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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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trat ein. Es war ein winziges Apartment, komplett mit Bett und Küche. Durch eine offene Tür sah sie auch ein Bad. Sie stellte ihre Taschen auf dem Küchentisch ab. Dann bemerkte sie, dass auch Roman den Raum betreten hatte und seinen Umhang ablegte. Er wickelte ihn um seine Hände. „Was tust du?"
    „Diese Seite der Tür ist mit Silber verkleidet. Sie würde meine Haut verbrennen." Er benutzte den Umhang als Isolierung, um die Tür zu schließen. Dann drehte er die Schlösser und schob einen schweren Riegel vor.
    „Du bleibst hier bei mir?" Er sah sie an. „Hast du Angst, dass ich dich beiße?" „Schon, na ja, vielleicht. Du wirst irgendwann Hunger bekommen." „Ich ernähre mich nicht von Sterblichen", sagte er durch zusammengebissene Zähne. Er marschierte in die Küche, nahm eine Flasche aus dem Kühlschrank und stellte sie in die Mikrowelle.
    Also war er schon hungrig, wie Shanna mit verzogenem Gesicht bemerkte. Oder vielleicht aß er, wenn er nervös war. So wie sie selbst. Irgendwie erschien ihr ein Vortrag über Stressessen im Moment unpassend. Ihr war es lieber, wenn er satt war.
    Erinnerungen an die Küche in Romans Haus kamen zu ihr zurück. Connor, der versuchte, sie vom Kühlschrank fernzuhalten. Connor und Ian, die ihre „Proteinshakes" aufwärmten. Die Haremsmädchen, die etwas Rotes aus Weingläsern tranken. Lieber Gott, es war die ganze Zeit offensichtlich gewesen. Der Wolfszahn. Die Särge im Keller. Roman, der wie tot in ihrem Schlafzimmer lag. Er war wirklich tot gewesen. Er war immer noch tot, auch wenn er herumlief und redete. Und küsste wie ein ... Teufel.
    „Ich fasse es nicht, dass mir so was geschieht." Sie setzte sich schweigend auf eine Ecke des Bettes. Aber es geschah wirklich . Es war alles wahr.
    Die Mikrowelle klingelte. Roman nahm die Flasche heraus und goss warmes Blut in ein Glas. Shanna zuckte schaudernd zusammen.
    Er nahm einen Schluck und drehte sich dann zu ihr um. „Ich bin ein Zirkelmeister. Das bedeutet, dass ich persönlich für die Sicherheit aller Mitglieder meines Zirkels verantwortlich bin. Indem ich dich beschützt habe, habe ich einen alten Feind aufgebracht - Ivan Petrovsky, den russischen Vampir, der dich umbringen will. Er könnte meinem Zirkel den Krieg erklären."
    Er ging auf einen Sessel zu und stellte seinen Drink auf den kleinen Tisch daneben. Er fuhr mit der Fingerspitze über den Rand des Glases. „Ich bereue es, dir nicht alles gesagt zu haben, aber zu der Zeit schien es mir richtig, dich, soweit es ging, im Ungewissen zu lassen."
    Shanna wusste nicht, was sie sagen sollte, also saß sie einfach da und sah ihm dabei zu, wie er sich in den Sessel sinken ließ. Er zog an seiner Fliege, bis es ihm gelang, den schwarzen Seidenstreifen zu entwirren. Er schien so normal und lebensecht, wenn er über die Leute sprach, für die er verantwortlich war. Er lehnte sich zur Seite und stützte seine Stirn mit der Hand, dann rieb er sich die Schläfen. Er sah müde aus. Immerhin trug er die Verantwortung für eine riesige Firma und anscheinend auch eine große Gruppe seiner Anhänger.
    Und jetzt waren sie ihretwegen in Gefahr. „Mich zu beschützen hat dir eine Menge Ärger bereitet." „Nein." Er drehte sich in seinem Sessel um und sah sie an.
    „Die Feindschaft zwischen Petrovsky und mir reicht Jahrhunderte zurück. Dich zu beschützen hat mir mehr Freude bereitet, als je irgendetwas anderes in meinem Leben."
    Sie musste heftig schlucken, als ihr noch mehr Tränen in die Augen stiegen. Gott steh ihr bei, sie hatte die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, auch genossen. Sie liebte es, ihn zum Lachen zu bringen. Sie liebte es, in seinen Armen zu liegen. Sie hatte alles an ihm geliebt, bis sie seinen Harem entdeckt hatte.
    Mit einem kleinen Keuchen stellte sie fest, dass ihr Ärger und ihre Frustration sich immer um seinen Harem drehten. Sie konnte verstehen, warum er ihr nicht gesagt hatte, dass er ein Vampir war. Wer gab schon gerne zu, ein Dämon zu sein? Und außerdem musste er mehr als nur sich selbst beschützen. Er musste einen ganzen Zirkel seiner Anhänger beschützen. Sein Zögern, sich ihr anzuvertrauen, war verständlich. Und verzeihlich.
    Und dass er ein Dämon war - na ja, das konnte man unterschiedlich interpretieren. Immerhin rettete er jeden Tag Millionen von Menschenleben durch sein synthetisches Blut. Und er schützte Leben, indem er anderen Vampiren eine alternative Nahrungsaufnahme bot. In ihrem Herzen wusste sie, dass nichts Böses

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