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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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und klopfte auf den Gips.
    »Es tut ein bisschen weh«, erwiderte er. »Aber es heilt wohl.«
    Sie fuhren los. Es war nur eine kurze Fahrt in die Stadt und Becca wusste, dass sie die Strecke hätte laufen können. Hayley wusste das auch und Derric ebenso. Aber wie es aussah, hatte Hayley Pläne geschmiedet, was sie und Derric betraf.
    Sie hatte einen Tisch reserviert, der jedoch recht weit weg war von dem Bereich, wo die Musiker an diesem Abend spielen würden. Stattdessen war er in einer Ecke verborgen, die lediglich von einer Kerze erleuchtet wurde.
    »Wow, ganz schön romantisch«, bemerkte Hayley. »Setzt ihr euch nach hinten. Ich setze mich hierhin.«
    Dieses Arrangement bedeutete, dass Hayley mit dem Rücken zu ihnen und mit dem Blick zu den Musikern dasaß. Es war insofern logisch, als Seth und die zwei anderen jungen Bandmitglieder gerade ihre Plätze einnahmen, um mit dem Konzert zu beginnen. Aber es war auch völlig offensichtlich, was Hayley damit bezweckte, und Becca wurde ganz heiß vor Verlegenheit.
    Derric meinte: »Cool. Danke, Hayley«, und als er und Becca sich setzten, rückte er mit seinem Stuhl ganz nah an ihren heran und sagte: »Das ist klasse. Außer in die Schule bin ich gar nicht aus dem Haus gekommen. Courtney, das Mädel, das die Bibelgruppe leitet, lädt mich ständig zu ihren Treffen ein, aber ich hab’s nicht so mit der Bibel. Das hier gefällt mir schon besser.«
    »Ja. Ich auch nicht«, erwiderte Becca. »Ich hab’s auch nicht so mit der Bibel, meine ich.«
    Dann fiel ihr nichts mehr ein, was sie sagen könnte. Sie wollte ihn über seine Briefe an Freude ausfragen und ob er seinen Eltern von ihr erzählt hatte. Aber sie hatte das Gefühl, dass es den schönen Abend verderben würde, wenn sie nach seiner Schwester fragte, und verkniff es sich. Diese Fragen konnten warten.
    Seth und die anderen Musiker des Trios fingen an zu spielen. Wie an dem Tag, als sie sie im Gemeindezentrum hatte proben hören, riss der Gypsy-Jazz sie sofort mit. Sie beobachtete, wie die Finger der Musiker mit einer Geschwindigkeit über die Saiten glitten, die ihr nahezu unmöglich vorkam. Er ist so begabt, dachte sie über Seth.
    Sie blickte zu Derric. Er lächelte sie an. »Ganz schön beeindruckend, was?«, sagte er. »Nächsten September nehme ich dich mit aufs Festival. Da wird in der ganzen Stadt Gypsy-Jazz gespielt. Seth tritt da bestimmt auch auf.«
    Bei der Vorstellung von nächstem September breitete sich ein wohliges Gefühl in Becca aus. Einen Moment lang vergaß sie darüber sogar Laurel, British Columbia und die Stadt Nelson, wo ihre Mutter ihnen ein neues Zuhause einrichtete. Es reichte ihr, an nächsten September zu denken und mit Derric zusammen zu sein. Sie würden gemeinsam der Musik lauschen und Schulter an Schulter, Hand in Hand dasitzen.
    Er nahm ihre Hand, als würde er gerade dasselbe denken. Er verschränkte die Finger mit ihren, beugte sich vor und sagte: »Danke.«
    Sie sah ihn an. »Wofür?«
    »Für alles.« Er küsste sie.
    So weiche Lippen, so ein süßer Atem, dachte sie. Sie wollte, dass der Kuss und der Abend nie vorübergingen.
    »Glaubst du, Mrs Grieder ist damit einverstanden, wenn du an Thanksgiving zu uns kommst?«, fragte er sie so nah an ihrem Mund, dass sie ihn noch einmal küssen wollte. Und das tat er, als sie Ja sagte. Und dann fügte er mit einem Lächeln hinzu: »Was ist mit Weihnachten?«
    Becca fühlte sich ganz benommen. Es war ein besonderer Augenblick und sie schwor sich, dass sie ihn nie vergessen würde.
    Sie hielt an all dem fest, als Seth sie später nach Hause brachte. So war es am sinnvollsten. Schließlich mussten Derric und Hayley in dieselbe Richtung. Und vier Leute hätten einfach nicht in Hayleys Pick-up gepasst. Becca und Derric verabschiedeten sich mit einem langen sehnsuchtsvollen Blick und einem noch längeren Lächeln voneinander. Dann stieg Becca in Sammy und tätschelte den allgegenwärtigen Gus, der auf dem Rücksitz des VW aus dem Schlaf gerissen wurde. Sie sagte zu Seth: »Du warst toll.«
    Seth lächelte und fragte: »Habt ihr zwei überhaupt zugehört? Hat mir nicht danach ausgesehen.«
    Becca spürte, wie sie rot wurde. »Man kann sich küssen und gleichzeitig zuhören, weißt du?«
    »Hey«, zog Seth sie auf, »das will ich gar nicht wissen!«
    Er legte den Gang ein und hupte ein paar Bekannten zu, die gerade das Bistro verließen. Dann bog er in die Second Street ab, für die kurze Fahrt zum Cliff Motel .
    »Du magst ihn,

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