Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
ein Risiko einzugehen, unterschätzt. Der Fehler lag also ganz allein bei ihm.
Seinetwegen wurde seine Mutter aus Rache von diesem Arschloch gequält. Er hatte mit all dem angefangen, und er würde es auch zu Ende bringen. Er schwor, dass Jed aufhören würde, eine Bedrohung darzustellen. Und zwar heute noch.
Die Tür zu seinem Büro flog auf. Dana rauschte herein. Sie trug einen kleinen schwarzen Nylonbeutel in der Hand.
„Ich habe nicht viel Neues“, sagte sie. „Die Polizei hält die Entführung so lange wie möglich unter Verschluss. Wenn die Presse erst einmal Wind davon bekommt, werden sie uns belagern. Später mag das durchaus zu unserem Vorteil sein, aber nicht im Moment. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist ein flüchtender Jed. Die Polizei glaubt, dass er noch irgendwo in der Stadt ist. Das haben sie dir auch gesagt, oder?“
Er nickte.
Sie ließ den Beutel auf den Boden fallen und kam zu ihm herüber. „Es tut mir so leid. Ich weiß, dass Kathy sich jetzt bestimmt sehr fürchtet, aber sie hat eine unglaubliche innere Stärke. Ihr wird nichts passieren.“
Garth schaute in ihre braunen Augen. „Das wissen wir nicht.“
„Er wird ihr nichts tun. Das würde ihm keinen Vorteil verschaffen.“
„Das ist wenigstens ein kleiner Trost.“ Er zog sie in seine Arme und küsste sie. „Du musst nicht hier sein.“
„Hey, ich mache das beruflich, und ich kann sehr nützlich sein. Du hast Glück, dass ich dir auf Abruf zur Verfügung stehe.“
„Den Teil weiß ich.“
Die Tür wurde erneut geöffnet. Skye und Izzy kamen herein.
„Wir haben es gerade gehört“, sagte Izzy. „Lexi wollte auch kommen, aber Cruz hat darauf bestanden, dass sie zu Hause bleibt und sich ausruht. Das ist doch zum Kotzen. Du holst ihn dir, oder? Ich kann es nicht glauben. Ich sollte es, aber ich kann es nicht.“
„Es tut mir so leid“, sagte Skye leise.
Beide Frauen umarmten ihn fest.
„Oh, Garth“, flüsterte Skye. „Du musst solche Angst haben.“
„Das wird schon wieder“, antwortete er automatisch, weil es das war, was er jetzt glauben musste.
„Die Polizei wird Jed finden“, versicherte Izzy.
„Das müssen sie nicht.“
Izzy und Skye starrten ihn an. Dana hingegen sah nicht überrascht aus.
„Du willst ihn selber suchen?“, fragte Skye.
„Das ist keine Frage, die du stellen willst“, sagte Dana ihr.
„Du steckst da mit drin?“
„Noch nicht, aber das werde ich.“ Sie trat einen Schritt zurück und zeigte auf ihren Beutel. „Ich bin nicht unvorbereitet gekommen.“
Mehr wollte Dana nicht herausrücken, aber damit würde er sich später beschäftigen.
„Das gefällt mir nicht.“ Skye verschränkte die Arme vor der Brust und sah Dana und Garth aus zusammengekniffenen Augen an.
Izzy krauste die Nase. „Stell dir mal vor, wie ich mich fühle. Du wartest auf Nick, oder?“, fragte sie an Garth gewandt.
Garth wollte nichts sagen, aber das musste er auch nicht. Izzy kannte Nick besser als Garth.
„Er kommt von der Ranch hierher“, sagte sie und nickte langsam. „Okay. Aber wir haben gerade erst geheiratet, und ich bin schwanger. Ich will nicht, dass ihm irgendetwas passiert.“
„Das wird es auch nicht“, sagte er und meinte es so. Das hier war sein Kampf.
„Nimm’s nicht persönlich, aber …“ Izzy wandte sich an Dana. „Wirst du auf ihn aufpassen?“
„Ja.“
„Ich hab Magenschmerzen“, murmelte Skye. „Ihr wolltet vermutlich euren Plan besprechen. Wir lassen euch dann mal alleine, aber ihr müsst versprechen, uns sofort anzurufen, wenn ihr was Neues wisst.“
Garth nickte. „Das mach ich.“
Sie gingen.
Dana hob ihren Beutel auf. „Du kannst mich anschreien, während ich mich umziehe.“
„Warum denkst du, dass ich dich anschreien würde?“
„Ich habe deinen Gesichtsausdruck gesehen, als ich gesagt habe, dass ich mitkomme.“ Sie hielt an der Tür zu seinem privaten Badezimmer inne. „Jemand muss doch sicherstellen, dass du für diese Geschichte nichts ins Gefängnis wanderst. Jed ist der Einzige, den ich hinter Gittern sehen will. Nick muss ebenfalls auf Nummer sicher gehen – das habe ich Izzy versprochen. Bleibe also nur noch ich, um auf dich aufzupassen.“
Sie sah entschlossen aus, aber er ließ sich nicht einschüchtern. „Ich bin ganz gut in der Lage, Kathy alleine da herauszuholen und dabei auf der richtigen Seite des Gesetzes zu bleiben.“
„Das hat nichts mit in der Lage sein zu tun. Es hat was mit wütend sein zu tun. Was du
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