Wer zuerst kommt, küsst zuerst
nicht darüber nachdenken. Titan World hat mich noch nie interessiert. Mir geht es um Glory’s Gate.“
„Für Jed ist das ein und dasselbe.“ Izzy kraulte C.C. hinter den Ohren. „Warum hast du ihn um das Geld gebeten? Du hattest es doch von Cruz.“
„Der Deal hat nicht funktioniert. Ich konnte nicht bleiben.“
Sie musste an den Augenblick auf der Party denken, als sie gesehen hatte, wie er Sabrina küsste. Zwar hatte der Kuss ihm offensichtlich nichts bedeutet, aber sie hatte endlich begriffen, dass nichts von dem, was sie zusammen hatten, echt war. Und dass es niemals echt würde.
„Warum nicht?“, fragte Skye.
„Weil ich mich in ihn verliebt habe.“
Izzy lächelte. „Aber das ist doch super. Jetzt muss es kein Geschäft mehr sein. Ihr könnt richtig zusammen sein.“
Skye war zurückhaltender. „Warum ist es für dich keine Option zu bleiben?“
„Weil er meine Gefühle nicht erwidert. Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt jemanden lieben kann.“
„Das ist alles?“, meinte Izzy. „Du läufst weg, weil er dir kein Liebesgeständnis mit Blumen macht?“
„Warst du überhaupt schon mal verliebt?“, fragte Skye schnippisch. „Musstest du irgendwann schon mal an jemand anderen außer an dich denken? Es kann das schönste Gefühl auf der Welt sein, aber es kann dich auch zerreißen.“
„Warum greifst du mich an?“, verteidigte Izzy sich. „Ich bin nicht die Böse.“
„’Tschuldigung“, murmelte Skye.
„Es geht nicht um Blumen“, sagte Lexi, während sie gegen noch mehr Tränen ankämpfte und sich wünschte, stärker zu sein. „Cruz hat mich und meinen Einfluss gewissermaßen für sechs Monate gekauft. Reichtum und Privilegien bedeuten ihm mehr als Liebe.“
„Autsch“, meinte Izzy.
„Es wäre zu schwer, mit ihm zusammen zu sein und die ganze Zeit zu wollen, was ich nicht haben kann.“
„Es wäre genauso wie bei Pru“, flüsterte Skye.
Lexi wünschte, ihre Schwester hätte die gedankliche Verbindung nicht geknüpft. Skye war diejenige gewesen, die den leblosen Körper gefunden hatte. Sie war es gewesen, die jede Nacht schreiend aufgewacht war, wenn der grausame Augenblick sie in ihren Träumen heimgesucht hatte.
Izzy legte C.C. auf die Armlehne des Sessels und kniete sich vor Skye auf den Boden. Sie fasste sie an den Händen. „Lexi ist nicht wie Pru. Lexi wird nicht sterben.“
„Ganz sicher nicht“, bekräftigte Lexi und rutschte zu Skye hinüber. „Ich liebe euch beide. Ich werde das durchstehen. Alles wird wieder gut.“
„Gleich nachdem wir Garth einen Tritt in den Hintern verpasst haben“, fügte Izzy hinzu.
„Er wird gezwungen sein, nach Oklahoma oder Arkansas zu ziehen“, sagte Skye, die sich merklich um einen unbekümmerten Tonfall bemühte. „Texas wird Sperrgebiet für ihn sein.“
„Wir machen ihn zur Schnecke“, setzte Lexi noch eins drauf.
„Wir werden ihn erniedrigen“, sagte Izzy.
Skye umarmte sie beide. Lexi schloss die Augen undwusste: Was auch geschehen mochte, sie hätte immer ihre Schwestern. Zu schade nur, dass sie sich für diese Erkenntnis in Cruz hatte verlieben müssen.
„Du könntest doch mit Mom über mein Date sprechen“, schlug Kendra quer über den Tisch im Red Robin vor. „Auf dich würde sie bestimmt hören, jetzt, wo wir Vater und Tochter spielen und so. Ich rede ja gar nicht davon, na ja, lange zu bleiben. Vielleicht bis Mitternacht. Mitternacht ist nicht schlecht.“
Cruz war vielleicht nicht der erfahrenste Vater der Stadt und er hatte momentan womöglich viel im Kopf, aber er wusste, wenn er von einem fünfzehnjährigen Teenager manipuliert wurde.
„Netter Versuch, mein Kind“, erwiderte er. „Nein. Deine Mutter möchte, dass du dich noch ein Jahr lang nicht alleine mit Jungs triffst, und sie hat recht damit.“
„Wir würden uns viel schneller annähern, wenn du dich auf meine Seite schlägst“, meinte Kendra.
„Das Risiko gehe ich ein.“
„Mein Leben ist ein einziger Schmerz.“
„Du wirst drüber hinwegkommen.“
Zu seiner Überraschung lächelte sie und fing an, von der Schule zu erzählen.
Während sie beim Mittagessen fröhlich plauderten, ertappte er sich dabei, dass er ihre gemeinsame Zeit mehr genoss, als er erwartet hatte. Kendra war gescheit und lustig. Beim Reden benutzte sie ihre Hände, und er konnte eine kleine Narbe auf der Innenseite ihres Arms erkennen.
Wann hatte sie sich verletzt? Was war passiert? War sie genäht worden? Obwohl sie sich jetzt so unbeschwert
Weitere Kostenlose Bücher