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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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Sie haben längst meinen Segen; aber wollen Sie mehr als diesen, wollen Sie auch den Segen des Himmels haben, so ziehen Sie eine Person aus Henrietten, die Ihrer wert ist. Und Sie, Adrast, ich habe Sie wohl sonst für einen bösen Mann gehalten; doch getrost! wer eine fromme Person lieben kann, muß selbst schon halb fromm sein. Ich verlasse mich seinetwegen auf dich, Julchen. – – Vor allen Dingen bringe ihm bei, wackern Leuten, rechtschaffnen Geistlichen, nicht so verächtlich zu begegnen, als er dem Theophan begegnet. – –
    Adrast
. Ach! Madame, erinnern Sie mich an mein Unrecht nicht. Himmel! wenn ich mich überall so irre, als ich mich bei Ihnen, Theophan, geirret habe: was für ein Mensch, was für ein abscheulicher Mensch bin ich! – –
    Lisidor
. Habe ichs nicht gesagt, daß ihr die besten Freunde werden müßt, so bald als ihr Schwäger seid? Das ist nur der Anfang!
    Theophan
. Ich wiederhole es, Adrast: Sie sind besser, als Sie glauben; besser, als Sie zeither haben scheinen wollen.
    Frau Philane
. Nun! auch das ist mir ein Trost zu hören. – – Zum Lisidor. Komm, mein Sohn, führe mich. Das Stehen wird mir zu sauer, und vor Freuden habe ich es ganz vergessen, daß ich Araspen allein gelassen.
    Lisidor
. Ja, wahrhaftig! da gibts was zu erzählen! Kommen Sie, Mama. – – Aber keinen Tausch weiter! keinen Tausch weiter!
    Lisette
. Wie übel ist unser eines dran, das nichts zu tauschen hat!
    Ende des Freigeists.
    { ‡ }

Gotthold Ephraim Lessing
Die Juden
    Ein Lustspiel in einem Aufzuge
    Schriften, Berlin (Voss) 1754. Uraufführung 1749 in Leipzig.
    juden
    { ‡ }
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebenter Auftritt
    Achter Auftritt
    Neunter Auftritt
    Zehnter Auftritt
    Eilfter Auftritt
    Zwölfter Auftritt
    Dreizehnter Auftritt
    Vierzehnter Auftritt
    Funfzehnter Auftritt
    Sechzehnter Auftritt
    Siebzehnter Auftritt
    Achtzehnter Auftritt
    Neunzehnter Auftritt
    Zwanzigster Auftritt
    Ein und zwanzigster Auftritt
    Zwei und zwanzigster Auftritt
    Letzter Auftritt
    Personen
    Michel Stich
    Martin Krumm
    Ein
Reisender
    Christoph
, dessen Bedienter
    Der
Baron
    Ein
junges Fräulein
, dessen Tochter
    Lisette
Erster Auftritt
    Michel Stich. Martin Krumm.
    Martin Krumm
. Du dummer Michel Stich!
    Michel Stich
. Du dummer Martin Krumm!
    Martin Krumm
. Wir wollens nur gestehen, wir sind beide erzdumm gewesen. Es wäre ja auf einen nicht angekommen, den wir mehr tot geschlagen hätten!
    Michel Stich
. Wie hätten wir es aber klüger können anfangen? Waren wir nicht gut vermummt? war nicht der Kutscher auf unsrer Seite? konnten wir was dafür, daß uns das Glück so einen Querstrich machte? Habe ich doch viel hundertmal gesagt: das verdammte Glücke! ohne das kann man nicht einmal ein guter Spitzbube sein.
    Martin Krumm
. Je nu, wenn ichs beim Lichte besehe, so sind wir kaum dadurch auf ein Paar Tage länger dem Stricke entgangen.
    Michel Stich
. Ah, es hat sich was mit dem Stricke! Wenn alle Diebe gehangen würden, die Galgen müßten dichter stehn. Man sieht ja kaum aller zwei Meilen einen; und wo auch einer steht, steht er meist leer. Ich glaube, die Herren Richter werden, aus Höflichkeit, die Dinger gar eingehen lassen. Zu was sind sie auch nütze? Zu nichts, als aufs höchste, daß unser einer, wenn er vorbei geht, die Augen zublinzt.
    Martin Krumm
. O! das tu ich nicht einmal. Mein Vater und mein Großvater sind daran gestorben, was will ichs besser verlangen? Ich schäme mich meiner Eltern nicht.
    Michel Stich
. Aber die ehrlichen Leute werden sich deiner schämen. Du hast noch lange nicht so viel getan, daß man dich für ihren rechten und echten Sohn halten kann.
    Martin Krumm
. O! denkst du denn, daß es deswegen unserm Herrn soll geschenkt sein? Und an dem verzweifelten Fremden, der uns so einen fetten Bissen aus dem Munde gerissen hat, will ich mich gewiß auch rächen. Seine Uhr soll er so richtig müssen da lassen – – Ha! sieh, da kömmt er gleich. Hurtig geh fort! ich will mein Meisterstück machen.
    Michel Stich
. Aber halbpart! halbpart!
    { ‡ }
Zweiter Auftritt
    Martin Krumm. Der Reisende.
    Martin Krumm
. Ich will mich dumm stellen. – Ganz dienstwilliger Diener, mein Herr, – – ich werde Martin Krumm heißen, und werde, auf diesem Gute hier, wohlbestallter Vogt sein.
    Der Reisende
. Das glaube ich Euch, mein Freund. Aber habt Ihr nicht meinen Bedienten gesehen?
    Martin Krumm
. Ihnen zu dienen, nein; aber ich habe

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