Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Luftfeuchtigkeit sind das instrumentelle Minimum in Sachen Wetter. Alle Geräte gibt es in verschiedenen Varianten, die sich über Jahrhunderte hinweg bestens bewährt haben.
Wie jede Technik hat natürlich auch die der Meteorologie ihre Tücken. Das Messprinzip traditioneller Thermometer beruht zum Beispiel auf der temperaturabhängigen Ausdehnung von Flüssigkeiten, im Allgemeinen von Quecksilber und verschiedenen Alkoholen. Ab etwa −40°C – ein Wert, der auch in Mitteleuropa erreicht werden kann – versagt das Quecksilberthermometer jedoch seinen Dienst, da das Quecksilber dann in den festen Zustand übergeht. Bei Barometern ist es die Mechanik, die öfter hakt – normalerweise springt der Zeiger jedoch auf den richtigen Wert, wenn man mit dem Finger leicht auf das Instrumentenglas klopft. Hygrometer werden nach einiger Zeit oft träge. Eine zu 100 Prozent mit Feuchtigkeit gesättigte Nebelatmosphäre oder ein feuchtes Tuch, das um das Instrument gewickelt wird, aktiviert es wieder.
Noch wichtiger als das Messprinzip und die Bauweise der Geräte ist jedoch der Standort, an dem man sie aufstellt. Dies gilt auch für die Sensoren der beliebten Funkwetterstationen. Vor allem sind ein Mindestabstand von künstlichen Wärmequellen wie Häusern und der Schutz vor Sonnenstrahlung notwendig. In professionellen Wetterstationen stehen die Messinstrumente deshalb rund zwei Meter über dem Erdboden in eigens dafür konstruierten „Wetterhütten“.
Bauernregeln, nicht nur für Bauern
Vor der Neuzeit standen den Menschen für Wettervorhersagen keine Messinstrumente oder gar Computermodelle zur Verfügung. Sie mussten sich auf ihre Beobachtungen verlassen. Die in Jahrhunderten gesammelten Erfahrungen über die wahrscheinliche Entwicklung des Wetters und der Witterung wurden in Reime gefasst und der Nachwelt mündlich überliefert. Zum jeweiligen Thema passend werden in diesem Buch einige von ihnen zitiert. Wie bei fast allen Prognosen sind die kurz- bis mittelfristigen am zuverlässigsten. Bei Bauernregeln, die von der Witterung in der einen Jahreszeit auf die in der nächsten schließen, ist daher größte Skepsis angebracht.
Und der „Hundertjährige Kalender“?
Moritz Knauer, Abt im fränkischen Langheim, hatte um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine kühne Idee
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Er beobachtete sieben Jahre lang das Wetter und berechnete daraus einen siebenjährigen Witterungszyklus, der sich mit astronomischer Präzision abspulen sollte. Leider sind die im „Hundertjährigen Kalender“ veröffentlichten Prognosen jedoch völlig wertlos. Unter kalender.rohrmann.com kann man sie dennoch kostenlos auf ihren Nutzen überprüfen
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Ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes präzisiert eine Wetterkarte: So genau wie ein Profi wird man das Wetter zu Hause nie vorhersagen können. Einem Meteorologen stehen aber auch Computer- und Satellitendaten zur Verfügung
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(c) picture-alliance/dpa
Eignen sich Pflanzen und Tiere als „Wetterpropheten“?
Botschaften aus der Natur
Bauernregeln haben bis zur heutigen Zeit nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, auch wenn einige seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 quasi von der Zeit überholt worden sind. Beispielsweise kann die Regel „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, bleibt er vier Wochen noch im Loche“ einfach deshalb nicht mehr zutreffen, weil Mariä Lichtmess damals auf einen Schlag um über eine Woche im Sonnenjahr verschoben wurde. Die Regel zeigt jedoch, dass Lebewesen als Wetterboten sehr ernst genommen werden.
Skepsis ist angebracht
Frei lebende Tiere sind hochsensibel. Sie nehmen zum Beispiel als lebendige Barometer kleine, schnelle Luftdruckschwankungen wahr und reagieren darauf zuweilen sonderbar. Der Schlammpeizger, ein kleiner Süßwasserfisch, wird bei Wetteränderungen sehr unruhig, springt wild aus dem Wasser und gilt deshalb als „Wetterfisch“. In der freien Natur müssen Tiere auch hochempfindliche Sinnesorgane für die Wetterelemente besitzen, weil davon ihr Überleben abhängen kann. Alle vierbeinigen Tiere etwa sind durch Blitzschlag besonders gefährdet. Organe, mit denen Änderungen des luftelektrischen Feldes registriert werden, erhöhen also die Überlebenschancen.
Manche Bauernregeln, die auf der Verhaltensweise von Tieren beruhen, verraten aber nur die halbe Wahrheit: „Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen. Fliegen die Schwalben in den Höh’n, kommt ein Wetter, das ist schön.“ Richtig ist,
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