Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
ihren Füßen erbeben lässt, warnt sie ihr Vorderhirn augenblicklich, diesem gut aussehenden, bindungsphobischen Mistkerl lieber gleich den Rücken zu kehren. Ihr Mittelhirn hingegen legt einen schwarzen Schleier über ihr Vorderhin und sagt: »Seine Stimme ist weich wie Samt, seine Beine endlos lang, seine Augen bohren sich förmlich in mich hinein, und ich würde am liebsten jeder Frau die Kniescheiben zertrümmern, die sich ihm nähert.« Weshalb entflammt sie für Mr. Wrong, wenn sie doch genau weiß, wie Mr. Right aussieht? Forscher haben sich die Vorgänge des Nervensystems und die Biologie der Belohnung, die das Mysterium sexueller Anziehungskraft und Liebe untermauern, genauer angesehen. Englische Wissenschaftler haben eine Gruppe Schwerstverliebter der Phase I (es gibt drei Phasen bis zur festen Beziehung: Phase I ist diejenige, in der man taub und blind ist und keinen Bissen hinunterbekommt) versammelt und in eine MRT-Röhre gesteckt. Die Scans zeigten, dass die Gehirne Frischverliebter genauso aussehen wie die von Drogen- oder Alkoholabhängigen. Das Gehirn lässt einen glauben, dass der oder die Angebetete die Quelle ewigwährender Freude ist. Dieser Trick ist für die Evolution notwendig. Ließe uns das Gehirn nicht dem Irrglauben aufsitzen, diesen Mann hätte uns der Himmel geschickt, würden wir uns niemals auf ihn einlassen.
Jeder kann sich einen Partner suchen, es ist der primitivste Vorgang im Hirn. Selbst kaltblütige Reptilien wissen instinktiv, dass sie einen Geschlechtspartner brauchen. Beim Menschen ist das Ganze etwas komplexer, weil zu den rein chemischen Vorgängen auch noch Faktoren wie persönliche Erfahrungen, Alter, Eltern, Freunde, Ausbildung, Fernsehen, Timing und Schicksal hinzukommen. Die größte Durchschlagskraft besitzt jedoch das Arsenal aus chemischen Vorgängen im Gehirn, die diese Faszination zwischen zwei Menschen heraufbeschwören, die ununterbrochen aneinander denken müssen, stundenlang nur dasitzen und einander in die Augen sehen können und jeden Fehler am anderen für absolut hinreißend halten. Diese natürliche Liebesdroge lässt uns glauben, ausgerechnet dieser Mann oder diese Frau vor uns sei unser wahrer Seelenverwandter unter den Milliarden Menschen auf der Welt, der perfekte Partner, für den wir alle anderen stehen lassen, der ultimative Volltreffer. Im Zuge meiner Interviews haben Männer mir erzählt, sie würden nur aus einem Grund von einem Bett ins nächste springen: weil sie auf der Suche nach der ultimativen Traumpartnerin sind. Seltsam ist nur, dass die selbst dann noch weitermachen, wenn das Thema Partnersuche eigentlich längst vom Tisch ist.
Das Geheimnis, einen anderen Menschen als zuverlässigen, zärtlichen Lebenspartner statt als potenziellen One-Night-Stand zu betrachten, liegt am limbischen System, einem Teil zwischen dem Neocortex, wo Vernunft und Intellekt sitzen, und dem so genannten Reptilienkomplex, welcher die primitiven Instinkte beherbergt. Das limbische System überflutet unseren Körper mit Dopaminen, Norepinephrinen und Serotonin, gegen deren erregende Wirkung wir praktisch chancenlos sind. Diese fiesen Substanzen halten uns vom Schlafen und Essen ab, machen uns euphorisch und ermutigen uns, ungewöhnliche Risiken für das Objekt unserer Begierde in Kauf zu nehmen. Das ist der Punkt, an dem Ihnen nicht einmal auffallen würde, wenn er oder sie zwei Köpfe hätte. Jene Teile unseres Gehirns, die Lust, Sehnsucht, das Verlangen nach Belohnung, Risikobereitschaft, obsessives und Gewohnheitsverhalten steuern, tun sich zusammen, was der Anfang vom Ende ist. Würde das nicht passieren, käme es nie dazu, dass Menschen sich finden oder zusammenbleiben, was die Frage aufwirft, wie arrangierte Ehen funktionieren.
So wird der Sex erst richtig gut
1. Seien Sie verliebt.
2. Je weniger Gedanken Sie sich über den Orgasmus machen, umso besser. Der Knackpunkt ist, sich zu entspannen und zu genießen. Sich im Alleingang einen Orgasmus zu verschaffen ist wesentlich einfacher als mit einem Partner. So ist nun mal das Leben. Auch ohne Orgasmus kann Sex Spaß machen, und einen zu haben oder nicht, ist kein Indikator dafür, ob der Sex etwas taugt oder man die wahre Liebe gefunden hat. Wenn Sie allerdings erst einmal einen Orgasmus mit Ihrem Partner hatten, wollen Sie ihn immer wieder erleben.
3. Tun Sie nichts, was Sie nicht wollen, und alles, wonach Ihnen der Sinn steht.
4. Wenn Ihr Partner Sie nicht glücklich macht, helfen Sie ihm.
5. Stellen
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