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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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Mähren, eben so sein Sohn Dus und sein Bruder Znata. Dann ist der alte reiche Mikul, dann ist Jurata, dann ist der alte Rodmil, dann Groznata, Slawibor, Domaslaw, Kochan, Bohus, dann der junge tapfere Milhost, Strich von Plaka, der junge Mikul, Bogdan, Benes und die Mährer Drslaw, Mireta, Zibota, Soben, Treba, Stibor, und sehr viele andere. Ich bin zu ihnen gegangen, um Vergeltung zu üben. Sie haben einen Bund gestiftet, um eine andere Herrschaft einzuführen. Die Fürsten aus dem Stamme Premysls sind dem Bunde beigetreten: Wratislaw der Herzog von Brünn, Konrad der Herzog von Znaim, Otto der Herzog von Olmütz, welchen Wladislaw aus Rußland zurückgerufen hatte, dann die Söhne Boriwoys des Oheims Wladislaws Leopold und Spitihnew. Sie haben alle Konrad vonZnaim zum Herzoge von Böhmen und Mähren gewählt. Sein Heer steht nicht zwölf Wegestunden von hier gegen Morgen. Immer kommen noch Züge zu demselben, und wenn es gerüstet ist, werden alle Häupter zu ihm kommen, und werden gegen Wladislaw vorrücken, und ihn, der die Herren schwächen, und sich mit den kleinen Leuten und mit dem Volke stärken wollte, vertilgen.«
    »Weißt du das ganz genau, und bist du nicht getäuscht worden, Wladislaw?« fragte Witiko.
    »Die hier mit mir sind«, antwortete Wladislaw, »stammen aus den besten Geschlechtern, sie streifen, um die Lage und Begebnisse der Gegend zu erforschen, und sie können dir sagen, daß ich die Wahrheit rede.«
    »Der hohe Prinz spricht wahr«, rief ein Mann in dunkelroten Kleidern, der in der vorderen Reihe des Zuges stand.
    »Er spricht wahr«, riefen mehrere Stimmen.
    »Du wirst auch, wenn du bei uns bist, Witiko«, sagte Wladislaw, »die Schrift sehen, in welcher alles verzeichnet ist. Sie enthält die Namen, die ich dir nannte, und in ihr sind die Rechte aufgeschrieben, welche der künftige Herzog denen gegeben hat, die ihn wählten, und die für ihn streiten wollen. Wir werden nur noch über die Felder von Suchdol reiten, wo wir in der Richtung gegen Abend sehen können. Du kannst indessen deine Leute ordnen, und dann mit uns ungefährdet zum Heere ziehen.«
    »Du sagst, daß alle großen Männer der Länder mit euch sind?« fragte Witiko.
    »So ist es«, entgegnete Wladislaw.
    »Du hast Zdik den Bischof von Olmütz nicht genannt, welcher der eifrigste in jener Versammlung auf dem Wysehrad war, um die Wahl Wladislaws zum Herzoge von Böhmen und Mähren zu bewirken.«
    »Zdik ist ein Verräter«, antwortete Wladislaw, »er hat schon wohl den Sinn und die Absichten meines Vetters Wladislaw gekannt, daß er die Herren unterdrücken, und die Kleinen und die Bischöfe empor bringen wird, darum hat er dessen Wahl so emsig befördert, und jetzt hat er seinen Bischofsitz und das Land Mähren verlassen, und ist in das Lager Wladislaws gegangen.«
    »Du hast den alten Lechen Bolemil nicht genannt«, sagte Witiko.
    »Der ist uralt, und führt keine Kriege mehr«, entgegnete Wladislaw.
    »Er ist mit einer großen Schar von Fußgängern und Reitern zu dem Herzoge gezogen, ich habe ihn selber gesehen, und habe mit ihm gesprochen«, antwortete Witiko, »der Zupan von Daudleb Lubomir ist mit seinen Scharen und mit denen seiner Söhne Moyslaw Pustimir und Radosta und mit denen seiner drei Töchtermänner zu dem Herzoge gegangen. Ctibor, welcher mit vielen Männern in den Gefilden von Austi wohnte, ist mit ihnen zu dem Herzoge gegangen. Weißt du etwas von Diwis, dem Zupane in Saaz?«
    »Man erzählt, daß er bei dem Herzoge sei«, sagte Wladislaw, »allein das ändert nichts, wir werden sie alle niederwerfen.«
    »Und Bozebor und Wsebor und Nemoy und Chotimir und der alte Preda und Jurik und der alte Milota?« fragte Witiko.
    »Es können nicht alle bei uns sein«, sagte Wladislaw, »die mehreren und die besten haben wir.«
    »So wird der ehemalige Bischof Silvester, der deinetwegen Tränen in der Versammlung vergossen, und deinetwegen sein Amt niedergelegt hat, bei dir sein?« fragte Witiko.
    »Silvester ist ein gebrechlicher Mann«, entgegnete Wladislaw, »und hat sein Kloster nicht verlassen.«
    »Wladislaw«, sagte Witiko, »von den Männern, die ihren Eid von Sadska gebrochen haben, sind nur diejenigen in Mähren, welche es nicht ihres Landes sondern ihres Nutzens willen getan haben, und sind nun ihrem neuen Eide wieder untreu. Ich habe es geahnt, da Nacerat in der Versammlung auf dem Wysehrad gesprochen hat, und ich habe es erkannt, als ich ihn bei einem Feste im Plakahofe sprechen gehört habe. Die

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