Wer zuerst kommt, küsst zuerst
ändert. Ich habe immer geglaubt, dass ich eines Tages das Richtige tun oder sagen würde und er mich endlich als seine Tochter akzeptieren und lieben würde.“
Sie atmete tief durch. Die Wahrheit zu akzeptieren tat weh, aber es befreite sie auch. Das durfte sie nicht vergessen. „Das wird nie geschehen. Er kann oder will keine solche Beziehung zu mir aufbauen. Ich werde ihn immer lieben, weil er mein Vater ist, aber ich habe genug vom Spielen. Ich gehe weg.“
In Cruz’ Kiefer zuckte ein Muskel. „Lexi, du weißt nicht, worum du mich bittest.“
„Doch, das weiß ich. Ich bitte dich, mir, uns eine Chance zu geben. Ich bitte dich, mir zu glauben, dass ich es gut meine, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe. Ich will dich nicht verletzen oder brechen. Es gefällt mir, dass du stark bist. Ich liebe alles an dir. Es geht nicht darum, dich zu verändern, sondern darum, dass wir eine echte Beziehung führen. Eine, die nicht auf Zweckmäßigkeit beruht.“
Er sagte nichts. Vielleicht brauchte er das auch nicht. Sie hatte gewusst, dass es so kommen würde. Aber warum musste es so verdammt wehtun, recht zu haben?
Sie öffnete ihm wahrhaftig ihr Herz und ihre Seele. „Ich liebe dich, Cruz.“
Er ging an die andere Seite des Zimmers. „Ich kann nicht, Lexi. Du weißt, dass ich nicht kann. Bitte mich um etwas anderes. Geld, ein Haus. Verdammt noch mal, ich würde dir ein ganzes Land kaufen. Aber das hier geht nicht.“
Traurigkeit, Schmerz. Ihr tat alles weh. „Liebe ist alles, was ich will.“
Sie starrte auf seinen Rücken, auf seine steifen Schultern. Eines musste sie ihm noch sagen.
Sie holte die kleine Plastikschachtel, die sie hinter einem Sofakissen versteckt hatte und reichte sie ihm.
„Hier.“
Er drehte sich um, nahm die Schachtel und starrte auf den Schnuller. „Ich bin schwanger.“
Cruz hätte nicht geglaubt, dass die Welt unter seinen Füßen noch mehr ins Schwanken geraten könnte. Lexis Liebesgeständnis war schon ein großer Schock gewesen. Aber das hier? Er fragte sich, ob jemals wieder alles in Ordnung käme.
Ein Baby?
Er hatte ein Déjà-vu. Die unerwartete und ungewollte Schwangerschaft. Nicht noch einmal. Zum Teufel, nicht noch einmal.
Er wappnete sich für das Gefühl, gefangen zu sein, hinters Licht geführt worden zu sein. Doch stattdessen spürte er eine eigenartige Wärme, eine Neugier darauf, was als Nächstes geschehen würde.
Er konnte sich Lexi gut schwanger vorstellen, kurvig und wunderschön. Aber sah er sich selbst daneben?
Lexi behielt die Fassung, das Kinn in die Luft gereckt. „Alles oder nichts“, sagte sie herausfordernd. „Ich werde nicht zulassen, dass du im Leben meines Babys herumspringst wie in Kendras. Und ich habe auch kein Interesse an deinem Geld. Von diesem Problem kannst du dich nicht freikaufen.Du hast die Wahl. Ich will nichts Halbes. Ich will einen echten Ehemann, der für mich da ist. Ich will einen Vater für mein Kind. Ich will Liebe, Hingabe und eine feste Bindung. Oder hast du zu viel Angst?“
Er hatte keine Angst. Es war viel mehr als das. Sie wollte zu viel. Sie wollte seine Seele, und die vertraute er niemandem an.
Ihre Schultern sackten zusammen. „Ich wusste es“, flüsterte sie. „Du willst lieber gehen.“ Sie zeigte auf die Tür. „Dann geh.“
„Lexi.“
„Geh!“, schrie sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Lexi, ich ….“
„Es ist alles gesagt.“
Da er nicht wusste, was er sonst tun sollte, ging er. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, hörte er Lexi schluchzen und hatte das Gefühl, jemand risse ihm bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust.
20. KAPITEL
B ronco Billy’s veranstaltete ein Dirty-Harry-Festival. Lexi saß mit ihren Schwestern und Dana an einem Tisch, und sie diskutierten den besten Weg, Garth Duncan fertigzumachen.
„Wollen wir ihn wirklich ruinieren?“, fragte Skye. „Können wir ihm nicht einfach nur ein bisschen wehtun?“
„Keine gute Idee“, erklärte Dana ihr. „Er ist wie die neunköpfige Hydra: Schlägt man ihm einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach. Man muss ihn ganz vernichten.“
Izzy blinzelte sie an. „Wie wer?“
„Hydra. Eine Figur aus der griechischen Mythologie. Ein schlangenähnliches Ungeheuer.“
„Ich weiß, wer Hydra ist“, sagte Skye. „Aber die meisten Leute erwähnen sie nicht in einem zwanglosen Gespräch.“
„Hallo. Stille Wasser, meine Liebe, stille Wasser.“
„Beeindruckend“, murmelte Izzy.
Lexi genoss die Unterhaltung. Sie
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