Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
Vom Netzwerk:
wollen eine gewisse Ausgewogenheit in ihrem Leben und bestehen darauf, sich Zeit für das Schulkonzert ihrer Kinder zu nehmen, sich eine Massage zu gönnen, sich um ihre Gesundheit zu kümmern und die Beziehung zu ihrer Familie und zu ihrem Partner zu pflegen. Wir hingegen waren derart gestresst und hatten solche Gewissensbisse, dass wir es häufig vermasselt und unseren Partner verloren haben. Frauen brauchen Zeit, um sich mit anderen Frauen auszutauschen, und dürfen nicht ständig gezwungen werden, durch die Gegend zu hetzen.
    Arbeitgeber müssen flexible Arbeitszeiten und betriebseigene Kinderbetreuung anbieten, damit Frauen zufrieden und folglich auch produktiv sind – das gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen. So etwas ist möglich, allerdings ist dafür das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmerin eine Grundvoraussetzung. Schuldgefühle und Stress haben im Frauenarbeitsleben nichts verloren. So sieht die Zukunft aus: mehr Wahlmöglichkeiten. Viele fest angestellte Frauen werden in Zukunft von zu Hause aus arbeiten, was ich schon die ganze Zeit praktiziere. Es ist nicht einfach, sich nicht ständig von den Kindern ablenken zu lassen, aber Frauen wollen unbedingt in der Nähe ihrer Kinder sein und sich um sie kümmern, solange sie noch klein sind, denn sie sind unsere Zukunft. Was die Karriereleiter betrifft, sind Frauen eindeutig auf dem Vormarsch. Sie müssen nur noch ihre Gefühle aus dem Job ausklammern. Man kann durchaus liebenswürdig und feminin sein und all die natürlichen Vorteile nutzen, die einem als Frau gegeben sind, und gleichzeitig die positiven männlichen Managementverhaltensweisen an den Tag legen. Männer nehmen vieles häufig nicht ganz so persönlich, und genau das sollten wir Frauen auch lernen. Wir arbeiten für unsere Kinder, aber ich finde, wir sollten das ganze Geld ausgeben, bevor wir sterben. Unsere Kinder werden mehr Möglichkeiten haben, Geld zu verdienen, als wir es hatten. Sie kommen schon klar.«
Kehrtwende
    In der Generation meiner Mutter war es ungewöhnlich für eine verheiratete Frau, nach der Geburt ihrer Kinder weiter ihrem Job nachzugehen. Heutzutage sind die meisten Mütter berufstätig, doch im Augenblick wächst eine neue Generation von berufstätigen Frauen heran, die sich bewusst dafür entscheidet, zu Hause bei den Kindern zu bleiben, während der Ehemann für sie sorgt. Was laut Leslie Bennetts, der Autorin von The Feminine Mistake , nicht ungefährlich ist. »Ehemänner sind ein Risikofaktor. Sie verlassen einen wegen einer anderen Frau und sterben vor einem. Sie werden Opfer von schweren Krankheiten, deren Behandlung sehr teuer ist, verfallen dem Alkohol, verlieren ihre Jobs und verschleudern Ersparnisse.«
    Bennetts, selbst Mutter von zwei Kindern, hat ihr Buch ihrem Babysitter gewidmet. Als hochqualifizierte, erfolgreiche, berufstätige Frau müssen Sie doch verrückt sein, Ihre Unabhängigkeit aufzugeben und sich stattdessen von einem Mann abhängig zu machen, um Ihre Kinder zu erziehen. Rechnen Sie doch mal nach, dann werden Sie merken, dass diese Idee ziemlich riskant ist. Okay, es könnte klappen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht funktioniert, ist ziemlich hoch. Da können Sie ja gleich die Kinder ins Auto sperren und ins Casino gehen. Ihre Chancen, so richtig abzuräumen, sind marginal größer.
    Als junge Feministinnen hat man uns erzählt, wir könnten alles haben: Karriere, Kinder, einen tollen, sexy Ehemann und das große Glück. Dann kamen manche unserer Töchter daher, pfiffen auf die teure Ausbildung und das damit verbundene Versprechen auf ein erfolgreiches Berufsleben und sagten, ach nein, ich bleibe lieber zu Hause bei den lieben Kleinen, vielen Dank . Die Marotte, zuerst wie verrückt darum zu kämpfen »gleichberechtigt« und finanziell unabhängig zu sein, nur um diese Errungenschaft gleich wieder über Bord zu werfen, scheint im Moment sehr angesagt zu sein. Geschichten, die von weiblicher Resignation handeln (gewissermaßen die »Nein danke, ich verzichte lieber«-Revolution), werden mittlerweile von einflussreichen New Yorker Schriftstellerinnen bejubelt. Bevor ich diesen Satz auch nur zu Ende geschrieben habe, höre ich schon meine Schwester ins Telefon blaffen: »Wie kommst du auf die Idee zu behaupten, das Dasein als Vollzeitmutter sei KEINE ARBEIT ?« Ich glaube durchaus, dass es Arbeit ist, aber ich muss Bennetts zustimmen, dass auch mir dieses Verhalten ziemlich riskant erscheint: einfach so zu tun, als könne

Weitere Kostenlose Bücher