Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Grund, dass mit jedem Höhenmeter die auf der Erdoberfläche lastende Luftsäule kleiner wird. Deshalb müssen die in Wetterstationen verschiedener Höhenlage gemessenen Werte zum Vergleich grundsätzlich auf die entsprechenden Werte auf Meeresniveau umgerechnet werden.
Übrigens: Noch extremer verändert sich der Wasserdruck in den Ozeanen. Auf einem Quadratmeter Meeresboden lasten in 1000 Metern Tiefe bereits 1000 Tonnen Wasser.
Evangelista Torricelli (1608–1647) machte sich unter anderem durch die Erfindung des Quecksilberbarometers einen Namen. Dieses misst den Luftdruck, indem die Last der Luftsäule die Flüssigkeit in einem Rohr nach oben drückt. Torr, eine ältere Maßeinheit des Drucks, wurde nach ihm benannt
.
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Was bedeuten die Linien und Symbole auf Wetterkarten?
Hochs, Tiefs und Wetterfronten
Wanderer greifen bei ihren Touren gerne auf die Karten der Landesvermessungsämter zurück, weil sie das Gelände mithilfe von Höhenlinien (Isohypsen) sehr genau wiedergeben. Ähnliche Linien überziehen auch die Wetterkarten: Die sogenannten Isobaren verbinden die Orte mit gleichem Luftdruck und stellen auf diese Weise die großräumige Druckverteilung am Erdboden oder in höheren Etagen der Atmosphäre exakt dar.
Luftdruckberge und Luftdrucktäler
Das Bild der Wetterkarten erinnert an ein Bergland. Die Isobaren zeichnen einzelne Berge oder Rücken mit relativ hohem Luftdruck nach – die Hochdruckgebiete, kurz auch Hochs genannt. Dazwischen erstrecken sich Senken oder Tröge mit niedrigerem Luftdruck – die Tiefdruckgebiete oder Tiefs.
Wie den Bergen und Tälern der Erdoberfläche gibt man den Druckgebilden Namen. Kyrill oder Lothar sind den Mitteleuropäern in nachhaltiger Erinnerung geblieben. Und wie auf den Wanderkarten ist der Abstand der Linien ein Hinweis auf das Gefälle. Ein kleiner Abstand der Isobaren deutet auf ein starkes Luftdruckgefälle hin, ein großer auf ein schwaches. In einem Punkt aber unterscheiden sich Wetterkarten deutlich von Wanderkarten: Das Muster der Linien ändert sich ständig, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag.
Wenn sich zum Beispiel die Luft abkühlt, wird sie schwerer, sinkt herab und führt am Erdboden zu höherem Druck. So entsteht ein Kältehoch. Umgekehrt wird durch die Sonneneinstrahlung stark erhitzte Luft leichter, steigt auf und hinterlässt am Boden ein Hitzetief.
Diese klassische Theorie zur Entstehung der Hochs und Tiefs, die auf dem Entzug oder der Zufuhr von Wärme beruht, trifft allerdings nur selten einmal zu. Häufiger entstehen die gegensätzlichen Druckgebilde in unseren Breiten durch Luftströmungen in annähernd horizontaler Richtung und bevorzugt entlang einer gedachten wellenförmigen Linie, die kalte arktische Luft im Norden von warmer subtropischer Luft im Süden trennt. Strömen die Luftmassen an den Wellenbergen und –tälern zusammen, erzeugen sie durch die Massenzufuhr höheren Luftdruck. Umgekehrt bewirkt das Auseinanderfließen einen Luftdruckabfall.
Wetterfronten
Neben den Isobaren fallen in den Wetterkarten Linien mit Halbkreisen und Zacken auf. Sie markieren die Grenzlinien zwischen Luftmassen mit unterschiedlicher Temperatur, an denen die spektakulärsten Wetterereignisse stattfinden, und ordnen sich in den Tiefs wie die Schnittlinien zwischen den Stücken einer großzügig aufgeteilten Torte an. An der durch Halbkreise gekennzeichneten Warmfront gleitet Warmluft auf die davor liegende Kaltluft auf. An der Kaltfront, die man an den spitzen Zähnen erkennt, schiebt sich dagegen kalte Luft unter warme Luftmassen.
Regnet es in Tiefs immer?
Tiefdruckgebiete haben einen schlechten Ruf, wenigstens in unseren Breiten, wo man sich unter „gutem“ Wetter blauen, wolkenlosen Himmel und strahlenden Sonnenschein vorstellt. Solches Wetter bringen die Tiefs, die über Mitteleuropa hinwegziehen, gewiss nicht
.
Andererseits hinterlassen sie aber auch keine geschlossene Regenspur. Der Niederschlag konzentriert sich vielmehr an den Wetterfronten: anhaltender Regen oder Schnee an der Warmfront, Schauer an der Kaltfront. Wärmetiefs über den Hitzewüsten bringen meist sogar überhaupt keinen Regen, bestenfalls den berühmten Tropfen auf den heißen Stein. Denn dort wird der Aufstieg der Luftmassen, der zu Wolkenbildung und Niederschlag führt, bereits in geringer Höhe von Zonen mit höherem Druck gestoppt
.
Ein trister, grauer Himmel und Dauerregen – das ist das Wetter, das man üblicherweise mit
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