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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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Stadt des nämlichen Landes wie Mailand, einer Schwester von Mailand, die sie zerstört haben. Die traurigen Trümmer sehen zu dem blauen Himmel empor, und schreien zu dem Himmel um Rache, und zerreißen uns das Herz«, sagte der Bischof von Würzburg.
    »Und so sind auch die Trümmer von Como, und von mancher Kirche und von manchem Schlosse und von mancher Veste, die dem Kaiser treu war, und so wären die Trümmer von Pavia, wenn sie die Stadt erobert hätten«, rief der Führer von Pavia.
    »So ist es, so ist es«, riefen mehrere Männer.
    Heinrich, der Herzog von Österreich, sprach: »Sie bringen nur Worte, und wollen durch Lockungen von dem Weg abführen. Ich denke, wir sollen auf ihm zur Entscheidung gehen, wie wir sie erstreben.«
    »Ja, wie wir sie erstreben, und wie sie auch nur gerecht ist«, sagte der Erzbischof von Mainz.
    »Wozu wir ausgezogen sind, und was wir erstreben«, sagte Otto, der Pfalzgraf in Baiern.
    »Der hocherhabene Kaiser ist dem Reiche und wir sind den Ländern entfremdet, wenn wir durch Verhandlungen hingeschleppt werden«, sagte Ludwig, der Landgraf von Thüringen.
    »Zur Entscheidung«, riefen mehrere der Herren.
    »Und was ist die Folge des Beschlusses?« fragte der Kaiser.
    »Der Bann«, sagte der Erzbischof von Mainz.
    »Der Bann«, sagte der Erzbischof von Trier.
    »Der Bann«, sagte der Erzbischof von Köln.
    »Der Bann«, sagten die Herzoge und Bischöfe und Fürsten.
    Dann sprach der Kaiser zu den Abgesandten von Mailand: »Ihr habt den Krieg gegen mich dem Gehorsame für meine Worte vorgezogen, und mich zu dem Zuge nach Italien genötigt. Ihr seid mir mit aufrührerischen Forderungen entgegen gekommen, und habt dann die Waffen gegen mich gebraucht. Es ist sehr viel Blut vergossen worden, und daß es nicht ungerecht vergossen worden ist, muß vollendet werden, was begonnen worden ist. Wir führen den Krieg weiter, den ihr erhoben habt, und wir schließen die Empörung, in der ihr verharren wollt. Und so banne ich mit der Zustimmung der Fürsten und der Herren des Reiches eure Stadt.«
    Und er warf nach dem Brauche sein Szepter auf die Erde.
    Dann sprach er zu den Abgesandten: »Verkündiget dieses denen, die euch gesandt haben, und sagt ihnen, wir werden die Gesetze des Friedens bei ihnen machen, daß er daure. Jetzt entfernt euch.«
    Die Abgesandten verließen die Versammlung.
    An dem folgenden Tage, dem fünften des Erntemonates, ging das Heer in sieben Zügen gegen Mailand. Den ersten Zug führte Konrad, der Bruder des Kaisers, der Pfalzgraf am Rheine. Den zweiten Zug führte Friedrich, der Herzog von Schwaben, den dritten Wladislaw, der König von Böhmen, den vierten Heinrich, der Herzog von Österreich, den fünften der Kaiser, den sechsten Otto, der Pfalzgraf in Baiern, den siebenten Friedrich, der Erzbischof von Köln.
    An diesem Tage ritt Eckbert, der Graf von Pütten, mit fünfhundert Reitern und einem Gefolge bis nahe gegen Mailand. Aber da es Abend wurde, und da er der Gegend unkundig war, ritten mailändische Scharen gegen ihn aus der Stadt, erreichten ihn, und besiegten ihn, und er verlor sein Leben. Die Mönche der Abtei Chiaravalle begruben ihn. In dem Heere entstand Trauer um den Mann, weil sie ihn als sehr edel und tapfer geachtet hatten. Der Kaiser aber gab das Gesetz, daß keiner Anordnungen treffe, als unter dem Befehle des Feldherrn, es sei denn, daß er zum Kampfe gezwungen würde.
    Am sechsten Tage des Erntemonates zog das Heer vor die Stadt.
    An der Spitze des Zuges waren die Lagermeister, dann kamen die Träger der kaiserlichen Adler und die, welche mit Zinken und Pauken, mit Pfeifen und Hörnern, mit Posaunen und Flöten kriegerische Töne erschallen ließen. Dann kam das Heer. Es sang Lieder zu den Tönen des Krieges. Dann waren die Kriegswerkzeuge und die Wägen und Säumer mit den Habschaften. Dann kam der Troß.
    Die Mailänder waren auf den Mauern ihrer Stadt, und sahen das Heer kommen.
    Und als das Heer vor der Stadt angekommen war, schauten die Augen aller Männer auf sie. Sie sahen, daß sie sehr groß und mit sehr starken Befestigungen umgeben sei.
    Der Kaiser befahl nun, daß man sich vor der Stadt lagere, und die Lager mit Gräben und Wällen und Verrammlungen umgebe. Die Krieger und alle die Leute, die herbei genommen worden waren, begannen nun sofort die Arbeit. Die Feinde in der Stadt sahen auf dieses Beginnen, störten es aber nicht.
    Mit sieben großen Lagern war noch an dem nämlichen Tage die Stadt umgeben.
    Der Kaiser lagerte um die

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