Wettlauf mit dem Tod
tut mir wirklich leid. Ich habe versucht, die Hand, in der er die Waffe hielt, festzuhalten, aber er …«
»Bist du verletzt?«
Rowdy sah ihn amüsiert an und grinste. »Ich habe überall blaue Flecken, aber sonst ist mir nichts passiert, dank dir.« Er hob behutsam Logans Arm an. »Sieht so aus, als wäre die Kugel glatt durchgegangen. Hast du den Eindruck, sie hätte den Knochen getroffen? Fühlt sich der Arm an, als wäre er gebrochen?«
»Nein. Das wird schon wieder.« Das musste es, denn jetzt, wo Andrews aus dem Weg geräumt war, wollte er nicht durch eine Verletzung lahmgelegt sein, sondern endlich Zeit mit Pepper verbringen.
»Blöd, dass es ausgerechnet den rechten Arm erwischt hat.«
Für Logan war das Thema beendet. »Dash ist draußen und beobachtet einen von Andrews’ Männern.«
Rowdy fummelte unbeeindruckt weiter an seinem Arm herum, als hielte er sich für einen Arzt. »Was ist mit meiner Schwester?«
Dass er sich offenbar keine großen Sorgen um sie machte, erstaunte Logan in höchstem Maße. »Sie ist bei Alice in der Wohnung.«
»Aha. Gut. Ich habe darauf gebaut, dass du für ihre Sicherheit sorgst, und du hast mich nicht hängen lassen. Dafür schulde ich dir was.«
»Du schuldest mir einen Scheiß.« Logan ärgerte sich maßlos über sich selbst. Er lehnte den Rücken an die Wand und streckte ein Bein aus. »Das ist doch nicht zu fassen.«
»Ich verständige die Kollegen«, meldete sich Peterson.
Reese nahm sich den Schlägertypen vor. Der war inzwischen wieder zu sich gekommen und stöhnte vor Schmerzen. Reese drehte ihn auf den Bauch und fesselte ihm mit den Handschellen die Hände auf dem Rücken.
»Ich werde den Damen Bescheid geben, dass die Luft rein ist, und dann Dash von dem dritten Mann befreien.«
Rowdy verließ das Zimmer und schaffte es erneut, Logan zu verblüffen, denn er kehrte wenig später mit zwei Handtüchern zurück, die er aus Reeses Badezimmer geholt hatte. Die Wohnung sah wirklich übel aus: überall Blut, reglose Körper und Einschusslöcher. Reese würde Handwerker und eine Putzkolonne brauchen.
»Du solltest dich vielleicht besser hinlegen«, riet Rowdy und drückte eines der Handtücher fest auf Logans Arm.
»Vergiss es«, schnaubte Logan und schüttelte den Kopf.
Rowdy musste schmunzeln. »Ja, ich würde mich von so was wahrscheinlich auch nicht unterkriegen lassen.« Er drückte das Handtuch weiter auf die Wunde und senkte die Stimme. »Morton hatte schon Pläne für Pepper. Er wollte sie …«
»Ich hab es gehört«, unterbrach ihn Logan. »Aber jetzt ist er tot. Und Pepper ist in Sicherheit.«
»Ja, sie ist frei«, pflichtete Rowdy ihm bei. Er verstummte einen Augenblick. »Er hat uns verraten, wo sich das Hauptquartier der Menschenhändler befindet.«
Peterson legte eine Hand übers Telefon und funkelte ihn aufgebracht an. »Rowdy Yates, Sie halten sich da gefälligst raus, verstanden?«
Er rückte das Handtuch zurecht. »Jawohl, Ma’am.«
»Das ist mein voller Ernst. Ich organisiere bereits ein Einsatzteam, das den Laden ausheben soll. Wir regeln das!«
»Klar, kein Thema.«
Peterson marschierte davon. Dabei blaffte sie weitere Befehle ins Telefon.
Logan konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. »Rowdy Yates, du bist ein mieser Lügner und eine noch schlechtere Krankenschwester.« Er nahm ihm das Handtuch ab. »Los, geh und hol deine Schwester. Ich weiß doch, dass du es kaum erwarten kannst.«
»Wenn sie mitbekommt, dass du angeschossen wurdest, wird sie mir ordentlich den Marsch blasen.«
»Da bin ich mir nicht so sicher. Ich weiß nur, dass sie mir wahrscheinlich höchstpersönlich den Hals umgedreht hätte, wenn du erschossen worden wärst.«
Rowdy sah ihn merkwürdig an und lachte dann. »Wart’s nur ab, du wirst dein blaues Wunder erleben.« Dann ging er, um Pepper zu holen.
Wollte er damit etwa andeuten, dass Pepper Gefühle für ihn hegte? Das wäre schön. Sehr schön sogar und definitiv wert, sich dafür eine Kugel einzufangen.
Keine Minute später hörte er ein Bellen, und Pepper eilte auf ihren tollen, langen Beinen ins Zimmer. Dann sah sie ihn am Boden sitzen.
Logan war von ihren schönen Augen wie hypnotisiert. Er lächelte zu ihr auf, um sie ein wenig zu beruhigen. »Hallo.«
Sie richtete sich erzürnt auf. »Du wurdest angeschossen.«
»Es geht mir gut.« Das stimmte tatsächlich. Schön, es wurmte ihn, dass Andrews so einfach davongekommen war, insbesondere nach den verbalen Drohungen gegen Pepper, aber
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