Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
sich schlafen gelegt, während ich in Ruhe mein Bad nehmen soll”, ergänzte sie hastig, bevor er auf die Idee kam, dass hier irgendetwas nicht stimmen könnte. Sie biss sich auf die Lippe. „Natürlich werde ich wohl nicht hier baden, aber.... ”
„Doch, doch, baden Sie ruhig. Das ist völlig in Ordnung”, unterbrach Bastien sie. „Dann fühle ich mich nicht mehr ganz so schuldig, dass ich Sie in aller Frühe aus dem Bett geholt habe. Außerdem können Sie beide sich jetzt ohnehin nicht auf die Suche nach Mutter begeben. Thomas wird erst einmal schlafen müssen, dann scheint die Sonne und so weiter. Nehmen Sie ruhig Ihr Bad.”
„Dann wollen Sie, dass ich ihm bei der Suche nach Ihrer Mutter helfe?”, fragte sie, froh darüber, dass dieser Punkt damit bereits geklärt war.
„Ja.” Es folgte ein kurzes Schweigen, dann ein leiser Fluch und die Frage: „Ich habe vergessen, Ihnen das zu sagen, richtig?” Aus dem Hörer drang ein ironisches Lachen. „Tut mir leid, Inez, aber derzeit bin ich nicht so ganz bei der Sache. Es geschehen gerade so viele Dinge gleichzeitig. Lissiannas Baby, der Ärger mit Morgan, und dann verschwindet auch noch Mutter spurlos.... ”
Inez zog verwundert eine Augenbraue hoch, als sie hörte, wie er langsam ausatmete, um zur Ruhe zu kommen. Sie hatte keine Ahnung, wer dieser Morgan war, der ihm Ärger bereitete. Aber sie wusste, Lissianna war Bastiens Schwester, und seine Mutter hatte sie bei ihrem Aufenthalt in New York kennengelernt. Marguerite Argeneau war eine hübsche Frau, die aussah wie fünfundzwanzig, und keinen Tag älter. Es fiel Inez schwer zu glauben, dass sie die Mutter von Bastien war, der selbst ebenfalls wie Mitte zwanzig wirkte.
„Ich schätze, ich muss mich schon wieder bei Ihnen entschuldigen. Ich weiß, Sie haben viel um die Ohren, aber ich möchte, dass Sie all Ihre anderen Aufgaben für den Moment zurückstellen und stattdessen Thomas dabei helfen, meine Mutter zu finden”, erklärte er düster.
„Okay”, antwortete Inez bedächtig und räusperte sich. „Sir? Wäre es nicht besser, wenn wir einen Privatdetektiv engagieren und.... ”
„Mutter ist Privatdetektivin”, unterbrach er sie ungehalten, dann wurde sein Tonfall etwas sanfter. „Na ja, eigentlich ist sie das nicht. Sie hat ihre Karriere gerade erst in Angriff genommen, aber Tiny, der Mann, mit dem sie unterwegs ist, der ist ein richtiger Privatdetektiv. Sogar ein sehr guter. Aber er ist genauso spurlos verschwunden.”
„Aha”, murmelte sie.
„Hören Sie, ich weiß, das gehört nicht zu Ihrem Job, aber wir machen uns alle große Sorgen um Mutter. Thomas kennt ihre Gewohnheiten, nur ist er noch nie längere Zeit in England gewesen. Sie kennen sich da besser aus als er, und ich wüsste niemanden, der so durchorganisiert ist und so aufs Detail achtet wie Sie. Von Ihnen beiden halte ich Sie für diejenige, der ich zutraue, dass Sie sie aufspüren können. Vermutlich hat sie sich nur so sehr in ihren Fall vertieft, dass sie vergessen hat, sich bei uns zu melden.”
Bastien klang nicht so, als würde er seine eigenen Worte glauben, aber darauf wollte Inez ihn nicht ansprechen. Also erwiderte sie nur: „Okay, ich werde tun, was ich kann, Sir.”
„Tja.... gut. Ich weiß Ihre Unterstützung dabei wirklich zu schätzen, Inez.”
„Ja, Sir, aber.... ” Inez zögerte sekundenlang. „Sie sprachen vorhin kurz die Sonne an, Sir. Hat Thomas die gleiche Allergie wie Sie?” Das plötzliche Schweigen am anderen Ende der Leitung bereitete ihr solches Unbehagen, dass sie erklärend hinzufügte: „Ich frage nur danach, weil ich dann wohl besser den Wagen mit den speziell getönten Scheiben anfordere, den Sie auch nehmen, wenn Sie hier sind und bei Sonnenschein unterwegs sein müssen.”
„Ja”, bestätigte Bastien schließlich. „Ja, er hat die gleiche Allergie, so wie die ganze Familie. Sorgen Sie dafür, dass er in meinem Wagen gefahren wird.”
„Alles klar.”
„Dann sollte ich Sie jetzt besser frühstücken lassen, bevor alles kalt wird. Ach, würden Sie Thomas ans Telefon holen? Mir ist eben noch etwas eingefallen, das ich vergessen habe, ihm zu sagen.”
„Natürlich, einen Augenblick bitte.” Sie senkte das Telefon, schloss die Tür auf und lief durch die Suite, bis sie Thomas im Salon auf einem der beiden Zweisitzersofas antraf. Er war damit beschäftigt, etwas in ein Ringbuch zu schreiben. „Mr. Argeneau möchte Sie sprechen”, sagte sie beim Näherkommen leise und hielt
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