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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einen Nachweis für Ihre Scheidung.«
    Nun wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Anwalt zu. »Den Nachweis habe ich, aber es wird’n Weilchen dauern, bis Sie ihn kriegen.« Vor lauter Eile, Los Angeles zu verlassen, hatte er sogar vergessen, sein Schließfach zu leeren. »Ein Bluttest geht schneller. Ich erledige das noch heute Nachmittag.«
    »DNA-Testergebnisse liegen erst nach mehreren Wochen vor. Im Übrigen brauchen Sie eine behördliche Erlaubnis, um die Kinder einem solchen Test zu unterziehen.«
    Vergiss es! Mat hatte nicht die Absicht, sich von diesen Geburtsurkunden in den Arsch beißen zu lassen. Obwohl es ihm ein Leichtes war, die Scheidung zu beweisen, wollte er das Ganze dennoch durch die Bluttests untermauert wissen. »Die Erlaubnis erteile ich.«
    »Sie können nicht beides haben, Mr. Jorik. Entweder es sind Ihre Kinder oder nicht.«
    Mat beschloss, auf der Stelle in die Offensive zu gehen. »Erklären Sie mir doch bitte mal, wieso es überhaupt zu diesem Schlamassel kommen konnte. Sandy ist seit sechs Wochen tot – wieso machen Sie mir erst jetzt davon Mitteilung?«
    »Weil ich’s selbst erst vor ein paar Tagen erfahren habe. Ich bin mit ein paar Urkunden in den Fotoladen gegangen, in dem sie arbeitete, und erst dort kam heraus, was mit ihr passiert ist. Man hat mich, obwohl ich ihr Anwalt bin, nicht informiert.«
    Für Mat war es schon ein Wunder, dass Sandy überhaupt einen Anwalt gehabt, geschweige denn sich die Mühe gemacht und ein Testament aufgesetzt hatte.
    »Ich bin sofort zu ihrem Haus gefahren und habe mit dem älteren Mädchen gesprochen. Sie sagte, eine Nachbarin würde sich um sie kümmern, aber von einer Nachbarin war keine Spur. Seitdem war ich noch zweimal dort und habe nie einen Erwachsenen gesehen, der sich mit den Kindern befasst hätte.« Er trommelte auf seine gelbe Schreibunterlage und schien nachzudenken. »Wenn Sie sie auch nicht übernehmen wollen, dann werde ich wohl oder übel das Jugendamt einschalten müssen, damit die Mädchen in eine Pflegefamilie kommen.«
    Alte Erinnerungen senkten sich auf Mat wie die Rußwolken der Stahlfabrik, in deren Nähe er aufgewachsen war. Nein, hielt er sich vor Augen, es gab viele wundervolle Pflegefamilien – warum also sollten Sandys Töchter bei Bestien wie den Havlovs landen? Die Havlovs hatten nebenan gewohnt, als Mat klein war. Der Vater hatte praktisch permanent keine Arbeit, und die Familie schlug sich durch, indem sie Pflegekinder aufnahmen, die sie so sehr vernachlässigten und misshandelten, dass sich Mats Großmutter und ihre Freunde gezwungen sahen, sie immer wieder durchzufüttern und zusammenzuflicken.
    Nein, er musste jetzt an seine eigenen Probleme denken und durfte sich nicht durch die Vergangenheit beeinflussen lassen. Wenn er nicht von vornherein klarstellte, dass er nicht der Vater der beiden Mädchen war, konnte ihm das Ganze eventuell monatelang oder noch länger wie ein Klotz am Bein hängen. »Warten Sie noch ein paar Stunden mit dem Anruf! Ich möchte erst mal die Lage checken.«
    Der Anwalt schien erleichtert zu sein; aber Mat hatte lediglich vor, sich die Kids zu schnappen und mit ihnen ins nächste Labor zu kutschieren, bevor das Jugendamt sie unter seine Fittiche nahm und er durch eine Flut von Anträgen waten musste.
    Erst als er bereits zu Sandys Haus unterwegs war – der Anwalt hatte ihm den Weg dorthin beschrieben – kam ihm der Gedanke an die Mutter seiner Ex-Frau. Sie war, soweit er sich erinnern konnte, noch relativ jung gewesen und außerdem verwitwet. Er war ihr nur einmal begegnet, aber sehr beeindruckt von ihr gewesen – eine Professorin an einem College in Missouri oder sonstwo, die kaum etwas mit ihrer wilden, ungebärdigen Tochter gemein zu haben schien.
    Er griff nach seinem Handy, um den Anwalt anzurufen, doch da tauchte die gesuchte Straße vor ihm auf, und er legte das Telefon wieder weg. Ein paar Minuten später stellte er seinen Mercedes SL 600, ein Zweisitzer-Sportcoupé, das er sich von seinen Silberlingen gekauft hatte, vor einem schäbigen kleinen Bungalow ab, der in einer ebenso schäbigen Gegend lag. Der Wagen war viel zu klein für ihn – aber er hatte sich zu der Zeit nicht nur diesbezüglich etwas vorgemacht – also hatte er den Scheck ausgeschrieben und sich in die Karre hineingezwängt. Die Kiste wieder loszuwerden stand als Nächstes auf seiner Liste.
    Während er auf das Haus zuschritt, nahm er die abblätternde Fassade, den rissigen Zugang und das

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