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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ist, kommt als Letzter ins Ziel.“
    „Ich spiele um zu gewinnen. War es bei dir auch so?“
    Das hatte sie zumindest gedacht. Sie hatte gedacht, sie würde Jed mit ihrem Erfolg blenden. „Er hat den Kredit zurückgefordert. Mein Investor. Garth.“
    Für eine Sekunde stand der Striegel still, dann bewegte er sich weiter. „Teil seines angeblichen Plans, uns zu vernichten?“
    „Das war der Startschuss. Es gab noch mehr Aktionen.“
    „Du sagst also, Garth hat dich reingelegt?“
    „Ich sage, dass er den Köder ausgelegt hat, und ich ihn geschluckt habe.“
    „Du brauchst zwei Millionen Dollar.“ Es war keine Frage.
    „Ja.“
    „Ich dachte, du wärst klüger, Lexi. Ich bin sehr enttäuscht von dir.“
    „Ich weiß.“ Sie hatte gedacht, die Worte würden sie zerreißen, aber sie kamen nicht mal überraschend. „Ich weiß, dass ich damit aus dem Rennen um Titan World raus bin.“ Sie hielt inne, um die Gefühle über sich hereinbrechen zu lassen. Das stärkste war Traurigkeit, jedoch aus anderen Gründen als erwartet.
    „Und falls nicht, möchte ich es sein“, endete sie, überrascht, wie richtig sich die Worte anfühlten.
    „So ein Blödsinn. Jeder will, was ich habe.“
    „Du irrst dich, Daddy. Was ich immer wollte und noch bis heute will, ist ein Vater, der mich als den Menschen sieht, der ich bin. Dem ich etwas bedeute, weil wir eine Familie sind. Und nicht, weil es mir gelungen ist, seine Aufmerksamkeit zu erregen.“
    Jed starrte sie an. „Stellst du es in Frage, wie ich dich großgezogen habe? Willst du dich beklagen?“
    Sie hob das Kinn. „Ich sage, dass Titan World nie das Ziel war. Wenigstens nicht für mich. Ich wollte, dass du mich siehst. Dich um mich kümmerst.“
    „Diese Gefühlsduselei langweilt mich.“
    Sie spürte einen Bruchteil von Prus Verzweiflung, kämpfte sie jedoch nieder.
    „Du hättest Skye um das Geld bitten können“, sagte Jed. „Sie hätte es dir gerne gegeben. Du hättest es also vor mir geheim halten können.“
    Das hatte sie schon einmal versucht und war gescheitert. Außerdem wollte sie nichts mehr geheim halten.
    „So ist es besser.“
    „Gut. Bis heute Mittag hast du den Scheck. Nutze ihn wohlüberlegt.“
    „Das werde ich.“
    Jed seufzte. „Ich dachte, du wärst es, Lexi. Ich dachte, du würdest mich überzeugen.“
    „Das dachte ich auch.“
    Es ist genauso wie gestern Abend, dachte sie. Nichts an diesem Gespräch überraschte sie, aber es war, als sähe sie zum ersten Mal klar. Die hässlich verkorkste Beziehung zu ihrem Vater erschien ihr greifbarer denn je. Sie hätte sich an den scharfen Kanten schneiden können, doch sie war gut darin, sich zurückzuziehen. Sich zu schützen. Fortzugehen.
    Jed würde sich niemals ändern, genauso wenig wie sie. Sie standen an einem Scheideweg. Der Unterschied war nur, dass sie es sah und er nicht. Er würde immer ihr Vater bleiben, aber die schöne Fantasie dessen, was hätte sein können, war zerplatzt.
    Er würde von ihr immer nur Taten verlangen, und sie würde sich für immer nur einen Vater wünschen, der sie bedingungslos liebte. Sie beide waren dazu bestimmt, enttäuscht zu sein.
    „Auf Wiedersehen, Daddy“, verabschiedete sie sich und verließ den Stall.
    Als sie in den sonnigen Morgen hinaustrat, blieb sie kurz stehen und holte tief Luft. Vor ihr leuchtete das Haus. Nur ein Haus, sagte sie sich. Nicht mein Zuhause. Nicht mehr.
    Cruz kam am späten Nachmittag nach Hause. Er war extra lange weggeblieben, um Lexi Zeit zu geben, sich zu beruhigen, und um sich zu überlegen, was zum Teufel er sagen würde.
    Er hatte sich wie ein Arsch verhalten. Das wusste er. Für das, was er getan hatte, gab es keine Entschuldigung. Noch schlimmer – er hatte ihr wehgetan, obwohl es das Letzte war, was er wollte. Schon gar nicht jetzt, da er gerade entschieden hatte, aus ihrer vorübergehenden Verlobung etwas Dauerhaftes zu machen.
    Er parkte vor dem Haus und ging hinein. Nachdem er zwei Schritte in den Eingangsbereich gemacht hatte, wusste er, dass sie weg war. Es war zu still. Es herrschte eine Leere, die ihm verriet, dass sie ausgezogen war.
    Er fand den Scheck auf seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer. Er war auf ihn ausgestellt und belief sich auf zwei Millionen Dollar. Daneben lag der diamantene Verlobungsring, den er ihr gegeben hatte.
    Woher hatte sie das Geld? Von ihrer Schwester? Von Jed? Die zweite Option machte ihm größere Angst, denn vor ihren Vater zu treten würde für sie bedeuten, ihren Traum

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