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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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juckte unerträglich, als sie wieder auf die Schnellstraße hinausfuhr. Wie gerne hätte sie ihre Perücke abgenommen. Aber das musste warten, bis sie ihre Einkäufe erledigt und sich eine neue Tarnung zugelegt hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis sie den Wal-Mart fand, den sie letzte Woche aus den Gelben Seiten des Internets herausgesucht hatte. Da nur wenige Dinge in ihre Tasche passten, brauchte sie dringend noch eine Grundausstattung.
    Ihr Gesicht war so bekannt, dass sie nicht einmal als Kind unbemerkt hatte einkaufen gehen können; deshalb war sie viel zu nervös, um ihre neue Freiheit richtig schätzen zu können. Rasch erledigte sie ihre Einkäufe, stellte sich an der Kasse an und eilte dann zu ihrem Auto zurück. Nachdem alles sicher im Kofferraum verstaut war, fuhr sie auf den Freeway zurück.
    Bei Einbruch der Nacht wollte sie längst in Pennsylvania sein, und irgendwann im Verlaufe des morgigen Tages würde sie die Autobahn gänzlich verlassen. Dann wollte sie herumfahren und sich das Land ansehen, über das sie so viel und dennoch so wenig wusste. Sie wollte vagabundieren, bis ihr das Geld ausging oder bis man sie wieder einfing. Je nachdem, was eher eintrat.
    Das Ausmaß ihres Entschlusses begann ihr allmählich zu dämmern. Niemand, der ihr andauernd über die Schulter blickte. Keine Termine, kein Händeschütteln. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich frei.

3
     
    Mat Jorik reckte sich unbehaglich auf seinem Stuhl und stieß dabei mit dem Ellbogen an den Schreibtisch des Anwalts in Harrisburg, Pennsylvania. Er stieß sich öfters irgendwo. Nicht weil Mat etwa ein Trampel wäre, sondern weil seine riesenhafte Gestalt einfach nicht in die Maße dieser Welt passte.
    Der Holzstuhl, auf dem er saß, wirkte geradezu zwergenhaft unter seiner gestandenen Zwei-Meter-zwei-Größe und dem Hundert-Kilo-Gewicht. Doch Mat war an Winzstühle gewöhnt und an Waschbecken, die ihm gerade mal bis zu den Knien reichten. Er duckte sich ganz automatisch, wenn er eine Kellertreppe hinunterstieg, und die zweite Klasse im Flugzeug war das, was er persönlich unter Hölle verstand. Und die Rücksitze praktisch aller Automarken konnte er ohnehin vergessen.
    »Sie sind auf beiden Geburtsurkunden als Kindsvater aufgeführt, Mr. Jorik. Das heißt, dass Sie für sie verantwortlich sind.«
    Der Anwalt war ein humorloser Spießer, der Typ also, den Mat Jorik am allerwenigsten mochte; also streckte er vorübergehend kurz ein baumlanges Bein aus, um diesen Wurm ein wenig einzuschüchtern. Warum sollte seine Größe nicht auch mal zu was gut sein? »Dann will ich’s noch mal wiederholen. Sie sind nicht von mir.«
    Der Anwalt zuckte ein wenig zusammen. »Das sagen Sie. Aber die Mutter hat Sie als Vormund eingesetzt.«
    Mat funkelte ihn an. »Dankend abgelehnt!«
    Obwohl Mat lange in Chicago und L. A. gelebt hatte, klebte ihm seine Herkunft aus der Stahlarbeiterstadt Pittsburgh, in der er in einem Arbeiterviertel seine Kindheit verbrachte, noch wie Fabriksmog am Leib. Er war ein vierunddreißigjähriger Bursche mit großen Pranken, einer dröhnenden Stimme und einem Talent für Wortgefechte. Eine Exfreundin hatte ihn einmal als einen der letzten wahren Männer Amerikas bezeichnet, doch weil sie ihm dabei gleichzeitig das Bride Magazine an den Kopf warf, hatte er es nicht als Kompliment aufgefasst.
    Erneut raffte sich der Rechtsverdreher auf. »Sie sagen, sie wären nicht von Ihnen – aber Sie waren mit der Kindsmutter verheiratet.«
    »Ja, mit einundzwanzig.« Ein Anfall jugendlicher Panik, den Mat nie wiederholt hatte.
    Ihre Unterhaltung wurde vom Auftauchen einer Sekretärin mit einem großen Umschlag unterbrochen. Sie war der echte Typ Vorzimmerdrachen, doch ihre Blicke tasteten ihn ab wie eine Videokamera. Er wusste, dass er der holden Weiblichkeit gefiel; trotz seiner sieben Schwestern war ihm der Grund dafür bis heute ein Rätsel. Er sah doch wie ein ganz normaler Kerl aus.
    Die Sekretärin schien jedoch anderer Meinung zu sein. Als er im Büro auftauchte und sich als Mathias Jorik vorstellte, hatte sie sofort bemerkt, dass er breite Schultern, große Hände und schmale Hüften besaß. Und Muskeln an genau den richtigen Stellen. Jetzt fiel ihr eine leicht schiefe Nase auf, ein Killermund und aggressiv hervortretende Wangenknochen. Sein dichtes, welliges braunes Haar wurde durch den straffen Kurzhaarschnitt nur mäßig gebändigt, und das kräftige, eckige Kinn schien zu sagen: »Hau mir ruhig eine rein, wenn du dich

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