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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
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Skilehrerin zu arbeiten, dann tun Sie’s einfach. Es kommt die Zeit, in der Sie dem Sicherheitsdenken einfach Adieu sagen, Ihre Ängste und Ihre alten Strukturen überwinden und den Sprung ins kalte Wasser wagen müssen. Und wenn Sie erst mal drin sind, werden Sie schon sehen, dass Sie schwimmen können. Zwar kann es von Zeit zu Zeit beängstigend sein, aber wenigstens sind Sie frei. Sie können aufstehen, wann Sie wollen, können Siesta machen, wenn Ihnen der Sinn danach steht, können schreiben, wenn Sie sich inspiriert fühlen oder ein paar Monate lang arbeiten wie von Sinnen und es dann etwas lockerer angehen. Für Selbständige sind Ferien irrelevant, weil sie keine Pause oder einen Tapetenwechsel brauchen. In Ihrem Leben herrscht ständig Bewegung, und Sie tun, was Ihnen Spaß macht. Die Rente ist ebenfalls nicht erstrebenswert, weil niemand Sie zu einem Angestelltendasein in Gehorsam, Unterwerfung und Langeweile zwingt. Ich kann die Selbständigkeit gar nicht warm genug empfehlen, allerdings ist sie nicht für Leute mit schwachen Nerven geeignet; man braucht ein dickes Fell und das Talent, Banker, Familienmitglieder, wichtige andere Menschen und Hunde mit Blicken einzuschüchtern. Wenn Sie den Neinsagern keine Beachtung schenken, verschwinden sie von ganz alleine. Es ist völlig unerheblich, ob es bereits 39 Cateringfirmen in Ihrer Stadt gibt – Sie können es besser. Machen Sie Kassensturz, unterschreiben Sie einen Kreditvertrag, legen Sie Lippenstift auf, und lächeln Sie. Wenn die Leute Sie hängenlassen, pfeifen Sie auf sie, und gehen weiter Ihren Weg. Bei der Selbständigkeit geht es weniger darum, Unsummen zu verdienen, als vielmehr darum, frei und glücklich zu sein.
    In regelmäßigen Abständen setze ich mich mit meiner Bank in Verbindung und lasse mir eine Prognose erstellen. Dann bin ich jedes Mal einen Tag lang deprimiert, bevor ich meine aufkommende Panik mit einem Lächeln niederkämpfe. In diesen Momenten kann es schwer sein, nicht zu sagen: »Das war’s. Ich halte dieses Künstlerdasein nicht aus, diese ewige Unsicherheit. Ohne diesen ständigen Kampf ums Geld wäre mein Leben der Himmel auf Erden, aber jetzt suche ich mir wieder einen anständigen Job, in dem es keine Überraschungen gibt.« Ein Tag und ein paar Grinser später sage ich: »Um meiner Freiheit willen ist es all das wert. Ich bin nicht tot oder im Knast, Mutter Natur hat mir die Angst vor einer Schwangerschaft von den Schultern genommen, Sicherheit ist etwas, was von innen heraus kommen muss, und ich muss um der Menschen willen weitermachen, die niemals die Gelegenheit bekommen, ihren Lebensunterhalt mit Essen und Trinken zu verdienen.«
BILLIE
    Billie ist Headhunterin und auf Werbung, Medien, Design und PR -Agenturen spezialisiert. Sie arbeitet mit Unterbrechungen seit 25 Jahren in diesem Job und vermittelt sowohl Männer als auch Frauen. Billie ist geradlinig, intelligent, schön, liebt Boxen und Kochen und hat ihr Leben nach buddhistischen Prinzipien ausgerichtet. Sie hat eine Menge über die Frauen der Generation Y (die heute Anfang Zwanzig- bis Anfang Dreißigjährigen) und deren Einstellung zum Thema Arbeit zu sagen. Ich konnte sie kaum bremsen. Von ihr wollte ich wissen, in welcher Art Welt sie lebt.
    »In einer sich ständig bewegenden, dynamischen und intensiven Welt – sei schnell oder tot, so lautet die Devise. Meine Kunden sind Top-Kräfte, intelligent, hochqualifiziert, motiviert und konkurrenzbewusst. Folglich muss auch ich immer für alles offen und auf Draht sein. Ihr Leben ist manchmal ziemlich stressig und überfrachtet, was automatisch bedeutet, dass meines genauso ist. Ich muss außerhalb der normalen Arbeitszeiten verfügbar sein, weil viele meiner Kunden lange arbeiten und teilweise in Übersee leben. In der Werbung und PR geht es weniger darum, wie lange man diesen Job schon macht, sondern wie effizient man ist. Ich bemühe mich um eine »gute kulturelle Harmonie« zwischen meinen Kunden und den Kandidaten, damit ich den richtigen Bewerber und das richtige Unternehmen zusammenbringe. Frauen sind die geborenen Multitasking-Talente und bringen die Branche mit ihrer Fähigkeit, viele Projekte gleichzeitig zu betreuen, mächtig voran.«
    »Stimmt es wirklich, dass Frauen besser im Multitasking sind als Männer? Untersuchungen sagen, es sei gar nicht so.«
    »Meiner Erfahrung nach ist es tatsächlich so, und in dieser Branche, wo die Frauen mit vielen verschiedenen Menschen/Abteilungen zusammenarbeiten und

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