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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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traust.« Da sie übermäßig maskuline Männer eher irritierend als attraktiv fand, merkte sie erst, nachdem sie ihrem Boss den angeforderten Umschlag übergeben und in ihr Vorzimmer zurückgekehrt war, was ihr an diesem Exemplar so angenehm auffiel. In diesem scharfen, schiefergrauen Blick leuchtete eine beunruhigend wache Intelligenz.
    Der Anwalt musterte kurz den Inhalt des Umschlags und sah dann wieder zu Mat auf. »Sie geben zu, dass Ihre Ex-Frau mit dem älteren Mädchen schwanger war, als Sie sie heirateten.«
    »Muss ich’s wirklich noch mal sagen? Sandy hat mir weisgemacht, dass es mein Kind ist, und ich hab ihr geglaubt, bis eine ihrer Freundinnen ein paar Wochen nach der Heirat mit der Wahrheit herausrückte. Daraufhin hab ich Sandy zur Rede gestellt, und sie hat zugegeben, dass alles gelogen war. Ich bin zu’nem Anwalt gegangen und fertig!« Er konnte sich noch gut erinnern, wie erleichtert er gewesen war, noch einmal mit heiler Haut davongekommen zu sein.
    Der Wurm warf den nächsten Blick in seine Unterlagen. »Sie haben ihr jahrelang Geld überwiesen.«
    So sehr Mat auch den Bösen markierte, die Leute fanden immer früher oder später heraus, was für ein weiches Herz er hatte; außerdem gefiel es ihm nicht, dass ein Kind für das schlechte Urteilsvermögen seiner Mutter büßen sollte. »Reine Sentimentalität. Sandy hatte’n gutes Herz; sie war bloß nicht sehr wählerisch, was ihre Bettgenossen betraf.«
    »Und Sie behaupten, Sie hätten sie seit der Scheidung nicht mehr gesehen?«
    »Ich behaupte es nicht nur, es stimmt. Seit fast fünfzehn Jahren nicht mehr. Kaum möglich also, dass ich der Vater des zweiten Kindes sein soll, das sie letztes Jahr bekommen hat.« Wieder ein Mädchen. Sein ganzes Leben bestand aus einer einzigen Weiberwirtschaft.
    »Warum steht dann Ihr Name auf beiden Geburtsurkunden?«
    »Das müssten Sie schon Sandy fragen.« Aber Sandy würde niemand mehr was fragen. Vor sechs Wochen war sie mit ihrem Freund bei einem Autounfall umgekommen – beide in betrunkenem Zustand. Da Mat sich auf Reisen befand, hatte er erst vor drei Tagen davon erfahren, als er endlich auf den Gedanken gekommen war, mal seine Mailbox abzuhören.
    Es waren noch andere Nachrichten drauf gewesen. Eine von einer Ex-Flamme, eine andere von einem Bekannten, der sich Geld von ihm borgen wollte. Ein Kumpel aus Chicago rief an, um zu fragen, ob Mat wieder in die Windy City zurückzuziehen gedachte, damit er ihn bei seinem alten Eishockeyverein anmelden könnte. Vier seiner sieben Schwestern wollten mit ihm reden, was nichts Neues war, da er sich schon seit seiner Kindheit in diesem rauen Slowakenviertel um sie kümmerte.
    Mat war das einzig verbliebene männliche Wesen, nachdem sich sein Vater aus dem Staub gemacht hatte. Die Großmutter kümmerte sich um den Haushalt, während seine Mutter fünfzig Stunden pro Woche als Buchhalterin arbeitete. Das bedeutete, dass der neunjährige Mat für seine sieben jüngeren Schwestern zuständig war, darunter ein Zwillingspärchen. Aber er kämpfte sich durch und hasste seinen Vater dafür, dass er das getan hatte, was Mat nicht konnte – einem Horrorleben voller Weiber den Rücken kehren.
    Die letzten Jahre, die er in diesem Tollhaus zubringen musste, gestalteten sich besonders schlimm. Sein Vater war nämlich inzwischen verstorben und hatte ihm somit jede Hoffnung auf eine Rückkehr und Entlastung von den verhassten Pflichten genommen. Die Mädchen wurden größer und immer unberechenbarer. Ständig bekam eine ihre Periode oder hatte sie gerade oder musste sich davon erholen. Oder kam nachts schluchzend zu ihm ins Zimmer, weil ihre Periode ausgeblieben war und er ihr nun sagen sollte, was, zum Teufel, zu tun sei. Zwar liebte er seine Schwestern, aber die Verantwortung für sie empfand er dennoch wie einen Strick um den Hals. Er schwor sich, sobald er das alles hinter sich gelassen hatte, würde er dem Familienleben ewiglich den Rücken kehren. Und bis auf den blöden Ausrutscher mit Sandy hatte er sich bis jetzt auch daran gehalten.
    Die letzte Nachricht in seiner Mailbox stammte von Sid Giles, dem Produzenten von Byline , mit der nochmaligen dringenden Bitte, doch zu der Klatsch-und-Tratsch-Sendung nach L. A. zurückzukommen, der er vor einem Monat entronnen war. Doch Mat Jorik hatte seine Glaubwürdigkeit als Journalist einmal verkauft und würde es nie wieder tun.
    »… als Erstes müssten Sie mir eine Kopie Ihrer Scheidungsurkunde übersenden. Ich brauche

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