehmen. Sie ist kein Spielzeug. Wenn sich jemand zum Rückführungsleiter macht, ohne die entsprechend fundierte Ausbildung und Fachkompetenz zu haben, ist das auf jeden Fall bedenklich.
Wesentlich für eine Rückführung sind also die Methode und ihre seriöse Anwendung. Ich selbst habe meine ersten Rückführungen wie die meisten Menschen so erlebt, dass nach dem Tod einfach aufgehört wurde. Es fehlte die Einordnung in ein größeres Ganzes, die Begegnung mit dem Seelenführer, das Erleben des Seins in der spirituellen Welt und das Erkennen des Nutzens all dessen für das heutige Leben. Wenn so vorgegangen wird, kann es natürlich leicht passieren, dass sich der Klient nach der Sitzung verwirrt fühlt und mehr Fragen hat als zuvor.
Eng mit der Frage nach der Methode verbunden ist die nach der Persönlichkeit dessen, der sie nutzt. Es bedarf auf jeden Fall eines erfahrenen und innerlich gereiften Rückführungsleiters. Es gehört unzweifelhaft eine ganze Menge dazu, einen Menschen so in ein Vorleben zu führen, dass er daraus einen großen spirituellen und therapeutischen Nutzen ziehen kann: Es sollte eine Berufung des Herzens sein und nicht nur ein Beruf. Man sollte über eine fundierte Ausbildung sowie über Erfahrung verfügen, zuerst als Klient und dann als Rückführungsleiter. Man muss mit allen Fragen des Klienten sinnvoll umgehen können, muss seine Unsicherheiten und Ängste auffangen und auf all seine Erlebnisse und Gefühle, die während der Sitzung auftauchen, adäquat eingehen können.
Immer wieder fragen Menschen bei mir an, die eine Ausbildung zum Rückführungsleiter absolvieren möchten und selbst noch nie als Klient eine Rückführung erlebt haben. Das kommt mir in etwa so vor, als wenn sich jemand zum Skilehrer ausbilden lassen möchte und noch nie auf Skiern gestanden hat. Ich würde jedem empfehlen, bevor er ernsthaft eine Ausbildung als Rückführungsleiter in Erwägung zieht, erst einmal selbst mindestens 40 Sitzungen bei verschiedenen Rückführungsleitern zu nehmen, die möglichst nach unterschiedlichen Methoden arbeiten.
Wenn man danach wirklich selbst Rückführungen leiten möchte, sollte man sich sehr gründlich und kritisch nach einer fundierten Ausbildung umsehen. Eine seriöse Ausbildung dauert in meinen Augen ganz sicher sehr viel länger als nur ein paar Wochenenden!
Es gibt unzählige Methoden, jemanden in Trance zu versetzen; das ist nach einigem Üben recht einfach, auch wenn es sich erst einmal spektakulär anhört. Das Wesentliche folgt erst dann: Was macht man denn nun mit dem Menschen, der in Trance vor einem liegt? Jetzt erst wird es interessant. Natürlich kann man hierüber sehr viel gelernt haben – man sollte auch sehr viel gelernt und viel Erfahrung haben. Dennoch spielt immer die eigene Persönlichkeit eine entscheidende Rolle. Vieles kommt aus der Intuition, aus den eigenen Lebenserfahrungen und der seelischen Reife. Jede Sitzung verläuft in vielen Belangen vollkommen anders. Der Rückführungsleiter muss deshalb unbedingt seine ganze Aufmerksamkeit hineingeben. Ein guter Rückführungstherapeut wird in jedem Moment genau das tun, genau das Mittel anwenden, genau den Hinweis geben, der für diesen Klienten in diesem Stadium das Beste ist. Das erfordert ein sehr hohes Maß an Wachheit und auch die liebevolle Bereitschaft, sich auf den jeweiligen Menschen immer neu einzustimmen.
Ich habe durchaus schon Negatives von Klienten gehört, wie diverse Rückführungsleiter mit ihnen umgesprungen sind. Beispielsweise versuchten manche recht radikal, ihre Religion oder Weltanschauung in die Sitzung einzubringen, andere moralisierten und werteten, wieder andere waren unaufmerksam, kochten während der Sitzung Kaffee, feilten ihre Fingernägel oder lasen in einer Illustrierten – lauter Dinge, die so gar nichts mit einer guten Rückführungssitzung zu tun haben.
Eine Klientin war ganz erstaunt, als ich sagte, dass ich mir für die Sitzung natürlich so viel Zeit nehme, wie gebraucht wird — auch wenn das über die abgesprochenen drei Stunden hinausgeht. Sie war nämlich zuvor bei einer Rückführungstherapeutin gewesen, die die
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