Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
fragt?“
„Zweihundert.“
Sie schaute den Mann an.
Er verlagerte verlegen das Gewicht. „Fünfundsiebzig.“
Sie holte zwei Zwanziger hervor. „Hier sind noch mal vierzig. Lass mir zwei Minuten Vorsprung, dann kannst du ihn anrufen.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Ich will die vollen zwei Minuten. Denk nicht mal dran, mich aufs Kreuz legen zu wollen. Ich bin böser, als ich aussehe.“
Der Mann nickte. „Ich gebe Ihnen drei.“
Sie kehrte zum Auto zurück. „Ich hab’s“, sagte sie. „Unten, am Ende des Flurs. Die Türen sind solide, aber die Schlösser wirken schwach. Fühlst du dich Macho genug, sie einzutreten?“
„Ich könnte eine Tür eintreten“, grummelte Nick.
„Ich bin sicher, dass Izzy dich später belohnen wird“, tröstete Dana ihn.
Garth nickte, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Gebäude, wobei sie sorgfältig darauf achteten, immer hinter Autos in Deckung zu bleiben. Sie gingen zur linken Seite des Hotels und dann einmal hinten herum. Sie kamen direkt neben Nummer siebzehn heraus. Dana zog ihre Waffe und machte sich bereit. Sie schaute Garth an.
Er hielt drei Finger hoch, dann zwei, dann stemmte er seinen Fuß direkt auf das Schloss. Es gab sofort nach, die Tür schwang auf, und Dana schob sich mit dem Rücken an der Wand ins Zimmer.
Sie machte sich klein, um möglichen Kugeln auszuweichen. Sie brauchte weniger als eine Sekunde, um ihre Waffe auf die Menschen im Zimmer zu richten. Auch wenn es dafür keinen Bedarf gab. Kathy saß auf dem Bett, die Knie angezogen, die Arme um die Beine geschlungen. Jed saß auf einem Stuhl in der Ecke, den Kopf in die Hände gestützt. Er sah auf, als sie hineinstürmten.
Der Ausdruck des Schmerzes in Jeds Augen erstaunte Dana. Ein Ausdruck von Schock und Ungläubigkeit, als wenn alles, was er jemals gewusst hatte, nichtig war.
„Sie ist nicht hier“, sagte Jed dumpf. „Kathy ist weg.“
Garth schwieg einen Moment. Als er sprach, hörte man die unterdrückte Wut. „Was hast du gedacht, wie sie wäre? Ich habe dir gesagt, was sie braucht. Ich habe dir gesagt, was passiert, wenn sie die Operation nicht bekommt.“
„Ich habe dir nicht geglaubt. Ich dachte, sie würde schon wieder in Ordnung kommen.“
Kathys Blick wanderte zwischen den beiden Männern hin und her. „Er ist sehr traurig. Er weint immerzu. Er denkt, ich bin jemand anders, aber ich sage ihm immer wieder, dass ich ich bin.“ Sie rappelte sich auf. „Können wir jetzt nach Hause fahren?“
Es dauerte beinahe zwei Stunden, bis alles geklärt war und Jed weggeführt wurde. Inzwischen war die Presse vor Ort angekommen. Sie wuselten überall herum, wie Ameisen auf einem Picknick, und sosehr sie es auch versuchte, Dana schien ihnen nicht entkommen zu können.
„Deputy Birch“, rief einer ihr zu. „Wir würden gerne mit Ihnen reden.“
„Und ich würde gerne einen All-inclusive-Trip nach Tahiti gewinnen“, murmelte sie, ohne stehen zu bleiben. „Aber nichts von beidem wird geschehen.“
Genau in diesem Moment fuhr ein vertrauter Mustang vor. Izzy stieg aus und lächelte die Reporter an. „Ich habe was für euch“, rief sie und wedelte mit einem Stapel Papiere. „Etwas leichte Lektüre.“
Dana ging auf sie zu, aber die Reporter waren schneller und schnappten sich alle Kopien.
„Was glaubst du, was du da tust?“, fragte Dana.
„Ich gebe ihnen nur etwas Hintergrundinformationen. Reg dich nicht auf. Ich hab alles von Mary Jo absegnen lassen. Mann, die ist vielleicht eine Anwältin. Auf jeden Fall hat sie gesagt, dass das so in Ordnung ist. Wir waren sehr vorsichtig damit, keine vertraulichen Informationen herauszugeben oder irgendetwas, das die Polizei für ihre Ermittlungen braucht. Aber ich wollte die Sache etwas voranbringen. Je schneller Jed im Knast landet, desto besser für uns alle.“
Sie warf einen Blick über Danas Schulter in Richtung des Motelzimmers, in dem Garth noch immer mit Kathy wartete. „Wie geht es ihnen?“
„Garth will immer noch Jeds Kopf, aber Kathy geht es ganz gut. Offensichtlich hat sie sich weit genug an Jed erinnert, um einfach mit ihm zu gehen. Er hat ihr wohl nicht wehgetan. Die Sanitäter haben ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Sobald die Wirkung einsetzt, bringt Garth sie nach Hause. Sie hat der Polizei gegenüber eine erste Aussage gemacht, aber sie wollen noch mehr. Das wird kein Spaß.“
„Hat Jed sich gewehrt oder versucht zu fliehen?“
„Er scheint gebrochen“, sagte Dana und erklärte, was
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