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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dann aber noch hinzu: „Und überstürzen Sie nichts. Solange Sie baden, werde ich mich auf der Couch eine Runde aufs Ohr hauen. Also keine Hast!” Wieder wollte er gehen, doch dann griff er zur Innenseite und drehte das Schloss so, dass die Tür von innen verschlossen war, sobald sie zufiel.
    Minutenlang starrte Inez auf die geschlossene Tür, dann wurde ihr bewusst, dass sie nicht bloß einige Handtücher in ihren Armen hielt, sondern auch einen flauschigen Bademantel. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, zu groß war ihr Erstaunen über diese Entwicklung. Sie konnte nicht glauben, dass er sich nur ihretwegen diese ganze Arbeit gemacht hatte. Ihr Blick wanderte zum eingelassenen Bad, von dort weiter zum Servierwagen. Das war für sie. Das alles hier war für sie. Und es war so nett und aufmerksam von ihm, so freundlich und zuvorkommend.... und es war nicht das, was sie von Thomas Argeneau oder irgendwem sonst erwartet hätte. Sie ging immer erst einmal vom Schlimmsten aus, dann konnte sie sich immer noch angenehm überraschen lassen und genau das war Thomas eindeutig gelungen.
    Inez wunderte sich über ihre Gedanken. Sie kannte diesen Mann so gut wie gar nicht, also sollte sie sich auch noch kein Urteil über ihn erlauben. Ihre Voreingenommenheit über ihn rührte zum einen daher, wie sie ihn bei dem Treffen bei Bastien erlebt hatte. Zum anderen lag es daran, dass Bastien Argeneau bei den wenigen Gelegenheiten, in denen er auf seinen Cousin zu sprechen kam, stets in einen aufgebrachten Tonfall verfiel. Aus diesen beiden Dingen hatte sie gefolgert, Thomas müsse ein fauler, nichtsnutziger und verwöhnter Verwandter sein, der auf Kosten anderer lebte. Sie hätte wissen sollen, dass Mutmaßungen zu nichts taugten und eigentlich nur Zeitverschwendung waren. Und doch hatte sie Thomas aufgrund irgendwelcher Spekulationen vorverurteilt, was sie jetzt zutiefst bedauerte.
    Inez ließ sich leise seufzend auf dem Wannenrand nieder und hielt sich vor Augen, dass er nicht nach London gekommen war, um es sich gut gehen zu lassen, sondern um nach seiner verschwundenen Tante zu suchen. Und er schien davon auszugehen, dass sie ihm dabei half, obwohl sie lediglich die Anweisung erhalten hatte, ihn vom Flughafen abzuholen, ins Hotel zu bringen und dafür zu sorgen, dass es ihm an nichts fehlte. Sie rätselte, wie sie weiter verfahren sollte, als auf einmal ein Telefon zu klingeln begann.
    Sie folgte dem Geräusch bis zur Marmorplatte mit dem eingelassenen Waschbecken, wo sie ein Mobiltelefon entdeckte. Es musste Thomas gehören, der es offenbar hier vergessen hatte. Ein Blick auf das Display verriet ihr, dass Bastien der Anrufer war. Nach kurzem Zögern legte sie die Handtücher und den Bademantel zur Seite und nahm das Telefon hoch, klappte es auf und ging in Richtung Tür. „Hallo Mr. Argeneau, hier ist Inez. Wenn Sie kurz warten, bringe ich Thomas das Telefon, damit Sie mit ihm sprechen können.”
    „Nein, das ist schon okay. Ich muss eigentlich gar nicht mit ihm reden”, gab Bastien rasch zurück. „Aber mit Ihnen wollte ich reden.”
    „Oh.” Inez blieb stehen und lehnte sich gegen die Tür. „Hat Thomas Ihnen alles erklärt und sich in meinem Namen entschuldigt?”
    „Ja”, versicherte sie ihm und ging im Badezimmer auf und ab, dessen Marmorboden jeden Schritt nachhallen ließ. „Er hat die Entschuldigung weitergegeben.”
    „Hm, aber vermutlich nicht sehr überzeugend”, spekulierte Bastien. Seine Worte ließen sie stutzig werden, und sie sah zum Schaumbad und zum Servierwagen. Vielleicht war es gar nicht ihre Schuld, dass sie so schlecht über Thomas gedacht hatte, immerhin schien offensichtlich, wie sehr Bastien seinen eigenen Cousin unterschätzte.
    „Oh, sogar sehr überzeugend”, ließ sie ihn wissen, da sie mit einem Mal das Bedürfnis verspürte, den jungen Argeneau zu verteidigen. „Mehr als nur überzeugend.”
    „Tatsächlich? Und wie soll ich mir das vorstellen?”
    Nach kurzem Zögern antwortete sie: „Er hat mir ein Bad eingelassen, und er hat den Zimmerservice mit einem Frühstückkommen lassen. Und dann hat er mir vorgeschlagen, beides zu genießen, damit ich mich wieder besser fühle. Er war wirklich ausgesprochen nett zu mir, Sir.”
    „Er hat Ihnen ein Bad eingelassen?”, wiederholte Bastien verblüfft.
    „Und er hat mir Frühstück aufs Zimmer bringen lassen”, betonte sie noch einmal, doch plötzlich wünschte sie sich, sie hätte besser den Mund gehalten. „Und jetzt hat er

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