Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
Gelegenheitssex.“
Er sah amüsiert aus. „Ich muss dich nicht mit Tricks in mein Bett locken.“
Vielleicht nicht, aber sie würde gerne so tun, als ob.
„Das ist doch so ein männliches Ego-Ding, oder?“, gab sie schnippisch zurück. „Ihr macht einen auf Macho und beschützt die armen hilflosen Frauen. Macht euch gerne Sorgen um Lexi und Skye und Izzy, aber mir geht es gut. Ich kann mehr als ausreichend auf mich selber aufpassen.“
„Das stellt auch niemand infrage“, erwiderte er mit ernster Miene. „Aber du solltest bedenken, dass auch andere Menschen betroffen sind. Lexi ist schwanger. Meinst du, es ist gut für sie, wenn sie sich Sorgen um dich machen muss? Und was ist mit Skye? Hat sie nicht schon genug zu tun?“
„Die Schuldgefühle-Nummer funktioniert bei mir nicht“, erklärte sie ihm.
„Das hat mit Schuldgefühlen nichts zu tun. Es ist einfach die Wahrheit. Wir wollen alle sichergehen, dass es dir gut geht.“
„Sogar du?“, fragte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte. Sofort wünschte sie, die Worte zurücknehmen zu können. Warum machte sie so was? Lag es an einer Gehirnverletzung, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte? War sie einfach nur dumm?
„Sogar ich.“
„Oh.“
Sie wusste nicht, was sie mit der Information anstellen sollte, also ignorierte sie sie. Ein Teil von ihr dachte, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee war, eine Weile bei Garth zu wohnen. Zumindest würde sie dann Unterstützung haben. Aber seinen Vorschlag anzunehmen käme ihr ein bisschen zu sehr nach Aufgabe vor. Sie hatte hart dafür gekämpft, stark und unabhängig zu sein. Und beim ersten Anzeichen von Ärger sollte sie in die Arme des großen Mannes laufen, damit er ihre Probleme löste?
„Nein“, sagte sie. „Ich kann nicht zu dir ziehen.“
Garth sah eher resigniert als überrascht aus. „Ich werde mich deswegen nicht mit dir streiten, aber ich will, dass du mir etwas versprichst. Sollte irgendetwas passieren, packst du sofort deine Tasche und bleibst so lange bei mir, bis Jed im Gefängnis ist.“
Würde Jed es noch einmal auf sie absehen, oder hatte ihm der eine Angriff gereicht? Das würde nur die Zeit sagen können.
„Okay, wenn von jetzt an Jed mich auf irgendeine Weise attackiert, werde ich bei dir einziehen. Darauf gebe ich dir mein Wort.“
„Gut. Hast du Lust, mit mir zusammen Kathy zu besuchen? Ich fahre meistens samstags zu ihr.“
„Klar.“
Er kam auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Taille und gab ihr einen leichten Kuss. „Wie stehen die Chancen, dass du mich fahren lässt?“
Sie dachte an den Mietwagen, der auf der Straße parkte. „Besser, als du denkst.“
„Wirst du etwa weich?“
Nein, ich habe nur Geheimnisse, dachte sie. Laut sagte sie hingegen: „Ich will dir nur das Gefühl geben, das Sagen zu haben.“
„Ach, hab ich das deiner Meinung nach nicht?“
Sie lachte. „Oh, ich bitte dich.“
Garth parkte am Starbucks in Titanville. Nachdem sie ihre Bestellung erhalten hatten, gingen sie zu Fuß zur Zoohandlung.
„Wann hast du Kathy den Laden gekauft?“, wollte Dana wissen.
„Vor ungefähr zehn Jahren. Sie hatte keine Lust, den ganzen Tag zu Hause herumzusitzen, und es gab nicht viele Firmen, die sie eingestellt hätten. Sie hat es mit verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten versucht, aber da gab es auch Schwierigkeiten. Da sie Tiere schon immer sehr gern gemocht hat, sogar als ich noch ein Kind war, fand ich das irgendwie passend.“
Dana nahm einen Schluck Kaffee und fragte sich, wie viele Söhne sich wohl so viele Gedanken gemacht hätten. „Warst du überhaupt schon auf der Highschool, als sie operiert wurde?“
„Gerade eben. Eine der Sozialarbeiterinnen aus dem Krankenhaus hat sich beinahe überschlagen, um uns zu helfen. Sie hat allen möglichen Menschen von der Operation und unseren Rechnungen erzählt. Die Stadt hat mehrere Spendenaufrufe gestartet, und eine Bank hat ein Konto gestiftet, auf das die Menschen ihre Spenden einzahlen konnten. Eine Zeit lang wusste niemand, ob sie die Operation überhaupt überleben würde. Nachdem sie endlich aus dem Koma erwacht war, habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass ein Großteil von ihr verschwunden war.“
Das muss furchterregend gewesen sein, dachte Dana. Von jetzt auf gleich diese ganze Verantwortung zu tragen. Wie hatte er das geschafft?
„Hattest du irgendwelche Hilfe?“, fragte sie. „Verwandte?“
„Nein, keine Verwandten. Ein paar Nachbarn haben getan, was sie
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