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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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meint jemanden hinter mir. Woher sollte ich wissen, dass sie mich abholen kommt, wenn mir niemand sagt, dass ich abgeholt werde?” Die letzten Worte betonte er mit besonderem Nachdruck.
    „Schon gut, ich habe verstanden. Du hast nichts davon gewusst”, lenkte Bastien ein. „Ganz genau.”
    „Okay.” Es folgte sekundenlanges Schweigen, dann erklärte Bastien: „Ich hätte persönlich mit dir Kontakt aufnehmen und dir von Inez erzählen sollen. Es war ein Fehler gewesen, sich auf Etienne zu verlassen. Richte ihr bitte meine Entschuldigung aus.”
    „Bist du dir sicher, dass du es Etienne gesagt hast?”, wollte Thomas wissen.
    „Was?”, raunte Bastien. „Selbstverständlich habe ich das gemacht.”
    „Oh ja, natürlich. Was frage ich das überhaupt? Dir würde schließlich niemals ein Fehler unterlaufen. So was überlässt du lieber niederen Unsterblichen wie Etienne und mir.”
    „Thomas”, wandte Bastien gereizt ein.
    „Ja, bitte?”, fragte Thomas in honigsüßem Tonfall.
    „Vergiss es. Hör zu, Inez ist da, um dir zu helfen, also lass dir auch von ihr helfen. Sie kennt sich in London aus, und sie ist eine verdammt tüchtige Frau. Eine unserer besten Angestellten. Sie kann Dinge regeln, und deshalb habe ich entschieden, dass sie dir helfen soll.”
    „Du willst sagen, du hast entschieden, sie zu meiner Babysitterin zu machen, richtig?”, fragte Thomas ironisch.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann setzte Bastien zu einer Erwiderung an, doch Thomas kam ihm zuvor: „Mach dir keine Gedanken darüber. Ich weiß, du hältst mich für einen Taugenichts. Mich, Etienne und jeden anderen, der unter vierhundert ist. Also keine Angst, ich werde ihr deine Entschuldigung ausrichten und mir von ihr helfen lassen.” Er beendete das Telefonat, bevor Bastien noch etwas antworten konnte, und warf das Telefon wütend weg, während er zur Tür ging. Eben wollte er nach dem Türknauf greifen, da ließ ihn ein plötzlicher Gedanke innehalten.
    Bastiens Mitarbeiterin sollte ihn nicht noch weiter beschimpfen.
    So süß und faszinierend es auch war, das Funkeln in ihren Augen zu beobachten, während sie mit der Geschwindigkeit eines Schnellfeuergewehrs ihre Verwünschungen ausstieß, wäre es doch noch unterhaltsamer, wenn er auch nur ein Wort davon verstehen würde. Abgesehen davon kannte er sich im Gegensatz zu dieser Frau in London nicht aus, und auch wenn er zu gern auf eigene Faust nach seiner Tante gesucht hätte, um den Ruhm ganz allein einstreichen zu können, ging es bei seiner Mission aber in erster Linie darum, Tante Marguerite ausfindig zu machen. Der gesunde Menschenverstand sagte ihm, dass er sein Ziel schneller erreichte, wenn er jede verfügbare Hilfe annahm, und diese Inez war die einzige Hilfe, die ihm überhaupt zur Verfügung stand.
    Aber momentan war sie ausgesprochen schlecht gelaunt, und das konnte er ihr nicht verübeln. Bastien war derjenige, der sich bei ihr entschuldigen musste, doch von ihm selbst sollte auch irgendeine Reaktion kommen. Auch wenn er nicht gewusst hatte, dass sie ihn am Flughafen abholen würde, hatte er sie all ihren Bemühungen zum Trotz einfach links liegen lassen.
    Nachdem er ein paarmal im Badezimmer auf und ab gegangen war, griff er nach dem Telefon, das neben dem Waschbecken auf der Marmorplatte stand, gab eine Bestellung auf und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Sein Mobiltelefon klingelte, als er gerade den Stöpsel in den Wannenabfluss drückte. Da er wusste, das konnte nur Bastien mit weiteren Aufträgen und Anweisungen sein, ignorierte er das Klingeln und schraubte stattdessen die Flasche Badelotion auf, um eine ordentliche Portion in der Wanne zu verteilen. Dann drehte er den Wasserhahn auf und setzte sich auf den Wannenrand, um zu warten.
    Inez ließ sich müde auf eines der Zweisitzersofas sinken, die zu beiden Seiten des Kamins angeordnet waren. Ihr Blick blieb an dem Rucksack auf dem Tisch vor ihr hängen. Der Mann war nicht mal in der Lage, mit angemessenem Gepäck zu reisen. Er stieg in einem Fünf-Sterne-Hotel ab und hatte nichts weiter als einen Rucksack bei sich. Offenbar stellte der auch sein gesamtes Gepäck dar, da sie ihn damit bereits am Flughafen zu den Taxis hatte gehen sehen. Missbilligend betrachtete sie den Rucksack, bis ihr bewusst wurde, was sie da eigentlich tat. Ihr Temperament ging mit ihr durch, was ihr so noch nie widerfahren war. Nicht nur, dass sie auf ein albernes Gepäckstück wütend war, nein, sie hatte auch den Cousin

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